2024-04-29T14:34:45.518Z

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Stand schon in ganz jungen Jahren in der Verantwortung: Marco Lechtenberg.
Stand schon in ganz jungen Jahren in der Verantwortung: Marco Lechtenberg. – Foto: Sascha Köppen

"Heutzutage ist ein Kunstrasen unabdingbar"

Interview: Nach zehn Jahren hört Marco Lechtenberg als Geschäftsführer und Jugendleiter bei Blau-Weiß Meer auf

Es war eine Geschichte, wie man sie nur selten erlebt. Mit gerade einmal 18 Jahren übernahm Marco Lechtenberg beim SV Blau-Weiß Meer vor zehn Jahren die Positionen des Jugendleiters und des Geschäftsführers. Die Zeit zeigte, vielleicht auch dem einen oder anderen Skeptiker, dass die Entscheidung goldrichtig war. Nun, nach zehn Jahren, muss Lechtenberg die Aufgaben aus beruflichen Gründen aufgeben. Wir sprachen mit ihm.
Du hast Dich entschlossen, Deine Aufgabe als Geschäftsführer bei Blau-Weiß Meer nicht fortzusetzen, wie kam es dazu?
Marco Lechtenberg Mir fiel diese Entscheidung nicht leicht. Seit September 2018 wohne ich bereits in Kaarst-Vorst und die räumliche Distanz zu meinem Heimatverein wurde dadurch größer. Ich schaffe es auch aus beruflichen Gründen kaum noch, am Platz vorbeizuschauen. Beruflich werde ich ab September noch intensiver eingespannt sein, sodass mir noch mehr Zeit für diese "Herzensangelegenheit" fehlen wird. Bereits zu Beginn der abgelaufenen Saison habe ich mich komplett aus dem Jugendbereich zurückgezogen. Meine Nachfolger Swen Siegers und Matthias Baehr haben die Arbeit hervorragend fortgesetzt und optimiert. Das ist Dir sicher nicht leicht gefallen, denn Du bist ja nicht gerade ein "Vereins-Hopper" und hast Dich sehr mit dem Klub identifiziert. Wie alt warst Du, als Du diese Aufgabe bei Blau-Weiß übernommen hast? Lechtenberg Mit gerade 18 Jahren habe ich den Job als Geschäftsführer und Jugendleiter übernommen. Damit habe ich die zehn Jahre jetzt voll gemacht. Mitglied des SV BW Meer bin ich seit 1995. In der Zukunft werde ich dem Verein weiterhin als Schiedsrichter und "Fan" treu bleiben. In den vergangenen Jahren ist im Verein vieles sicher auch nicht glücklich gelaufen. Woran liegt das aus Deiner Sicht? Lechtenberg Das größte Problem ist meiner Meinung nach die Entwicklung des Amateursports und die (Infra)struktur in unserem Verein. Geld spielt bis in die Kreisliga mittlerweile eine übergeordnete Rolle, sodass Spieler zum Teil die Vereine wie ihre Unterwäsche wechseln. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga, in der wir mehr als überraschen konnten, verließen uns viele Spieler, sodass wir die Kreisliga A nicht bestreiten konnten. Dies bedeutete leider den direkten Abstieg in die Kreisliga B, eine Liga, die unsereEerste Mannschaft schon lange nicht mehr gesehen hat. Für die kommende Saison versucht sich der Verein professioneller aufzustellen. Ich wünsche den Verantwortlichen dabei viel Erfolg. Der zweite Punkt ist einfach der Ascheplatz. Heutzutage ist ein Kunstrasen meiner Meinung nach unabdingbar. Wie siehst Du den Verein aktuell aufgestellt? Lechtenberg Im Jugendbereich sind wir gut aufgestellt. Die "Kleinen" spielen tolle Saisons und Swen Siegers und Matthias Baehr machen eine tolle Arbeit. Leider springen die meisten Spieler nach der C-Jugend ab. Dies ist aber nicht nur in unserem Verein so. Im Seniorenbereich wird Swen Siegers die Gesamtgeschäftsführung übernehmen. Ebenfalls wird es einen neuen ersten Vorsitzenden geben. Volker Schmitz tritt ebenfalls ab. Trotzdem werden genügend helfende Hände vorhanden sein. Die gute Seele des Vereins, Rolf Fränzen, steht weiter voll im Saft. Ich sehe demnach positive Zeiten auf den Verein zukommen. Dem Fußball wirst Du aber dennoch erhalten bleiben, denn fast ebenso lange, wie Du bei Meer bist, dienst Du ja auch schon der Schiedsrichterei. Lechtenberg Das ist richtig. Ich bin seit 2006 Schiedsrichter und bleibe dem Verein weiterhin erhalten. In der kommenden Saison werde ich weiter in der Oberliga Niederrhein pfeifen und in der Regionalliga-West winken.
Aufrufe: 025.6.2019, 09:31 Uhr
Sascha KöppenAutor