Spatzen setzen gegen Elversberg auf ihre Ex-Profis

Stephan Baierl hatte sich entschieden, das Gute aus der 1:3-Niederlage bei Waldhof Mannheim vor einer Woche herauszumeißeln. Also sagte der Trainer der Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846: „Wie die Mannschaft nach dem 0:2 noch einmal zurückgekommen ist, hat gezeigt, wie viel Leben und Mut in ihr steckt.“

Andererseits hat der Auftritt beim Tabellenführer auch bewiesen, wie schnell individuelle Fehler die Spatzen gegen Spitzenmannschaften wieder ausbremsen. Vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den Ligazweiten SV Elversberg betont deshalb der SSV-Coach: „Gegen solche Spitzenteams darf man diese Fehler nicht machen, das wurde uns zuletzt deutlich vor Augen geführt.“ Baierl ist gleichwohl überzeugt: „Wenn wir unseren Spielplan umsetzen, dann sind wir ein gleichwertiger Gegner.“

Gegen die Saarländer, bei denen es nach nur einem Punkt aus den beiden ersten Spielen nach der Winterpause am letzten Samstag gegen Hessen Kassel mit dem ersten Sieg im neuen Jahr geklappt hat, setzt der SSV-Coach wieder auf die erfahrenen Haudegen Alper Bagceci (20 Zweitliga-, 144 Drittligaeinsätze), Tim Göhlert (37 Zweitliga-, 152 Drittligaspiele) und Florian Krebs (113 Mal dritte Liga). Kapitän Krebs’ Sperre nach der Roten Karte in Trier ist abgelaufen, Bagceci hat zuletzt wegen einer Erkältung pausiert, und Göhlert war in Mannheim aus persönlichen Gründen verhindert. Er soll wie gegen die Stuttgarter Kickers erneut für Stabilität in der Abwehr sorgen. Geballte Erfahrung aus zusammengezählt 57 Zweitliga-, 409 Drittliga- sowie 159 Regionalligaeinsätzen kehrt somit auf den Platz zurück. „Damit bringen wir mehr Qualität ins Spiel. Von der Aura, Mentalität und Persönlichkeit können uns diese Spieler als Mannschaft weiterbringen“, sagt Baierl.

Baierl: Heft in die Hand nehmen

Deshalb fordert der SSV-Coach: „Wir müssen das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Wenn man Elversberg beschäftigt, kann man schon zu Chancen kommen. Und dann müssen wir kaltschnäuzig sein und unsere Möglichkeiten nutzen.“

Das Gästeteam von Trainer Michael Wiesinger, dem früheren Bundesliga-Spieler beim 1. FC Nürnberg und beim FC Bayern München, ist mit Abstand die auswärtsstärkste Mannschaft der Regionalliga. 27 der insgesamt 55 Punkte haben die Saarländer auf des Gegners Platz geholt. Mit Torjäger Max Oesterhelweg (13 Treffer) und dem ehemaligen Bundesliga-Profi Edmond Kapllani (11) haben die Saarländer ihre gefährlichsten Schützen. Doch die geballte Ulmer Routine soll (nicht nur) diese beiden Spieler bremsen.