2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Hadert nach der 1:2-Niederlage in Velbert mit einigen Schiedsrichterentscheidungen: FCW-Kapitän Arian Berkigt (r.). F: Salfeld
Hadert nach der 1:2-Niederlage in Velbert mit einigen Schiedsrichterentscheidungen: FCW-Kapitän Arian Berkigt (r.). F: Salfeld

Der Fußballgott ist kein Beecker

Schlechte erste Hälfte und Schiri-Entscheidungen kosten Fußball-Regionalligist FC Wegberg-Beeck die ersten Zähler in diesem Kalenderjahr.

Für einen kurzen Moment war der erste Auswärtspunkt des FC Wegberg-Beeck in der Fußball-Regionalliga zum Greifen nahe. Sahin Dagistan verwertete die letzte Gelegenheit des Spiels bei der SSVg Velbert zum 2:2-Ausgleich, aber Sekunden später entschied der Unparteiische Kevin Domnick streitbar auf Abseits.

„Wir haben die Schiedsrichterentscheidungen in dieser Saison einfach nicht auf unserer Seite“, urteilte Teamchef Friedel Henßen nach Abpfiff. Gewiss waren die Bewertungen vom Domnick an diesem Samstagnachmittag grenzwertig. Während er Arian Berkigt zu unrecht wegen Fahlsucht tadelte, blieb ein klares Handspiel ungeahndet. „Es war zwar keine bewusste Aktion des Verteidigers, aber er hat dadurch eine klare Torchance verhindert“, so der Kapitän der „Kleeblätter“. Im Normalfall hätte es in dieser Szene den Platzverweis für Velbert geben müssen (36.).

Der zwölfte vergebliche Anlauf

Dass der Tabellenletzte auch im zwölften Anlauf ohne Zählbares die Heimreise antreten musste, lag vor allem an einer miserablen Anfangsphase. Jeffrey Tumanan flankte unbedrängt auf den zweiten Pfosten, wo Hüzeyfe Dogan genügend Zeit hatte, um sich den Ball per Kopf vorzulegen. Der Rest war für Kevin Hagemann nach 53 Sekunden Formsache.

Dieser bildete mit Tumanan ein agiles Tandem, das Beeck zu keiner Phase des ersten Durchgangs kontrollieren konnte. Nach mustergültigem Zuspiel von Dogan war Hagemann Momente später erneut zur Stelle und schob humorlos ein. Die Gefährlichkeit der Flügel war den Gästen allerdings bewusst, wie Berkigt zugab: „Wir wussten schon, dass die Außenverteidiger und Mittelfeldspieler gut sind, haben sie aber einfach nicht unter Kontrolle bekommen.“

Patrick Nettekoven hielt durch gute Paraden seine Mannschaft im Spiel. Eigene Angriffe waren Mangelware, denn wegen zahlreicher Ungenauigkeiten kam man selten über die Mittellinie hinaus. „Die Jungs“, holte Henßen auf die ersten 45 Minuten angesprochen aus, „haben beim ein oder anderen lauten Wort in der Pause direkt verstanden, was Sache war.“

Zwei Wechsel zur Pause

Für die Fehler anfälligen Ortis Kumanini und Danny Richter sollten Dominik Bischoff und Amaar Zayton, der sein Viertliga-Debüt feierte, für den Umschwung sorgen – und der Plan ging auf: Nach einer Ecke, die Bischoff rausholte, versenkte er selbst einen Abpraller in den Maschen (47.).

Der FCW drückte weiter. Dagistan erkannte im selben Moment wie Enzo Wirtz die Lücke in der Kette der Heimelf (51.). Über die Situation ärgerte sich der Coach im Nachhinein noch enorm: „Enzo kann noch in den Strafraum ziehen, sucht aber viel zu überhastet den Abschluss. Da muss der Ausgleich fallen.“

Als der glänzend aufgelegte Nettekoven einen Strafstoß von Tumanan mit dem Fuß parierte (59.), kippte das Momentum eigentlich völlig; die Bemühungen wurden aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse in Velbert jedoch statischer. Distanzschüsse wie von Berkigt (85.) oder verbesserungswürdigere Standards waren die Hauptmittel, die nicht mehr zum Erfolg führten.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, brachte es Marko Karamarko auf den Punkt, den es sportlich 2016 noch nicht gegeben hat. „Es schlägt sich zwar nicht in der Tabelle nieder, aber wir werden das 2:2 für uns zählen. Vielleicht wird uns das ja bei den nächsten Aufgaben helfen“, hofft Trainer Henßen. Weiter geht es bereits morgen Abend im heimischen Waldstadion gegen Rot-Weiß Essen (19.30 Uhr).

Aufrufe: 029.2.2016, 10:00 Uhr
André NückelAutor