2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
In der Landesliga-Mannschaft der Au-Wittnauer ist Lucas Gutmann noch selbst aktiv, inzwischen zählt er zudem zum Trainerteam der zweiten Mannschaft.
In der Landesliga-Mannschaft der Au-Wittnauer ist Lucas Gutmann noch selbst aktiv, inzwischen zählt er zudem zum Trainerteam der zweiten Mannschaft. – Foto: Daniel Thoma

Lucas Gutmann: "Die Jungs haben riesige Lust auf Fußball"

Der SV Au-Wittnau II ist perfekt gestartet +++ Defensive Verbesserung trägt Früchte

Nach zwei Spielen in steht die zweite Mannschaft des SV Au-Wittnau mit sechs Punkten auf Platz zwei. Ein Traumstart. Lucas Gutmann aus dem Au-Wittnauer Trainerteam erklärt, wie die Mannschaft arbeitet - und warum es funktioniert.

Von Hierarchien hält man bei der zweiten Mannschaft des SV Au-Wittnau nicht viel. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die sportliche Leitung an der Seitenlinie nicht eine Person, sondern gleich ein ganzes Team übernimmt. Tobias Zimmermann ist selbst als Spieler in der dritten Mannschaft aktiv und zudem noch sportlicher Leiter der Ersten in der Landesliga. Gemeinsam bei der Dritten spielt er mit Kevin Männer, der ebenfalls Mitglied des Trainerteams ist. Dritter im Bunde ist Lucas Gutmann, der neben seiner aktiven Laufbahn als Spieler der Landesliga-Mannschaft nun auch seine erste Trainerstation angetreten hat. Komplettiert wird das Gespann von Betreuer Rainer Kloos und Torwart-Trainer Dominik Birkle, die ihre Posten mannschaftsübergreifend ausüben.

Defensive Verbesserung trägt Früchte

Mit zwei Siegen aus zwei Spielen scheint sich das System zu bewähren. „Wir wechseln uns immer gut ab“, erklärt Gutmann. Vor allem die gute Kommunikation innerhalb des Gebildes sei entscheidend. Eine Baustelle, die man offenbar im Voraus der Saison in den Griff bekommen hat, ist die Defensive. In beiden Spielen konnten die Au-Wittnauer die Null halten. Ein positiver Effekt der Arbeit einer ganzen Mannschaft. „Einen Großteil der Vorbereitung haben wir am Aufbauspiel gearbeitet“, erklärt Gutmann. Dabei fokussiere man sich auf das Stellungsspiel und die Kommunikation - und damit einhergehend auch auf die Abwehrarbeit. „Wir wollen ein sauberes Spiel in der Defensive, dann haben wir auch einen guten Aufbau“, resümiert der SV-Trainer.

Die Früchte dieser Arbeit konnte man bereits in der Vorbereitung sehen. Mit drei Siegen aus drei Spielen wurde die Au-Wittnauer Brust durchaus breiter. Dass diese Leistung gegen vermeintlich schwächere Gegner erbracht wurden - zwei Clubs aus der Kreisliga B, ein Gegner aus der Kreisliga A Schwarzwald -, das ist auch Trainer Gutmann bewusst. „Das waren Gegner, bei denen wir auch den Erfolg gesucht haben.“ Das habe Selbstvertrauen gegeben und „hat uns gut in die Saison starten lassen, es war ein guter Push“, so Gutmann.

Und die Ergebnisse sprechen für eine Leistungssteigerung. Mit dem FC Auggen II und dem SV Gündlingen bezwang die Au-Wittnauer Reserve an den ersten beiden Spieltagen gleich zwei altbekannte Gesichter aus der vergangenen Saison - gegen die man sich damals auch durchaus schwer tat. Vor allem gegen Auggen taten die drei Punkte besonders gut. „Sie sind die einzige andere zweite Mannschaft. Wir wollten beweisen, dass wir die beste Zweite sind. Die Jungs wollten das unbedingt für sich entscheiden“, erklärt Gutmann. Überbewerten will man diese Siege bei Au-Wittnau jedoch nicht. „Zwei Spiele sind nicht sehr aussagekräftig. Klar, wir nehmen das mit, aber dennoch wollen wir auf uns schauen und uns immer verbessern. Der Fokus gilt nun von Woche zu Woche.“

Trotz Siegen fehlen noch die Tore

Einen Knackpunkt gibt es in der Mannschaft von Gutmann und seinen Kollegen immer noch: Die Offensive. Ein Problem, das bereits in der vergangenen Saison existierte, in der lediglich 53 Tore auf dem Konto standen. Und auch die ersten zwei Spiele gewann Au-Wittnau lediglich mit 1:0. Die verbesserungswürdige Torausbeute ist natürlich auch dem Trainerteam nicht entgegangen. „Am Ende ist zwar wichtig, dass wir ein Tor mehr als der Gegner schießen, aber ja: grundsätzlich fehlt vorne ein wenig die Gefahr bei uns“, sagt Gutmann. Man wolle dies mehr trainieren und in Zukunft mehr Torgefahr ausstrahlen. Ein Faktor, der die offensive Schlagkraft negativ beeinflusst, ist das Schicksal einer zweiten Mannschaft. Man habe eine große Fluktuation, da man oft spontan Spieler an die erste Mannschaft abgeben müsse. „Die Erste steht natürlich im Vordergrund, es herrscht ein fließender Wechsel zwischen erster, zweiter und dritter Mannschaft“, erklärt der Trainer. Da sei es schwer, eine Konstante in der Offensive zu finden.

Trotz ständigem Wechsel herrscht gute Stimmung

Doch kann die Reserve auf ein verlässliches Gerüst an Akteuren setzen, denn "grundsätzlich haben wir einen Kern von sieben bis acht Spielern, mit denen wir schon lange und gut arbeiten“, erklärt Gutmann. Und genau diese „alten Hasen“ könnten ein entscheidender Faktor in der Mannschaft vom Burgblickstadion sein. Denn auch für sie ist die Saison ein kleiner Neustart, wie ihr Trainer erklärt: „Wir haben großes Glück, die Alteingesessenen wollen sich beim neuen Trainerteam beweisen und gehen die Sache mit neuem Elan an.“ Und in diesem frischen Wind könnte auch das Erfolgsrezept der Miniserie liegen. Denn die Einstellung scheint bei den Au-Wittnauern durchaus zu stimmen. „Die Mannschaft ist hungrig, wissbegierig und hat Lust auf jedes Training und die Spiele. Es herrscht eine riesige Lust auf Fußball bei den Jungs“, sagt Gutmann erfreut.

Im nächsten Spiel erwartet die aktuelle Erfolgstruppe rund um das Trainerteam Gutmann, Zimmermann und Männer der SV Weilertal, der möglicherweise noch an der 1:11-Niederlage gegen Türkgücü Freiburg zu knabbern hat. Doch auch hier möchte man bei Au-Wittnau nichts überbewerten. „Ich interpretiere nichts in dieses Ergebnis. Wir kommen zwar mit breiter Brust, wollen dennoch einfach unseren Job machen. Weilertal hat ebenso 90 Minuten Zeit und möchte Punkte holen“, erklärt Gutmann bescheiden. Ob Au-Wittnau gegen den aktuellen Tabellenletzten der Staffel II seine Torausbeute ausbauen kann, bleibt also abzuwarten.

Aufrufe: 029.8.2019, 12:10 Uhr
Luis Friedrich (BZ)Autor