2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Intensiv beharkt: Waldalgesheims Oliver Hoch (links) wird vom Hauensteiner Neuzugang Sandro Rösner (rechts) bei der Ballführung gestört, beobachtet von Marco Krucker. Foto: Edgar Daudistel
Intensiv beharkt: Waldalgesheims Oliver Hoch (links) wird vom Hauensteiner Neuzugang Sandro Rösner (rechts) bei der Ballführung gestört, beobachtet von Marco Krucker. Foto: Edgar Daudistel

,,Der Plan ist voll aufgegangen"

ALEMANNIA Trainer Weingärtner bejubelt 2:1-Sieg gegen Hauenstein / Niklas Schneider trifft in der Nachspielzeit

WALDALGESHEIM.Ein perfekter Wiedereinstieg in die Runde nach der Winterpause für die Alemannia, ein herber Dämpfer für die Ambitionen des SC Hauenstein: Der 2:1 (1:1)-Sieg des abstiegsbedrohten SVA Waldalgesheim hat den Gastgebern in der Fußball-Oberliga direkt den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz beschert. Dabei war auch eine Portion Glück im Spiel: In der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Niklas Schneider den Siegtreffer für die Gastgeber.

Zur Pause stand es 1:1. Patrick Walther hatte die Alemannia in der vierten Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß aus fast 30 Metern in Führung gebracht, den Ausgleich besorgte Milot Berisha knapp zehn Minuten später, als er einen schönen Spielzug handlungsschnell mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze abschloss.

Nur wenige Torchancen

Mit zunehmender Spieldauer übernahm Hauenstein das Kommando in einer Partie auf schwerem, tiefen Boden, in der sich die Alemannia vor allem im zweiten Durchgang sehr weit zurückzog. Torabschlüsse blieben allerdings auch im Waldalgesheimer Strafraum Mangelware. Nach einer angedeuteten Kopfnuss gegen seinen Gegenspieler Axel Neumann musste Hauensteins Milot Berisha mit glatt Rot vom Feld (70.). Vier Minuten später herrschte wieder numerisches Gleichgewicht: Waldalgesheims Deniz Darcan sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. Der erste gefährliche Schuss aufs Hauensteiner Tor in den zweiten 45 Minuten bescherte dem SVA den glücklichen Sieg. Der SC hatte die Abwehr gänzlich entblößt, Niklas Schneider steuerte nach langem Ball von Patrick Walther allein auf Keeper Jens Michelbach zu und verwandelte eiskalt.

Es gab viele Übereinstimmungen in der Spielanalyse nach der intensiven kampfbetonten Partie, auch wenn naturgemäß die jeweilige Perspektive und die Gefühlslage sehr unterschiedlich waren. André Weingärtner hatte viel Grund zur Freude: ,,Wir hatten einen Plan und der ist voll aufgegangen", bewertete der Alemannia-Trainer eine Begegnung, ,,in der Hauenstein einen Punkt sicher verdient gehabt hätte." Aber es habe auch schon viele Spiele gegeben, ,,wo uns das Glück nicht hold war, und deshalb müssen wir uns nicht kleiner machen und für den Sieg entschuldigen." ,,Wenn man so kurz vor dem Ende ein so unglückliches Tor bekommt, ist das natürlich kein Auftakt nach Maß", kommentierte SC-Trainer Sascha Hildmann den Start nach der Winterpause. ,,Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wenn der Gegner gar nichts produziert und dann in der letzten Minute das Tor macht, dann ist das zutiefst ärgerlich", fügte er hinzu.

Die 250 Zuschauer im Stadion an der Waldalgesheimer Waldstraße sahen ein Duell auf schwer bespielbarem Boden mit wenig spielerischem Glanz. Die Alemannia stand von Beginn an sehr tief, überließ erkennbar den favorisierten Gästen die Rolle, das Spiel zu machen, und suchte ihr Heil in Kontern. Begünstigt wurde der Verlauf aus Sicht der Gastgeber durch den frühen Führungstreffer von SVA-Standardspezialist Patrick Walther, der schon in der vergangenen Aufstiegssaison die Gegner in der Verbandsliga mit seinen Eckbällen und Freistößen das Fürchten gelehrt hatte. Genau einen solchen Auftakt hatten die Westpfälzer verhindern wollen. ,,Wir wollten eine gewisse Sicherheit reinkriegen und hier nicht ins offene Messer laufen", sah Hildmann seine ausgegebene Taktik früh über den Haufen geworfen.

Überraschender Ausgleich

Zehn Minuten nach dem Führungstreffer gelang dem SC überraschend der Ausgleich. Nach einer Kombination über die linke Seite war Milot Berisha der Handlungsschnellste. ,,Das war gut gemacht. Kurzer Anlauf, schneller Schuss. Wir haben mit drei Leuten zu passiv gestanden", räumte der Waldalgesheimer Kapitän Marcel Fennel ein, dass seine Defensivabteilung es in dieser Situation an Konzentration hatte mangeln lassen. Es sollte allerdings das einzige Mal in der kampfbetonten Begegnung bleiben. Torwart Kay Schotte stand zudem zu weit vor seinem Kasten und ließ den holpernden, nicht besonders scharf geschossen Ball durch.

Im zweiten Durchgang spielte sich die Partie zunehmend in der Hälfte der Alemannia ab. ,,Wir haben versucht, Chancen zu kreieren, auch mit hohen und langen Bällen. Aber so richtig ins Zentrum sind wir nicht reingekommen", räumte SC-Trainer Hildmann ein, dass es nicht gelang, den stabilen Abwehrriegel der Gastgeber zu knacken. Hauenstein rannte ergebnislos an, Waldalgesheim machte in der Nachspielzeit das Tor.

,,Ich habe hier mit Wormatia Worms schon zwei Mal gespielt - mit genau dem gleichen Ergebnis. Die Alemannia steht hinten drin und hat nur ganz wenige Chancen. Wir hätten mehr darauf bedacht sein müssen, das 1:1 zu halten", bilanzierte Hauensteins in der Winterpause von Worms in die Westpfalz gewechselter Sandro Rösner den Spielausgang.

Daten zum Spiel
. SVA Waldalgesheim: Schotte - L. Weingärtner, Rudolf, Fennel, Baumann - Neumann (84. Klöckner), Darcan, Walther, Wischang (80. Pauer) - Hoch, Mulaj (76. Schneider). . SC Hauenstein: Michelbach - Rösner, Klück, Knorn, Brechtel - Bittner (82. Krob), Krucker (84. Cordier), Geiger, Pfrengle - Berisha, Paul (74. Veth).. Tore: 1:0 Walther (4.), 1:1 Berisha (13.), 2:1 Schneider (90.+3). . Zuschauer: 250.. Schiedsrichter: Florian Götte (Framersheim).. Rote Karte: Berisha (SC/70.) wegen grober Unsportlichkeit.. Gelb-Rote Karte: Darcan (SVA/ 74.).
Aufrufe: 03.3.2014, 11:30 Uhr
Andreas SchererAutor