2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Volkhard Patten

Niederrhein-Amateure verschieben Saison auf die Konsole

Die FuPa-FIFA-Liga: Die Ausbreitung des Coronavirus hat den Spielbetrieb im Amateurfußball bis zum 19. April lahmgelegt +++ Für die Vereine am Niederrhein geht der sportliche Wettkampf trotzdem weiter – an der Konsole

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Das dachte sich auch das Fußballportal „FuPa Niederrhein“. Als Reaktion auf die Corona-Krise und die dadurch bedingte Unterbrechung des Spielbetriebs bis Ende April, hat das Portal kurzerhand die Saison auf die Konsole verschoben. Über eine eigene Fifa-Liga sollen die sportlichen Wettkämpfe der Amateurteams virtuell auf der Playstation 4 weiterlaufen. Und diese Idee kam bei den Vereinen extrem gut an.
„Wir haben im besten Fall mit 50 Mannschaften geplant, jetzt sind es 217 Teams und über 600 Spieler geworden“, erzählt Andre Nückel, Leiter von FuPa Niederrhein, überwältigt von der großen Resonanz der Vereine am Niederrhein. „Wir haben so ein Turnier schon länger umsetzen wollen, da es im Amateurfußballbereich ja auch viele Konsolenzocker gibt. Und jetzt – wo sich die Corona-Krise zugespitzt hat – war das ein guter Moment, diese Idee umzusetzen.“

Der sportliche Startschuss für das Turnier fällt am Sonntag. Dann beginnen die 183 Senioren- und 34 Juniorenteams, die ein eigenes Turnier austragen werden, mit der Gruppenphase. Bei den Senioren kämpfen die Teams in 30 Gruppen um das Weiterkommen, 64 Mannschaften ziehen in die K.o.-Phase ein. Jede Mannschaft hat zwei Spieler und einen dritten „Springer“, der im Zweifel aushelfen kann, gemeldet, sodass über 600 Spieler an dem Wettbewerb teilnehmen werden.

Der offizielle Turnierauftakt ist aber bereits am Freitag um 17 Uhr, wenn die Gruppen ausgelost werden. Die Organisatoren werden die Auslosung live beim Streaminganbieter twitch.tv zeigen. Auf dem Kanal von „FuPa Niederrhein“ sollen dann auch einzelne Fifa-Spiele des Turniers gestreamt werden. „Wir haben uns extra neues Equipment bestellt, um das Turnier auch auf Twitch zu bringen. Das kommt aber wohl erst nächste Woche bei uns an“, erklärt Nückel weiter.

Dass die FuPa-Community trotz dieser langen Spielpause weiter aktiv bleiben kann, darauf ist Nückel besonders stolz: „FuPa Niederrhein hat 27.000 Nutzer. Wir freuen uns, dass wir durch so ein Turnier die Community am Leben halten und auch den Spielbetrieb zumindest ein wenig aufrecht erhalten können“, meint er. „Außerdem haben wir so auch einen Anteil daran, dass die Leute zu Hause bleiben.“

Das Teilnehmerfeld ist eine bunt gemischte Auswahl aus Vereinen vom Niederrhein: Von der Kreisliga bis hoch in die Regionalliga West. Denn mit dem VfB Homberg hat sich kurz vor Anmeldeschluss auch ein Viertligist für das Turnier eingeschrieben. Aus der Oberliga Niederrhein nehmen mit TuRU Düsseldorf, dem SV Straelen, dem 1. FC Kleve und den Sportfreunden Niederwenigern vier Teams der fünfthöchsten Spielklasse teil. Zudem stellen auch das FuPa-Team selbst und die Schiedsrichter aus dem Kreis Grevenbroich-Neuss eigene Mannschaften.

„Aus der Landesliga sind sogar alle Düsseldorfer Vereine bei dem Turnier am Start“, verrät der FuPa-Niederrhein-Chef. Darunter natürlich auch Schwarz-Weiß 06. „Wir können momentan eh nicht rausgehen, da ist so ein Turnier doch eine coole Sache“, erzählt Jan Rakow (22), der gemeinsam mit Teamkollege Patrick Werchau und Coach David Breitmar – in der Rolle des Springers – an den Start gehen wird. „Ich spiele Fifa seit 2006, mal schauen wie weit wir kommen.“

Achten sollte man im Turnierverlauf auf jeden Fall auf den SV Millingen – ein A-Kreisligist aus Moers – wie Nückel erklärt: „Millingen hat eine eigene E-Sport-Abteilung im Verein und ist damit vielen anderen Klubs im Amateurbereich voraus.“ Ob der SV seiner leichten Favoritenrolle gerecht werden kann, wird sich ab Sonntag zeigen. Für die Gruppenphase haben die Mannschaften eine Woche Zeit, dann sollen die K.o.-Runden anfangen. Den Turnierverlauf kann man bei FuPa, auf Twitch, Youtube oder Instagram verfolgen.

Aufrufe: 020.3.2020, 12:00 Uhr
RP / Sebastian KalenbergAutor