2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bejubeln gemeinsam den Führungstreffer: Verena Keusgen (v.l.), Svenja Streller und Elaine Schmitt. Foto: Benjamin Jansen
Bejubeln gemeinsam den Führungstreffer: Verena Keusgen (v.l.), Svenja Streller und Elaine Schmitt. Foto: Benjamin Jansen
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Alemannia belohnt sich für den Kraftakt

Aachens Regionalliga-Fußballerinnen erkämpfen sich erst ein 0:0 in Bökendorf, 48 Stunden später siegen sie im Pokal gegen Köln

Der Jubel hätte nicht unterschiedlicher ausfallen können. Lisa Mandt hatte gerade, in der 88. Minute, den 3:2-Siegtreffer im FVM-Pokal-Viertelfinale gegen Spoho Köln erzielt, als Gökhan Demirci – seit knapp drei Wochen als Co-Trainer im Einsatz – Teammanager Michael Kaiser in die Arme sprang. Dietmar Bozek blieb dagegen ganz ruhig und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche.

„Ich genieße lieber im Stillen“, sagte der Cheftrainer der Regionalliga-Fußballerinnen von Alemannia Aachen, als der Einzug ins Pokal-Halbfinale amtlich war. Es war der perfekte Abschluss eines intensiven Oster-Wochenendes, 48 Stunden zuvor hatten sich die Aachenerinnen im Ligabetrieb beim starken Aufsteiger SV Bökendorf (aktuell Platz drei) ein 0:0 erkämpft. „Und die Bökendorferinnen hätten sich nicht beschweren können, wenn wir mit einem Sieg nach Hause gefahren wären“, sagte Bozek.

Auf dem schwer zu bespielenden Platz im Kreis Höxter brauchten die Aachenerinnen eine Halbzeit, um sich zu akklimatisieren. Großchancen waren Mangelware, erst nach der Pause erhöhten beide Teams die Schlagzahl. „Auf der einen Seite hätten wir durch Svenja Streller in Führung gehen können. Auf der anderen Seite hat unsere Torhüterin Melissa Salman zwei Mal hervorragend pariert“, urteilte Bozek, der die rund dreieinhalbstündige Heimreise am Samstag nicht unzufrieden antrat. Kein Wunder, zuvor war es nur Fortuna Köln gelungen, Bökendorf zu Hause einen Punkt abzunehmen.

„Riesenkompliment“ für Pokalfight

„Ich muss meinem Team ein Riesenkompliment aussprechen, dass es nur zwei Tage später so einen Pokalfight hinlegt“, sagte Bozek stolz. Denn die Aachenerinnen mussten erneut an die Grenzen gehen, um den Ligakonkurrenten aus Köln zu bezwingen. Die Spoho-Frauen hatten zwar den besseren Start erwischt, Svenja Streller (25.) sorgte mit einem Schuss aus 25 Metern aber für das erste Ausrufezeichen der Partie. Alemannias Angreiferin hatte gesehen, dass Gäste-Keeperin Katharina Hackmann zu weit vor ihrem Tor stand und das 1:0 erzielt. Die Führung gab Sicherheit, zwölf Minuten später traf Streller erneut.

Nach dem Seitenwechsel verpassten es Sonja Bartoschek (60., 63.) und Maren Gasper (66.) die Vorentscheidung zu erzwingen, stattdessen waren die Kölnerinnen innerhalb von 60 Sekunden wieder im Spiel: Erst verkürzte Hannah Lorbach auf 1:2 (74.), dann erzielte Theresa Johanna Kömpel den Ausgleich (75.). „Eigentlich sind wir dann mausetot“, sagt Bozek, dessen Team unter Dauerdruck geriet. Für die finale Pointe sorgten aber nicht die Kölnerinnen, sondern Mandt, die den Ball nach einer Ecke über die Linie beförderte. „Das wird uns für die letzten drei Ligaspiele Selbstvertrauen geben“, sagte Alemannias Coach. Sollte danach der Klassenerhalt perfekt sein, könnte vielleicht auch Bozek jubeln.

Aufrufe: 023.4.2019, 07:30 Uhr
Benjamin Jansen | AZ/ANAutor