2024-05-02T16:12:49.858Z

Star des Spieltages

"Star des Spieltages": Jonas Johannes

+++ Flügelspieler schnürt gegen Besa seinen ersten Dreierpack +++ Nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile nicht mehr aus ASV-Team wegzudenken +++

Zum letzten Mal in diesem Jahr kürten die FuPaner in dieser Woche den „Star des Spieltages.“ Mit seinem Dreierpack im Stadtduell seines ASV Gießen in der A-Liga gegen Besa überzeugte er die Wähler und räumte über ein Drittel aller Stimmen ab. Herzlichen Glückwunsch an Jonas Johannes!

Nach seinem Spielertrainer Björn Watzke ist Johannes bereits der zweite ASV-Akteur in dieser Saison, dem diese Ehre zu teil wird. Doch nicht erst mit seinen drei Treffern am Sonntag gegen Besa überzeugte der 28-jährige. Schon bei seinen fünf Einsätzen zuvor, traf er in vier Partien, in zweien davon doppelt. Im vor Offensivqualitäten strotzenden ASV-Kader hat sich Johannes, dessen Bruder Elias ebenfalls bei ASV kickt, mittlerweile seinen Platz erkämpft. Keine Selbstverständlichkeit, war Johannes’ Laufbahn in den letzten Jahren von einigen Aufs und Abs geprägt.

Angefangen hat alles als Bambini beim ACE Gießen. Über die Jugend des VfB Gießen kam Johannes schließlich erstmals zum ASV, durchlief dort die A- und B-Jugend, und blieb seiner Weststadt anschließend treu – pendelte zwischen Sachsenhausen und dem ASV und ging danach vor vier Jahren nach Staufenberg. Die starken Leistungen dort machten erneut den VfB auf den schlaksigen Flügelspieler aufmerksam. „Das Jahr beim VfB Gießen hat super Spaß gemacht. Ich konnte Verbandsliga-Luft schnuppern und habe unter Stefan Hassler viel gelernt“, blickt der Fan des AC Mailand gerne auf diese Zeit zurück. Nach einem Umbruch im VfB-Kader verschlug es Johannes zur SG Birklar. Dort allerdings wurde der Offensivmann nicht wirklich glücklich. „Mit dem Trainer hat es nicht so funktioniert und ich habe den Spaß am Fußball verloren.“ Und wie findet man diesen am besten wieder? Indem man mit Freunden kickt. Also ging er wieder zurück zum ASV. „Hier kenne ich jeden und habe den Spaß wieder gefunden“, fühlt sich Johannes bei seinem neuen, alten Klub richtig wohl.

Frei von Anlaufschwierigkeiten war aber auch diese Rückkehr anfänglich nicht. „Ich wurde immer wieder von Leistenproblemen zurückgeworfen und konnte mich daher auch im Training nie richtig anbieten. Aber ich wusste, dass unser Dreier-Trainergespann auf mich setzt, habe mir das Vertrauen Stück für Stück erarbeitet und zahle es nun zurück.“ Seine Mitspieler trugen ebenfalls ihren Teil zur guten Entwicklung des 28-jährigen bei. „Wir haben einen bombastischen Kader, der größtenteils auch eine Klasse höher spielen könnte. Mit diesen Mitspielern kann man nur gut zusammen spielen“, lobt Johannes seine Kollegen.

Auch am Sonntag gegen Besa, als der ASV nach 20 Minuten bereits mit 0:2 zurücklag, klappte das Zusammenspiel mit den Kollegen bestens. Zweimal kamen lange Bälle aus dem Mittelfeld, zweimal spielte der Gegner auf Abseits und zweimal war Johannes der einzige, der weiterlief und mit dem eignen und dem Vertrauen der Trainer bezwang er beide Male den gegnerischen Keeper im Eins-gegen-Eins. In Durchgang zwei schaltete Johannes wieder am schnellsten, überlupfte Besa-Keeper Bujar Morina und legte damit sein drittes Tor zum zwischenzeitlichen 5:2 nach. Am Ende siegte der ASV nach dem Rückstand noch mit 7:3. „Wir verpennen oft die Anfangsphase. Das wirft uns aber nie zurück. Auch das Hinspiel haben wir nach 0:1-Rückstand noch mit 7:1 gewonnen“, beschreibt Johannes eine weitere Stärke des ASV.

Seine eigenen Stärken sieht der Offensivspieler, der sich auf der linken Außenbahn am wohlsten fühlt, aber auch auf der „Zehn“ spielen kann, in seiner Schusstechnik. Bei Kopfballspiel hapert es, trotz 1,88 m Körpergröße dagegen. Auch wenn er nach seinem Kopfballtor gegen Annerod deutlich häufiger den Luftkampf sucht. Dem kann sein Trainer Björn Watzke, der zusammen mit Johannes groß geworden ist, nur zustimmen. „Er war und ist ein sau geiler Kicker, der extrem torgefährlich ist.“ Auch sonst hat Watzke fast nur Lob für seinen Schützling übrig. „Er ist im Training sehr fleißig und hat die anderen Offensivspieler, die bislang vielleicht noch nicht wie erhofft getroffen haben oder verletzt waren super entlastet und seine Chance genutzt. Ich muss mir vielleicht ankreiden lassen, dass ich ihn anfangs öfters auf der Bank habe sitzen lassen. Aber mittlerweile hat er das Vertrauen des Trainerteams und zahlt das mit Toren zurück. Da verzeiht man ihm auch, dass sein Kopfballspiel nicht das allerbeste ist und er im Zweikampfverhalten manchmal die letzte Konsequenz vermissen lässt“, schmunzelt Watzke.

Weil im Moment alles passt, der ASV nach einer Findungsphase zu Saisonbeginn sich wieder auf Rang drei vorgekämpft hat und Johannes selbst Spaß und Selbstvertrauen zurück gewonnen hat, sieht der Elf-Tore-Mann keinen Grund zu wechseln. „Die meisten Spieler und Trainer kenne ich seit meiner Kindheit. Ohne sie würde es nicht so laufen wie momentan“, sieht sich Johannes bei den Weststädtern gut aufgehoben. Für die aktuelle Saison hat Jonas Johannes noch große Pläne mit seinem ASV – Stichwort aller guten Dinge sind drei. „Watzenborn ist zwar weit weg, aber nach den letzten beiden Jahren in der Relegation können wir ja nicht davon reden Vierter oder Fünfter werden zu wollen. Die Relegation ist unser Anspruch und es wird endlich Zeit das wir aufsteigen.“

Aufrufe: 04.12.2015, 07:00 Uhr
Tim GeorgAutor