2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview der Woche
Heute haben wir die Lebensversicherung des SV Walsdorf im Interview der Woche zu Gast.  F: Seitz/ Ig0rZh – stock.adobe
Heute haben wir die Lebensversicherung des SV Walsdorf im Interview der Woche zu Gast. F: Seitz/ Ig0rZh – stock.adobe

"Das ist mein Job"

"Nachspielzeit" mit Niklas Ernstberger +++ Stürmer des SV Walsdorf über sein Sechs-Tore-Spektakel +++ "Ich schließe nichts aus"

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Niklas Ernstberger. Der 27-Jährige des SV Walsdorf blickt auf seine Torgala im letzten Heimspiel gegen Presberg zurück. Zudem berichtet der Stürmer von der Problemen der vergangenen Spielzeit, doch erzählt auch, was ihn für das kommende Jahr positiv stimmt. Außerdem bezieht der Sechs-Tore-Mann Stellung zu unserer "Frage der Woche".

FuPa: Die Saison ist vorbei und ihr seid auf Platz zehn gelandet. Wie zufrieden bist du damit?

Niklas Ernstberger: Definitiv hatten wir höhere Ansprüche, ein einstelliger Tabellenplatz hätte es schon werden sollen. Doch nach den Problemen, die wir insbesondere in der Anfangsphase der Saison hatten, denke ich dass die Platzierung letztendlich ganz in Ordnung ist.

Was für Probleme meinst du genau?

Vor Saisonbeginn hatten wir ein paar Abgänge zu verkraften und haben nicht viele Neuzugänge bekommen. Insofern war keine Breite im Kader vorhanden und wir konnten fast gar nicht auf Ausfälle reagieren.

Du warst trotzdem 23-Mal erfolgreich. Wie würdest du deine eigenen Leistung beurteilen?

Mit meiner Spielzeit bin ich persönlich sehr zufrieden. Ich konnte endlich einmal die ganze Saison voll durchziehen. Meine Mitspieler haben auch immer gekämpft und mir die Bälle super aufgelegt. Zudem ist es für mich natürlich auch wichtig gewesen, so viele Tore wie möglich zu machen.

Im letzten Saisonspiel ist dir etwas außergewöhnliches gelungen, du hast sechs Tore gegen Presberg erzielt. Wie kannst du dieses Spiel erklären?

Das Höchste was mir im Herrenbereich gelungen ist, war bisher ein Dreierpack. An dem Tag hat wirklich alles geklappt und ich habe selbst nicht ganz überrissen, was dort passierte. Das letzte Heimspiel so zu gewinnen hat uns riesig gefreut, dazu bin ich auch ein bisschen stolz auf die Leistung. Ich denke, dass wird nochmal gezeigt haben, wie viel Potential eigentlich in dieser Mannschaft steckt und das stimmt mich auf jeden Fall positiv für das nächste Jahr.

Für fast die Hälfte aller Walsdorfer-Tore bist du verantwortlich. Ist das Team in der Offensive vielleicht ein bisschen zu sehr von dir abhängig?

Das würde ich so nicht sagen. Insgesamt ist unser Spielstil eher Defensiv, dort liegen unsere Stärken und wir haben auch nur wenige Gegentore bekommen. Ich denke, dass es dann einfach mein Job als Stürmer ist, die Dinger zu verwandeln. Ein Problem sehe ich darin nicht.

Was für ein Stürmertyp bist du?

Ich bin jemand, der gerne mitspielt und mit dem Rücken zum Tor die Bälle festmacht und weiterspielt. Dann würde ich sagen, bin ich auch ein wenig die Sorte 'Brecher' mit einem guten Abschluss. Sobald ich im Strafraum angespielt werde, versuche ich den Ball auf das Tor zu bringen.


Du stehst inzwischen bei elf Treffern gegen Presberg. Sind die Presberger so etwas wie dein Lieblingsgegner?

Ich weiß auch nicht, warum es gegen Presberg oftmals so gut klappt. Manche Gegner liegen dem einen vielleicht einfach mehr als anderen. Aber natürlich macht es so umso mehr Spaß gegen sie zu spielen.

Dein Verein steht vor einem großen Umbruch. Was willst du nächstes Jahr mit dem Team erreichen.

Wir wollen eine bessere Rolle spielen als letztes Jahr. Wichtig ist, dass wir über einen deutlich breiteren Kader verfügen werden. Somit wird der Konkurrenzkampf erhöht und es ist wahrscheinlich auch mehr Zug im Training. Zudem kann es nicht mehr passieren, dass die Mannschaft sich quasi von alleine aufstellt, wegen mangelnder Alternativen. Wir wollen eine gute Vorbereitung spielen und dann sehen was es zu holen gibt. Das Potential ist absolut vorhanden.

Du spielst seit 2013 in Walsdorf. Würde dich auch eine andere Aufgabe mal reizen?

Ich fühl mich momentan einfach absolut wohl in Walsdorf. Hier spiele ich mit vielen meiner Jugendfreunde aus Wörsdorf zusammen und es macht mir einfach Spaß. Doch ich kann nicht sagen, was in den nächsten Jahren passiert. Der Fußball ist so schnellebig geworden, deshalb würde ich nichts ausschließen.

Unsere "Frage der Woche" beschäftigt sich mit der Regeländerung im englischen Amateurfußball. Gelbe Karten sollen durch zehnminütige Zeitstrafen ersetzt werden. Was ist deine Meinung dazu?

Ich finde diese Regel eher nicht so gut. Eine Gelbe Karte ist schnell passiert, beispielsweise wegen einem kleinen Foul im Mittelfeld. Dafür finde ich es ein wenig überzogen, gleich in Unterzahl spielen zu müssen. Ich denke nicht, dass diese Regel Bestand haben wird.

Aufrufe: 030.5.2019, 13:00 Uhr
Christopher JudelAutor