2024-04-30T13:48:59.170Z

Aufreger der Woche
Sechs Bosporus-Kicker wurden am Sonntag des Platzes verwiesen. Symbolfoto: Patrick Seeger.
Sechs Bosporus-Kicker wurden am Sonntag des Platzes verwiesen. Symbolfoto: Patrick Seeger.

"So macht es keinen Sinn mehr"

Spielabbruch nach 75 Minuten +++ Zukunft von Mesut Gül bei Bosporus abhängig vom Urteil des Sportgerichts

ELTVILLE. Doch wieder Negativschlagzeilen über Bosporus Eltville in der Kreisliga B Rheingau-Taunus. Sechs Platzverweise mussten die Eltviller im Heimspiel gegen den FSV Winkel II einstecken. Zudem brach Schiedsrichter Frank Schmalwasser das Spiel in der Mitte der zweiten Halbzeit ab.

Trotz eines halben Dutzends an Feldverweisen sei das Spiel „absolut fair“ gewesen, beteuert Spielertrainer Mesut Gül, der selbst mit Ampelkarte den Platz verlassen musste. Peter Klärner, Trainer von Winkel, bestätigt: „Von den Fouls her war es ein ganz normales Spiel. Bosporus hat sich nur durch Meckern gegen den Schiedsrichter das Leben schwer gemacht.“ Fünf Gelb-Rote Karten nach der Pause (Deniz Selcukalp, Mesut Gül, Anil Cetinkaya, Eyüp Eroglu, Ugur Kücükler), deren Großteil aufgrund von verbalen Äußerungen in Richtung des Referees gezeigt worden waren, sprechen dieselbe Sprache. Einzig Yalcin Yelkovan sah glatt Rot. „Der Schiedsrichter hat seine Machtposition ausgenutzt und sofort mit Karten gedroht, wenn man etwas zu ihm gesagt hat“, erzählt Gül. Indes betont er, dass er großen Respekt vor Unparteiischen und deren Arbeit habe. „Aber das war ein Selbstdarsteller, der das Spiel kaputt gemacht hat.“

Bosporus wollte weiterspielen

Verwundert zeigten sich beide Trainer über den Spielabbruch. Nachdem Schiedsrichter Schmalwasser (SV Seitzenhahn) das Spiel in der Zweiten Halbzeit bereits für zehn Minuten unterbrochen hatte, bat er beide Mannschaften noch einmal nach draußen, um das Spiel dann etwa eine Viertelstunde vor Schluss abzubrechen. Auf Nachfrage beim Referee erhielt Winkels Peter Klärner die Auskunft, „dass eine Flasche aufs Spielfeld geworfen worden war und es seine Pflicht sei, Spieler und sich zu schützen.“ Zudem sollen Kraftausdrücke von Zuschauern in Richtung des Schiedsrichters gefallen sein. Trotz eines 0:2-Rückstands zu diesem Zeitpunkt wollte Bosporus das Spiel zu fünft zu Ende spielen. Auch Klärner hätte das Spiel gerne fortgeführt. „Dann hätte es wohl keine Strafe für Bosporus gegeben und wir hätten nicht die Problematik mit der Spielwertung.“

„Dann ist Feierabend“

So wird nun wieder einmal das Sportgericht über die Wertung des Spiels entscheiden. Klärner geht dabei „felsenfest“ von drei Punkten aus, die im Tabellenkeller ungemein wichtig wären. „Dadurch, dass der Schiedsrichter das Spiel vor dem Abbruch bereits unterbrochen hatte, hat er eigentlich sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, um das Spiel zu einem regulären Ende zu bringen.“

Bosporus hingegen hofft auf eine Neuansetzung des Spiels. Nachdem das Abbruchspiel gegen Huppert vor wenigen Tagen neu angesetzt worden war, erwartet Gül eine ähnliche Entscheidung für das Spiel vom Sonntag. Falls nicht, hätte das Spiel intern weitreichende Konsequenzen für Bosporus. „Dann ist Feierabend“, kündigt Gül an, sein Amt in diesem Falle niederzulegen. „Es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter alles zerstört, was wir hier aufgebaut haben. Sportlich macht es für mich dann keinen Sinn mehr.“

Bosporus nur noch mit fünf Mann.

Aufrufe: 025.11.2014, 15:56 Uhr
Patrick RuppAutor