2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Aarbergens sportlicher Leiter gewährt Einblicke in seine Tätigkeiten als sportlicher Leiter.  F: Ig0rZh – stock.adobe/Vogl
Aarbergens sportlicher Leiter gewährt Einblicke in seine Tätigkeiten als sportlicher Leiter. F: Ig0rZh – stock.adobe/Vogl

"Wird schwer, ihn zu halten"

"Nachspielzeit" mit Benjamin Bug +++ Der sportliche Leiter der JSG Aarbergen spricht über seinen Transferhammer

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Benjamin Bug. Der 30-jährige sportliche Leiter konnte in der letzten Saison zwei Japaner nach Aarbergen lotsen und nun macht er mit zwei Serben, u.a. dem Toptorjäger der Kreisliga A Rheingau-Taunus, auf sich aufmerksam.

FuPa: Zuallererst zu Dir, wie lange bist Du jetzt schon bei der JSG und wo warst Du vorher tätig?

Benjamin Bug: Ich wurde nach der Saison 16/17 sportlicher Leiter bei der JSG Aarbergen. Das war eine sehr kritische Zeit für den Verein. Die JSG ist dazu mein Heimatverein und da der Klub Hilfe gebraucht hat, wurde ich hier zum sportlicher Leiter berufen. Vorher war ich beim FC Limbach im sportlichen Bereich tätig.

Hat man die letztjährige desaströse Saison gut verkraftet?

In meiner ersten Saison gab es ja schon über 20 fixe Abgänge und da ich erst im Mai aktiviert wurde, war es ganz schön hart, beziehungsweise fast unmöglich, noch gleichwertigen Ersatz zu finden. Dann haben wir unsere Spieler aus der Zweiten in die Erste hochziehen müssen und der Abstieg war leider auch nicht mehr zu verhindern. Jetzt sind wir aber eine riesen Einheit geworden. Wir veranstalten viele Feste und dadurch sind wir auch wieder näher zusammengerückt. Die JSG will wieder ein "Wir-Gefühl" in Aarbergen aufbauen.

Wie sieht es mit der Neustrukturierung im Verein aus? Es gab viele Änderungen im Vorstand und wie stehst Du dazu?

Als ich kam, stand der neue Vorstand schon. Mein Vater wurde beispielsweise zum zweiten Vorsitzenden ernannt. Aber es galt zuerst eine Mannschaft zu formen und einheimische Akteure zurückzuholen. Man wollte den Verein am Leben erhalten. Für mich galt es erstens, meinem Heimatverein in dieser Situation zu helfen und zweitens, die Perspektive des Vereins wieder aufzubauen. Früher stand die JSG für eine sehr starke Jugendarbeit, aber wir haben bis dato weder eine A-, noch eine B-Jugend und da gilt es anzusetzen.

Wie bist Du in dieser schwierigen Zeit am Transfermarkt vorgegangen und wie kam es zu den Verpflichtungen der beiden Japaner in der letzten Saison?

Nunja, wir haben rund 20 Neuzugänge, aber unser Ziel war es viele Leute aus der Region zurückzuholen, wie zum Beispiel einen Daniel Busch, den wir wieder aus Meilingen zur alten Wirkungsstätte holen konnten. Wir haben uns dann mit den Spielern auseinandergesetzt und ihnen unsere Pläne erzählt, dass wir wieder Jungs aus der Region brauchen. Und dass wir die beiden Japaner Ito und Watanabe bekommen haben, war auch purer Zufall. Die beiden wurden mir von einem Bekannten sozusagen angeboten, da die zwei eine Art "Work and Travel" mit einer dazugehörigen Sprachreise machen wollten. Und zur jetzigen Saison haben wir einen anderen Japaner dazubekommen, der davon gehört hat, dass wir die Jungs super betreut haben. Das ist Soya Ichie, er bleibt uns noch eine weitere Saison erhalten.

In dieser Saison hast Du mit Pavlovic und dem Toptorjäger der Liga, Nikola Disic, wieder zwei neue Spieler verpflichten können - diesmal aus Serbien. Auch Zufall?

Ja! Nikola ist nach Deutschland gezogen und brachte eines Tages einen Kumpel mit ins Training. Wir haben ihm dann auch etwas geholfen, dass er hier eine Wohnung und einen Job findet. Aktuell sind die beiden Jungs aus privaten Gründen zurück in Serbien. Leider wir wissen selbst nicht so recht wie lange sie weg sind. Aber besser heute als morgen aus unserer Sicht, da ja seine 20 Tore in 13 Spielen für sich sprechen. Velijko Pavlovic wird sich leider wieder von uns verabschieden, aber Nikola dürfen wir hier hoffentlich für eine längere Zeit bei uns behalten, da er hier in Deutschland sesshaft werden möchte.

Denkst Du, dass ihr Nikola Disic halten könnt? Wie passt seine Leistung zu den Zielen in der aktuellen Saison?

Das wird sicher schwer ihn zu halten. Wir sind natürlich froh und dankbar darüber, dass wir ihn zurzeit haben, aber es wird mit Sicherheit den ein oder anderen höherklassigen Verein geben, der bei ihm anklopft. In der letzten Saison haben wir ja bereits Leergeld zahlen müssen, was die Abgänge anbelangt. Aber jetzt wollen wir uns wieder stabiliseren und einfach Spaß am Fußball haben. Unsere Erste steht auf einem guten sechsten Platz, unsere Zweite steht auch sehr gut da und die Trainingsbeteiligung ist auch super. Unser Trainerstab ist jedenfalls sehr zufrieden und wir begrüßen zurzeit auch sehr viele Helfer und wieder ein paar mehr Zuschauer, als in der letzten Saison. In Zukunft wollen wir wieder mehr Wert auf unsere Jugend legen und das Potential des Vereins ausschöpfen, um die JSG da hinzuführen, wo sie einmal war.

Aufrufe: 024.10.2018, 14:30 Uhr
Tim RespondekAutor