2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Ahrensfeldes Ex-Kapitän Stephan Baum (l.) war und ist eine Identifikationsfigur der Grün-Weißen. Foto: Muhme
Ahrensfeldes Ex-Kapitän Stephan Baum (l.) war und ist eine Identifikationsfigur der Grün-Weißen. Foto: Muhme

Ahrensfeldes Ex-Kapitän geht jetzt auf Spielersuche

Stephan Baum will nicht nur dafür sorgen, dass der Klub 1000 Mitglieder hat. Er will ihn auch helfen, dass es bald in die Brandenburgliga geht.

"Grün Weiss Ahrensfelde 1000" heißt das Projekt des Sportvereins am Rande Berlins. 1000 Mitglieder sollen es bald sein. Folgerichtig leisten sich die "Grün Weissen" jetzt auch einen eigenen sportlichen Leiter. Und der ist ein alter Bekannter.
Die Karriere von Stephan Baum bei GWA begann im Kindergarten. Als er dort sein Kind abholte, kickte er ein bisschen mit den Kleinen. Das wiederum sah Maik Pruschke, Abteilungsleiter Fußball bei Grün Weiss. "Ich habe mich gefragt: Wie kann einer so gut Fußball spielen und dann nicht bei Ahrensfelde sein?", erinnert der sich lachend. Nach ein paar Gesprächen war dann alles geritzt. Im Winter 2012/13 wechselte Stürmer Stephan Baum von Eintracht Mahlsdorf zum Team seines Heimatortes in Ahrensfelde.

Sechs Jahre ging Baum für die erste Herrenmannschaft von GWA als Stürmer auf Torefang. Seine Stärken: gute Technik, stark im Abschluss. Er wurde Kapitän. Und ein sehr guter, findet Maik Pruschke. "Er konnte die Mannschaft immer antreiben und mitreißen, das hat ihn ausgezeichnet." Als Stephan Baum im Sommer 2018 sein letztes Spiel in Grün bestritt, flossen bei einigen seiner langjährigen Weggefährten die Tränen. "Das war aber auch eine Hammer-Saison damals. Wir sind ungeschlagen aufgestiegen, haben das Pokalfinale gewonnen und an dem Wochenende ein großes Fest gefeiert – das war schon der Wahnsinn", denkt der 36-Jährige noch gerne an seine aktive Zeit zurück.

Jetzt will er wieder mitmischen, wenn auch auf anderer Position. Baum, der rund 800 Meter vom Sportplatz entfernt wohnt – eine Entfernung, die er übrigens als nach eigenen Angaben lauffauler Mensch stets mit dem Auto zurück legt – wird sportlicher Leiter im Herrenbereich. "Der Kernpunkt meiner Tätigkeit wird die Akquise von Spielern sein, vor allem in den eigenen Reihen, aber auch extern", beschreibt es Stephan Baum, der sich untergeordnet daher auch um den A-Jugend-Sektor kümmern wird. Auch die Planung für das jährliche Trainingslager wird er übernehmen. In diesem Jahr geht es nach Kroatien. Verursacht übrigens durch den Gewinn einer Wette. "Als wir im vergangenen Jahr da waren, hat der Leiter der Einrichtung dort gesagt, wenn wir den Aufstieg schaffen, lädt er uns ein", sagt Maik Pruschke lächelnd.

Bei Ahrensfelde setzt man stark auf eigenen Nachwuchs. Und den hat die Abteilung Fußball reichlich. Von den 741 Mitgliedern derzeit sind 510 Fußballer. Die übrigen gehören zu den Abteilungen Cheerleading, Turnen, Frauensport, Volleyball und Leichtathletik. In der Abteilung Fußball gibt drei Herrenmannschaften, dazu eine Ü 35 und eine Ü 45. Ganze 13 Jugendmannschaften stehen für Grün Weiss auf dem Feld, von der G- bis A-Jugend ist jede Altersklasse meist doppelt besetzt.

Auch nach externen Spielern wird Stephan Baum sich umsehen. Eins bleibt aber: Es werden bei Ahrensfelde keine großen Gelder gezahlt. "Wir haben mit unserer ersten Herrenmannschaft viel zu bieten, angefangen bei unserem Mannschaftsbus, dem Trainerstab, zu dem unter anderem auch ein Fitnesscoach und ein Physiotherapeut gehören. Wir betreiben einen großen Aufwand, um es den Spielern so bequem wie möglich zu machen. Geld zu zahlen ist nicht nachhaltig, das sieht man ja bei vielen Beispielen aus der Brandenburgliga", findet Maik Pruschke. Man müsse die Spieler mit anderen Dingen an den Verein binden. "Wenn man bei uns die Bedingungen mit den Rasen- und Kunstrasenplätzen sieht, mit dem geplanten neuen Kunstrasenplatz und dem Vereinsheim, dann ist das ja schon Oberliganiveau", findet Stephan Baum.

"Ahrensfelde kriegt demnächst 3000 neue Einwohner. Da werden doch wohl fünf gute Fußballer dabei sein", ergänzt Maik Pruschke. An der Tradition, dass im Team alle das gleiche bekommen und zwar nur eine kleine Summe pro Trainingsbeteiligung und eine kleine Prämie für einen Sieg, will er weiter festhalten. "Wir spielen lieber noch fünf Jahre Landesliga, als das wir solche Gehälter zahen wie andere Vereine", betont der Abteilungsleiter.

Neben Stephan Baum hat Alexander Kraatz das Amt des Vereinsmanagers übernommen, kümmert sich unter anderem um das Passwesen, die Organisation der Trainingsplätze und die Stadionzeitung. "Wir wollen damit große Schritte nach vorne gehen und strategisch gut aufgestellt sein für unser Ziel, GWA 1000", erklärt Pruschke.

Dann sollte es auch mit dem langfristigen Ziel im Drei-Jahres-Plan klappen: Dem Aufstieg der ersten Herren in die Brandenburgliga.

Aufrufe: 03.4.2019, 07:56 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor