2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Foto: SSVg Velbert 02
Foto: SSVg Velbert 02

Rück­kehr mit gu­ten Er­in­ne­run­gen an Amern

Le­roy-Jac­ques Mi­ckels star­te­te von Amern aus in die gro­ße Welt des Fuß­balls. Mit der SS­Vg Vel­bert spielt er am Sonn­tag in Net­te­tal.

Am kom­men­den Sonn­tag kehrt Le­roy-Jaques Mi­ckels in sei­ne Hei­mat zu­rück – zu­min­dest fast. Nur rund zehn Ki­lo­me­ter lie­gen zwi­schen der Chris­ti­an-Röt­zel-Kampf­bahn, wo er um 15 Uhr mit der SS­Vg Vel­bert in der Ober­li­ga ge­gen den SC Uni­on Net­te­tal an­tritt, und dem Rös­ler-Sta­di­on im Schwalm­ta­ler Orts­teil Amern, wo er bei den VSF das Fuß­ball­spie­len lern­te. Für den 23-Jäh­ri­gen ei­ne Rei­se in die Ver­gan­gen­heit.

„Amern ist mein Zu­hau­se. Wir ha­ben zu Fuß zehn Mi­nu­ten zum Platz ge­braucht“, er­in­nert sich Mi­ckels, der schon da­mals ge­mein­sam mit sei­nen bei­den äl­te­ren Brü­dern Joy-Slayd und Joy-Lan­ce un­ter der Lei­tung sei­nes Va­ters und Co-Trai­ners Jac­ques die ei­ne oder an­de­re Ex­tra­schicht ab­sol­vie­ren muss­te. „Er war sehr streng. Je­der, der sei­nen Va­ter als Trai­ner hat, weiß, dass er noch mehr von dir er­war­tet als von den an­de­ren“, sagt Mi­ckels. Aber es sind aus­nahms­los schö­ne Er­in­ne­run­gen, die er an sei­ne Zeit in Amern hat: „Es war al­les sehr fa­mi­li­är. Be­son­ders im Kopf ge­blie­ben ist mir mein Trai­ner Diet­mar Ha­ma­cher. Er war so et­was wie mein Zieh­va­ter.“

Dass die VSF die drei Aus­nah­me­kön­ner nicht lan­ge wür­den hal­ten kön­nen, zeich­ne­te sich be­reits früh ab. Und so wech­sel­ten die Mi­ckels-Brü­der in der C-Ju­gend zu Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach, wo sie den Rest ih­rer Ju­gend­zeit ab­sol­vier­ten. Nach ei­ni­gen Ein­sät­zen für die Re­gio­nal­li­ga-Mann­schaft des Tra­di­ti­ons­clubs trenn­ten sich die We­ge des Tri­os aber. Mi­ckels trai­nier­te zwar un­ter Lu­ci­en Fav­re mit den Pro­fis und war spä­ter auch beim FC St. Pau­li nah an ei­ner Be­ru­fung in den Pro­fi­ka­der, doch ein An­riss des In­nen­ban­des ver­hin­der­te die­se in der Sai­son 2015/16. So sind bis­her ins­ge­samt 19 Re­gio­nal­li­ga-Ein­sät­ze für Mön­chen­glad­bach, St. Pau­li und Ale­man­nia Aa­chen die High­lights in der Vi­ta des beid­fü­ßig star­ken Mit­tel­feld­spie­lers. Auf­ge­ge­ben hat er den Traum vom Pro­fi­fuß­ball aber noch nicht, ob­wohl er in­zwi­schen ei­ne Klas­se tie­fer in der Ober­li­ga für die SS­Vg Vel­bert spielt, für die er sich nach ei­ner Sai­son beim Li­ga­kon­kur­ren­ten 1. FC Mon­heim ent­schied. „Manch­mal muss man ei­nen Schritt zu­rück ma­chen, um zwei nach vor­ne ge­hen zu kön­nen“, er­klärt Mi­ckels. „Ich ha­be frü­her fal­sche Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen, aber man lernt da­zu.“

Ei­ne Ent­schei­dung, die er nicht be­reut, ist der nicht voll­zo­ge­ne Wech­sel nach Nord­deutsch­land. Im Win­ter 2017 spiel­te er bei Han­sa Ros­tock vor, er­ziel­te in ei­nem Test­spiel so­gar ein Tor. „Aber sie woll­ten mich erst bei ei­nem Part­ner­ver­ein par­ken. Ich hät­te mein gan­zes Um­feld für ei­ne Klas­se auf­ge­ben müs­sen, in der ich hier be­reits spiel­te. Das kam für mich nicht in Fra­ge“, ver­rät er. Ein Jahr spä­ter, al­so in der Wech­sel­pe­ri­ode des vo­ri­gen Win­ters, klopf­te in Ge­stalt von RW Es­sen ein hei­mat­na­her Ver­ein aus der Re­gio­nal­li­ga an – dies­mal schob aber sein ak­tu­el­ler Ver­ein ei­nen Rie­gel vor. Was im Som­mer pas­siert, kann Mi­ckels hin­ge­gen noch nicht sa­gen: „Es gibt mit Si­cher­heit ei­ni­ge Op­tio­nen, aber spruch­reif ist noch nichts. Fakt ist: Ich möch­te so hoch spie­len wie mög­lich.“

Und bis da­hin geht er mit der Num­mer zehn auf dem Rü­cken wei­ter für die SS­Vg Vel­bert auf To­re­jagd. Ob er am Sonn­tag in Net­te­tal auf­lau­fen kann, stand am Diens­tag noch nicht fest. Es muss noch über ei­ne Ro­te Kar­te ent­schie­den wer­den, die er am 24. Fe­bru­ar ge­gen den 1. FC Bo­cholt sah. „Es gibt Vi­deo-Auf­nah­men, auf de­nen zu se­hen ist, dass es nicht Rot war“, er­klärt Mi­ckels. Aber auch wenn es bei ei­ner Sper­re bleibt, wird er die Rei­se ins Grenz­land an­tre­ten. Sei­ne Mann­schaft wür­de ih­ren ge­fähr­lichs­ten An­grei­fer (13 To­re in 18 Par­ti­en) dann si­cher schmerz­lich ver­mis­sen – so wie da­mals auch die VSF Amern.

Das ma­chen die äl­te­ren Mi­ckels-Brü­der

Joy-Lan­ce Mi­ckels Der äl­te­re Bru­der von Le­roy wech­sel­te 2014 von Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach in die Re­ser­ve von Schal­ke 04. Von dort ging es 2016 zu Ale­man­nia Aa­chen, ein Jahr spä­ter von dort zum FSV Wa­cker Nord­hau­sen in die Re­gio­nal­li­ga Nord­ost.

Joy-Slayd Mi­ckels Ist der Zwil­lings­bru­der von Joy-Lan­ce. Er wech­sel­te von der Bo­rus­sia in die Schweiz, spiel­te in Nor­we­gen und ist jetzt beim SV Rö­ding­hau­sen in der Re­gio­nal­li­ga West ge­lan­det.

Aufrufe: 021.3.2019, 18:00 Uhr
RP / Steven SalentinAutor