2024-04-30T13:48:59.170Z

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Tritt laut Verein sofort zurück: TuS-Trainer Christian Städing. Foto: MOZ.de/Arne Färber
Tritt laut Verein sofort zurück: TuS-Trainer Christian Städing. Foto: MOZ.de/Arne Färber

Städing fühlte sich im Stich gelassen

Sachsenhausens Trainer ist zurückgetreten und wirft dem Verein vor, nicht hinter ihm gestanden zu haben. Einen neuen Arbeitgeber hat er noch nicht.

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Allein gelassen und unter der Gürtellinie beschimpft: Der Trainer des Brandenburgligisten TuS Sachsenhausen ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Er vermisste die Rückendeckung des Vorstandes. Bereits am Dienstag gab es ein Gespräch mit dem eventuellen Nachfolger. „Doch wir haben noch keine Einigung erzielt“, sagte TuS-Manager Fred Lange.

„Wir wollen natürlich schnell handeln und haben uns nach einen Trainer umgeschaut, von dem wir uns noch einmal neue Impulse erhoffen. Er soll das Amt allerdings nur bis zum 30. Juni übernehmen. Danach wird es ein neues Trainer-Team geben“, sagte TuS-Manager Fred Lange.

Was war geschehen? Am Montag hatte Christian Städing beim Vereinschef Harry Doede angerufen und ihm seine Entscheidung mitgeteilt. Noch am Abend gab es ein Gespräch mit der Mannschaft, in dem Städing sich auch dahingehend geäußert hatte, dass er keinen Rückhalt bei den Spielern hätte. Das anschließende Training leitete wie auch am gestrigen Abend dann Mannschaftskapitän Thomas Boden, da sich Co-Trainer Mario Grabow ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stellt.


Anlass für diese überraschende Entwicklung waren nach Meinung von TuS-Manager Fred Lange die Ereignisse beim Heimspiel des Brandenburgligisten am vergangenen Sonnabend gegen Victoria Seelow. Beim Stand von 2:2 hatte Städing in der 70. Minute den bis dahin überragenden Ceif Ben-Abdallah ausgewechselt und für ihn Lars Schöffel gebracht. Dies brachte einige der Zuschauer derart in Rage, dass sie Städing auf die übelste Art uns Weise beschimpften. „Ich möchte die Worte eigentlich nicht noch einmal lesen, denn sie waren weit unter der Gürtellinie“, sagt Christian Städing. Manager Lange bestätigte dies. „Die Leute waren teilweise angetrunken, und wir werden uns damit im Vorstand beschäftigen müssen“, meinte er. Städing allerdings vermisste ein sofortiges Einschreiten der Verantwortlichen. „Man kann als Manager doch nicht einfach daneben sitzen und zuschauen“, wirft er Fred Lange vor.

Für Städing waren diese Minuten am Sonnabend jedoch nur noch ein I-Tüpfelchen, das seine Entscheidung beschleunigte. „Ich war damals froh und stolz, dass man mich in der in der Saison 2013/2014 angesprochen hatte und nach Sachsenhausen holte. Doch ich hatte von Anfang an nicht das Gefühl, dass ich hier eine Rückendeckung habe. Keiner stand so richtig hinter mir. Es war kein einfaches Arbeiten, man fand eigentlich nie Ruhe. Und dann verpflichtete Manager Lange auch noch Spieler, ohne mit mir darüber gesprochen zu haben. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt der Inhaber der Trainer-A-Lizenz.

Lange seinerseits weiß, worum es geht. „Wir haben mit Kim Robert Schwager einen Hochkaräter aus Falkensee geholt. Jeder andere Trainer wäre begeistert gewesen über so einen Mann“, so Lange, der meint, dass Städing nie richtig in Sachsenhausen angekommen sei und keinen Draht zu den Anhängern gefunden hätte. Bei TuS besteht nun wieder Handlungsbedarf, während Städing betont, dass er kein Angebot eines anderen Vereins hat.

Städing trainierte TuS Sachsenhausen ein gutes Jahr und kam vom Ortsnachbarn Forst Borgsdorf. Im vergangenen Jahr erreichte er mit seinem Team einen vierten Platz in der Brandenburgliga. Momentan steht TuS auf Platz fünf der Tabelle. Zuletzt verlor das Team das Stadtderby gegen den Oranienburger FC und holte den erwähnten Punkt gegen den Tabellenvierten Victoria Seelow.

Aufrufe: 031.3.2015, 11:46 Uhr
MOZ.de / Jürgen ZinkeAutor