2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Stephan Baierl hat nach gut drei Jahren das Traineramt beim SSV Ulm 1846 aufgegeben. Nach den drei Auftaktniederlagen in der neuen Saison glaubt er, dass die Mannschaft neue Reize und Impulse braucht.  Foto: Imago/Eibner
Stephan Baierl hat nach gut drei Jahren das Traineramt beim SSV Ulm 1846 aufgegeben. Nach den drei Auftaktniederlagen in der neuen Saison glaubt er, dass die Mannschaft neue Reize und Impulse braucht. Foto: Imago/Eibner

Ein Rücktritt mit Wehmut

Stephan Baierl hat beim SSV Ulm 1846 sein Traineramt niedergelegt +++ Es gibt einige Gründe für das Ausscheiden des 41-Jährigen

Stephan Baierl ist nicht mehr Trainer der Spatzen. Am Dienstagabend hat er einen Tag vor seinem 41. Geburtstag nach langen Gesprächen mit dem Vereinsvorstand, dem Sportlichen Leiter Lutz Siebrecht und der Mannschaft seinen sofortigen Rücktritt erklärt.

Baierl erklärt die Gründe für seinen Schritt: „Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zur Mannschaft. Es gab sicher einen gewissen Verschleiß, auch beim Trainer. Das ist in dem Geschäft normal. Da kann etwas Monotonie entstehen. Es ist wohl an der Zeit, dass die Mannschaft eine neue Ansprache, neue Reize und neue Impulse bekommt. Der Zeitpunkt meines Rücktritts ist nicht zu früh. Es läuft etwas in die falsche Richtung und die Mannschaft hat nun die Möglichkeit zum Neustart. Ich will mit meinem Rücktritt dem Team weiterhelfen, ich hoffe, dass es die richtige Reaktion zeigt.“

Die Situation nach den drei Auftaktpleiten des SSV Ulm 1846 in der Regionalliga Südwest wurde von allen Seiten, auch von Baierl, nüchtern analysiert und der bisherige Spatzen-Trainer gibt zu: „Der Abschied tut mir in der Seele weh. Ich habe vor der Mannschaft eine zittrige Stimme gehabt, als ich ihr meine Entscheidung mitteilte. Ich habe sie im Sinne der Mannschaft und des Vereins getroffen.“ Baierl betont, dass er zu allen im Verein ein gutes Verhältnis habe und es nicht ausgeschlossen sei, dass er mal in anderer Funktion zum Verein zurückkehre. „Aber“, so Baierl, „jetzt mache ich erst einmal mit meiner Familie Urlaub. In der Vergangenheit ist im Privaten vieles auf der Strecke geblieben.“

Stephan Baierl stellte sich vor gut drei Jahren in der ganz schweren Zeit, als die Spatzen zum dritten Mal insolvent waren, als Trainer zur Verfügung. Er führte das Team in die Regionalliga und belegte mit ihm in der vergangenen Saison Rang neun. Es ging lange nur aufwärts. In der neuen Saison gab es jetzt drei Pleiten für die SSV-Kicker. Mit der Konsequenz, dass Baierl seinen Posten räumt. Spatzen-Sportvorstand Anton Gugelfuß berichtet, man habe sich die Sache nicht leicht gemacht: „Wir sind in den Gesprächen richtig in die Tiefe gegangen. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison war erkennbar, dass es Schwierigkeiten gibt. Wir haben uns damals schon zusammengesetzt und die Lage erörtert. Stephan hat sich unzweifelhaft Verdienste um den Verein erworben und wir wollten, dass er bis zum Vertragsende bei uns bleibt. Aber als wir so schlecht gestartet sind, haben wir begriffen, dass etwas passieren muss. Dann hat Stephan gesagt, dass er vom Trainerposten zurücktrete. Für ihn ist die Tür offen, dass er bei uns einmal einen anderen Job ausübt.“

Auf die Ulmer kommen als Nächstes die Spiele bei Aufsteiger Schott Mainz (Samstag, 14 Uhr), gegen Hoffenheim II (Dienstag, 22. August, 18.30 Uhr) und beim TSV Steinbach (Samstag, 26. August, 14 Uhr) zu. Vorerst werden die Spatzen von Baierls Co-Trainern Tobias Flitsch, der die A-Lizenz besitzt, und Sven Ackermann betreut. „Wir haben in beide großes Vertrauen, aber wir sind auf Trainersuche“, sagt Anton Gugelfuß. „Wir verfallen da in keinen blinden Aktionismus. Wir haben schon zum einen oder anderen Kandidaten Kontakt aufgenommen und sondieren weiter den Markt.“ Wie Gugelfuß berichtet, war die Meldung von Baierls Rücktritt am Dienstagabend kaum raus, da gab es schon die ersten „acht bis neun“ Bewerbungen.

Aufrufe: 017.8.2017, 07:39 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stefan KümmritzAutor