2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Mit Bildergalerie: Tumulte im Auetal – Spielabbruch

Unschöne Szenen im Landesliga-Spiel SV Ahlerstedt/Ottendorf gegen TSV Ottersberg

AHLERSTEDT. In der Landesliga Lüneburg wurde die Partie zwischen der SV Ahlerstedt/Ottendorf und dem TSV Ottersberg nach knapp 70 Minuten abgebrochen. Die Hausherren waren zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg, auch den dritten Sieg einzufahren.

Das war passiert: Wenige Minuten nach dem Treffer zum 3:1 für die Spielvereinigung A/O starteten die Gäste einen Angriff, der mit einem vermeintlichen Foulspiel der Ahlerstedter unterbunden wurde. Da Schiedsrichter Tarek Mgherbi die Partie weiterlaufen ließ, reagierte ein Ottersberger Spieler mit einem Revanchefoul auf Höhe der Mittellinie. Eine unübersichtliche Rudelbildung folgte, nach der der Referee die einzige Option darin sah, das Spiel abzubrechen.

A/O-Trainer Malte Bösch wollte die Szene nach der Partie nicht kommentieren: „Die ganze Sache wird jetzt zum Sportgericht gehen und muss dort entschieden werden.“

Jan Fitschen, Trainer der Gäste, betonte, er könne nur das erklären, was auf dem Feld passiert sei. Die Rudelbildung und ein mögliches Einschreiten der Zuschauer habe er in der Schnelle nicht klar erkennen können. „Klar ist: Das sind Dinge, die im Fußball nicht passieren sollten und dürfen“, erklärte Fitschen. Der TSV-Coach ist sich sicher: „Das war vorher ein klares Foul gegen uns. Wenn das gepfiffen wird, kommt es gar nicht erst soweit.“ In der Folge seien die Emotionen hochgekocht. „Am Ende tun wir, denke ich, gut daran, wenn sich beide Seiten an die eigene Nase fassen“, sagte Jan Fitschen.

Bezirkssportgericht soll Verantwortlichen ermitteln

Der Schiedsrichter Tarek Mgherbi hat Landesliga-Staffelleiter Jürgen Stebani am Sonntagabend telefonisch über den Spielabbruch informiert. „Mir ist der grobe Sachverhalt bekannt“, sagte Stebani, „ich werde diesen aber nicht kommentieren.“ Stebani geht davon aus, dass der Fall innerhalb der nächsten zwei Wochen vor dem Bezirkssportgericht verhandelt wird. Der Spielausschuss selbst dürfe nicht ermitteln, sagte Stebani.

Dass das Bezirkssportgericht in solchen Fällen ermittelt, gilt als gängiger Weg. Maßgeblich dabei ist der Sonderbericht des Schiedsrichters, da dieser als objektiv angesehen werde, heißt es beim DFB. Zudem werden Stellungnahmen der Vereine herangezogen, sodass das Sportgericht den Verantwortlichen ermitteln kann. Das Spiel wird dann mit 0:5 gegen den schuldigen Verein gewertet.

„Es gab ein Handgemenge“

– Foto: Rolf Schmietow

Der mit einem Kreuzbandriss verletzte Ahlerstedter Spieler Maric Buchholz verfolgte die Partie für den FuPa-Liveticker. „Das waren drei, vier unschöne Minuten“, sagte Buchholz. Er schilderte die Geschehnisse so: Nach einem Ahlerstedter Foul habe TSV-Spieler Daniel Luckyman ein Frustfoul an Martin Sattler begangen. Danach soll es eine „Rudelbildung“ von Ersatzspielern und Fans gegeben haben. Auch A/O-Spieler seien beteiligt gewesen. „Es gab ein Handgemenge“, sagte Buchholz. Alles sei undurchsichtig gewesen.

Viele Zweikämpfe und Fouls hätten laut Buchholz von Anfang an das Spiel geprägt. „Erster Aufreger war die Gelb-Rote Karte für Ottersbergs Stürmer in der 47. Minute“, sagte Buchholz. Egzon Percani musste den Platz verlassen. Der Schiedsrichter habe keine eindeutige Linie gehabt.

Nur wenige Augenblicke vor den tumultartigen Szenen war Martin Sattler mit dem 3:1 die mögliche Vorentscheidung gegen zu diesem Zeitpunkt nur noch zehn Ottersberger gelungen. „In der ersten Hälfte haben wir früh blöd zurückgelegen“, so A/O-Trainer Malte Bösch, dessen Team die Partie jedoch durch Tore von Jannik Peters (13.) und Süleyman Yaman (45.) noch vor der Pause drehen konnte.

Die Gelb-Rote Karte kurz nach dem Seitenwechsel habe A/O dann in die Karten gespielt. „Danach haben wir richtig gedrückt. Weitere Treffer wären wohl eine Frage der Zeit gewesen.“ Mitarbeit: db/tim


Aufrufe: 026.8.2019, 09:01 Uhr
Tageblatt / Von Niklas KönigAutor