2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Jeromé Schulz (vorn, 33) - der Stürmer kam im Sommer vom SC Energie aus Prenzlau und erzielte bereits sechs Treffer für Schenkenberg. [Foto: Verein]
Jeromé Schulz (vorn, 33) - der Stürmer kam im Sommer vom SC Energie aus Prenzlau und erzielte bereits sechs Treffer für Schenkenberg. [Foto: Verein]

Schenkenberg muss im Pokal zu Boitzenburg

Boitzenburg, zweiter in der Tabelle, empfängt Blücher Schenkenberg die auf Platz sieben der Kreisoberliga Uckermark-Tabelle stehen.

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Man sagt immer wieder das der Pokal eigene Gesetze hat. Ob das auch diesesmal gilt wird sich zeigen. Schenkenberg verlor das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams, zu hause am ersten Ligaspieltag, mit 1:2. Blücher hofft darauf das Ergebnis diesemal positiver zu gestalten und ins Halbfinale des Kreispokal Uckermark einziehen zu können.

Wie lassen sich die Vorzeichen aus der laufenden Liga-Saison auf den Pokal-Bewerb übertragen? Inwieweit kann die individuelle Erfahrung einzelner Titelverteidiger bei der großen Aufgabe helfen? Nun, Regeneration ist nicht alles. Die Vorbereitung gestaltete sich – seit zwei Wochen ohne jeden Wettkampf – insgesamt schwierig für die Schenkenberger. Das Training blieb zwar konstruktiv, Coach Matthias Thormann allerdings musste wetter- und damit platzbedingt teils in die Kabine ausweichen und die Einheiten mit einiger taktischer Theorie füllen. Dabei dürfte auch der erste Liga-Spieltag noch einmal behandelt worden sein. Am 19. August trafen beide Teams zuletzt aufeinander, allerdings in Schenkenberg. In einer spannenden und lange völlig offenen Partie schlugen sich die frischgebackenen Aufsteiger gegen den Fünften der Vorsaison tapfer und führten sogar durch Fabian Meylahn nach knapp einer halben Stunde. Erst zwölf Minuten vor Schluss glich der Ex-Prenzlauer David Schimmelpfennig aus (78.), ehe Routinier Uwe Rakow mit seinem Last-Minute-Treffer die kleine Sensation platzen ließ. Boitzenburg kam mit einem „Blauen Auge“ davon, der Neuling aber musste sich keineswegs grämen. Durch die verschiedenen Spielklassen sowie die Strukturreform im Kreisverband kam es in vergangenen Spielzeiten lediglich zu zwölf offiziellen Aufeinandertreffen beider Teams – alle in den jeweiligen Kreisligen. Der SVB dominiert diese Historie mit sieben Siegen bei zwei Remis klar (43:24 Tore). Blüchers letzter Erfolg liegt dann auch schon über neun Jahre zurück, am 30. August 2008 gewannen die „Blauen“ mit 5:2 auf heimischem Rasen. In Boitzenburg dagegen hagelte es fast durchweg Niederlagen, lediglich am 18. November 2006 gab's beim 2:2 einen Punkt. Den jüngsten Zähler gegen den SVB allerdings erkämpften sie sich daheim vor 2½ Jahren am 9. Mai 2015. Auch hier stand es am 18. Spieltage der Kreisliga B nach Schenkenberger Treffern von Fabian Meylahn (19.) und Benjamin Münn (27.) am Ende 2:2, denn Boitzenburg egalisierte den Rückstand noch durch zwei Tore von Stefan Neumann (30., 84.). Soweit zur Liga – im Pokal dagegen gab es in der Vergangenheit noch gar keine direkten Duelle, aber auch hier schnitten die Mannen der Trainer Mike Theis und Dieter Fritsch fast durchweg besser ab. Als herausragend glänzt dabei natürlich der Sieg am 1. Mai 2012 im dereinst noch „Krombacher-“ Finale von Templin, als Boitzenburg die Eintracht aus Göritz vor 720 Zuschauern klar mit 4:1 überrannte. Blücher kam längst nicht so weit, bereits in der Vorrunde war bei der Germania-Reserve in Lychen Schluss, wenn auch knapp mit 8:9 im Elfmeterschießen (4. September 2011). Ein Jahr später 2012/13 verbaute sich der SVB die Chance zur Titelverteidigung durch ein 1:4 im heimischen Halbfinale gegen den späteren Titelträger aus Gollmitz (1. April 2013). Auch in dieser Saison blieb der SVS in der 2. Runde daheim stecken, 0:3 gegen Prenzlaus „Zweite“ bedeutete das vorzeitige AUS (9. September 2012). In der letzten Auflage des Westuckermärkischen Kreispokals vor der Verbandsfusion kam Schenkenberg weiter als Boitzenburg: der SVB schied in der ersten Runde in Gollmitz aus (1:2, 13. Oktober 2013), während es Schenkenberg bis ins Viertelfinale schaffte. Blücher unterlag daheim gegen Parmen wieder vom Elfmeterpunkt mit 3:5 (15. Februar 2014).

Insgesamt unterstreichen all diese Daten die klare Favoritenstellung der Boitzenburger. Und inwieweit ihre zuletzt eher überschaubaren Liga-Ergebnisse Aufschlüsse für die anstehende Pokalpartie geben können, mag zweifelhaft bleiben. Da könnten den Gästen die Erfahrungen aus der dem Titel-Double des Vorjahres vielleicht eher helfen. Immerhin dürften zwei Spieler aus der einstigen „Zweiten“ des SC Energie Prenzlau so einiges dazu beitragen. Jeromé Schulz (33) und Marcus Schröder (28) standen in allen sieben Partien bis zum Pokalsieg sowie dem Erfolg im „Supercup“ 2016/17 für Blau-Weiß auf dem Platz und steuerten allein mit 13(!) ‚Buden‘ immerhin die Hälfte der insgesamt 26 SC-Treffer bei.

Noch aber gelang es keinem Team, diesen begehrten uckermärkischen Titel zu verteidigen, das kann logischerweise auch in am 1. Mai dieser Saison nicht passieren. Doch schon mit dem Erreichen des Viertelfinals kommen die Blücheraner ihrem bislang besten Abschneiden aus 2010 schon sehr nahe. Damals scheiterten sie im Halbfinale gegen Parmens „Zweite“. Wer also an diesem Länderspiel-Wochenende den Einzug in die Vorschlussrunde des Lübzer Kreispokals 2017/18 schafft und am 24./25. März 2018 um die Finalteilnahme ringen darf, das lässt sich am besten live auf dem Sportplatz zu Boitzenburg beobachten – oder in unserem FuPa-Liveticker verfolgen, in dem wir auch auf die drei anderen Partien dieses Viertelfinals blicken werden.

Aufrufe: 010.11.2017, 08:20 Uhr
Ulrike SchwahnAutor