2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Mancher unterklassiger Sonntagskick lockt keinen mehr hinter dem Ofen hervor, Derbys schon noch.  Foto: Hauf
Mancher unterklassiger Sonntagskick lockt keinen mehr hinter dem Ofen hervor, Derbys schon noch. Foto: Hauf

„Mütter aller Derbys“ auf einen Schlag

Binnen 48 Stunden geballte Ladung an Nachbarschaftsstreitigkeiten diesmal im Chamer Gäu, vom berühmten Steinwurf getrennt.

Das Beste auf einmal oder wie „Mütter“ (aller Derbys) halt so sind: Wer gedacht hatte, die A-Klassen-Kraftprobe zwischen Rimbach und Thenried vor Wochenfrist sei schon der Höhepunkt gewesen, der blicke bitteschön aufs Kicker-Programm dieses Wochenendes. „Mütter“ wohin man blickt. In der Bundesliga wird der FC Bayern die Nachbarn aus der Auto-Stadt Ingolstadt pünktlich zum „Ozapft is“ überfahren. Zumindest schwindelig spielen wie nach der fünften Maß. Eine Etage drunter die fränkische Variante: Das Fürther Kleeblatt beim Versuch, die Emporkömmlinge aus der Wein-Metropole Würzburg ins Schwanken zu bringen.

Noch etwas Zeit bis Dienstag hat wegen der „Wiese“ in der Regionalliga Bayerns „Zweite“ für den Lokalkampf mit „Haching“, in der Bayernliga ist bekanntlich immer (Bayern)Derby-Zeit, wenn auch nur Pullach gegen Dachau. Weil die lieben Nachbarn Bogen und Hankofen gerade anderweitig beschäftigt sind. Die Landesliga Mitte macht für uns eine Ausnahme, höchstens das Duell der alten ostbayerischen Rivalen Burglengenfeld und Cham geht ebenso halbwegs als (Ostbayern)Derby durch wie das Niederbayern-Derby zwischen Waldkirchen und Ruhmannsfelden.

Macht fast gar nichts, je tiefer die Spielklasse, desto näher die (Mütter aller) Derbys. Wenn das keine Bezirksliga-Derbys sind: Vilzing II gegen Roding und Lam gegen Arnschwang. Viel heißer als es ohnehin schon ist, wird‘s eine Liga drunter, wenn sich Stachesried und Eschlkam um den Kreisliga-Dreier bekriegen. Oder die Rivalen in Wald: Aufsteiger FC Wald/Süßenbach gegen Aufsteiger SG Regental, die schnelle Neuauflage der Relegation, die Rivalen, die nur ein paar Kilometer trennen. Alles zur gleichen Tageszeit, nur der Kreisklassen-Megafight Hohenwarth gegen Arrach-Haibühl beginnt knapp zwei Stunden später. Wenn analog zur Entfernung auch so viele Tore fallen, dann wird die Derby-Time zum Tor-Festival. Wie es in Fußball-Neudeutsch so schön heißt. Das meiste mit Vorspiel der Reserven. Doppelt hält besser.

Und Obertrübenbach trifft auf Schorndorf. Diesmal muss wenigstens keiner schauen, den Flieger aus Berlin nicht zu verpassen und damit auch nicht die Kraftprobe der nachbarlichen Rivalität. Die scheint diesmal allerdings zugunsten des gastgebenden Tabellenzweiten auszuschlagen, gäbe es nicht da jene Gesetze ...

Noch nicht genug, zur gleichen Zeit am Sonntag um drei hat Blaibach die Miltacher zu Gast. Inzwischen zwar nur noch deren Reserve, der Rivalität wird es keinen Abbruch tun. Hauptsache den Nachbarn besiegt. Feiern lässt sich alles. Ein paar Meter nur regenabwärts sind es für Brummis „Kreither“ zur Neubäuer Reserve. Wie froh sind da Bad Kötztings Reservekicker, dass sie dem ganzen Trubel entkommen. Nichts sehen und nichts hören von Derbys nach der Reise quer durch den Landkreis für den Kreisklassen-Kick bei Spitzenreiter SG Silbersee. Manchmal ist kein Derby auch golden.

Ach ja, Atzenzell trifft auf Wilting und ein paar Meter weiter Falkenstein auf Michelsneukirchen, zu guter Letzt hat Blaibachs Reserve Gäste aus Lederdorn. Sogar die Jugend gibt sich keine Blöße: Zum BOL-Derby beharken sich Drei Wappen und Osser-Hoher Bogen. Mehr Derby geht nun wirklich nicht.

Aufrufe: 017.9.2016, 05:00 Uhr
Markus GüntherAutor