2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Rocco Bartsch

»Izzy« hält in Sechshelden den Kasten sauber

KOL WEST: +++ Keeper spricht über den legendären A-Liga-Titelgewinn in letzter Minute und über ein Spiel in monsunartigem Regen +++

Haiger. Zwar schieben die Kontaktverbote dem gewohnten Trainings- und Spielbetrieb der Fußballmannschaften nach wie vor einen Riegel vor. Zeit, um einmal einzelne Spielerinnen und Spieler unter die Lupe zu nehmen, bleibt dennoch. Heute: Der 33 Jahre alte Ismail Somak vom Kreisoberligisten SSV Alemannia Sechshelden. Er hält dort bereits in der sechsten Saison mit vollem Körpereinsatz den Kasten sauber. „Izzy“ arbeitet im Schichtdienst als gelernter Konstruktionsmechaniker und hat sich sehr gern unseren Fragen gestellt.

Mit dem Fußball begonnen habe ich 1994 in der E-Jugend des SV Grün-Rot Eibelshausen.

Für den Fußball habe ich mich entschieden, weil ich schon immer gern bei Spielen zugeschaut habe und alle meine Freunde auch selbst gespielt haben. Man hat schon als Kind schnell gemerkt, dass man durch Fußball viele neue Freunde gewinnt. So ist man dann am Ball geblieben.

Mein bestes Spiel, an das ich mich erinnern kann – puh, das waren viele! Aber zur heutigen Zeit sind Spiele gegen meinen ehemaligen Verein, die SG Eschenburg – sowohl in der aktuellen Kreisoberliga-Saison, als auch in der abgelaufenen – etwas Besonderes. Da habe ich eigentlich meine besten Leistungen gezeigt, weil ich natürlich nochmal ein bisschen motivierter war. Ich muss sagen, dass ich dort immer sehr gerne gespielt habe und die SGE in meinem Herzen immer mein Heimatverein bleiben wird.

Kreisoberliga-Zugehörigkeit bedeutet der Mannschaft viel

Mein größter sportlicher Erfolg war bisher der Meisterschaftsgewinn 2017/2018 in der A-Liga Dillenburg: Die haben wir mit Sechshelden am letzten Spieltag in Ballersbach klargemacht. Die Tabellenspitze war bis zum Schluss ein richtig spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Medenbach. So war der Sieg im letzten Spiel nochmal eine Ecke schöner und emotionaler. Der anschließende Autocorso von Ballersbach zu uns ins Sportheim und die Meisterfeier – das war klasse und ich erinnere mich sehr gerne daran zurück. Seit diesem Tag sind auch 99 Prozent der Jungs von damals bei uns geblieben.

Das kurioseste Ereignis auf dem Fußballplatz war für mich ein Spiel gegen die SG Oberbiel bei strömendem Regen. Den ganzen Tag hatte es schon ohne Ende monsunartig geregnet und der Oberbieler Dersin Demirtas hat einfach innerhalb einer Viertelstunde drei Buden gemacht. Wir wussten nicht mehr, wo vorne und wo hinten war.

Mein persönliches Ziel im aktiven Fußball lautet, dass wir nicht mehr aus der Kreisoberliga absteigen. Dafür macht diese Klasse viel zu viel Spaß und ich hoffe, dass ich gesund bleibe und mir keine schwerwiegenden Verletzungen zuziehe.

Müsste ich meine Mannschaft beschreiben, dann (lacht) unbeschreiblich! Man muss einfach mit den Jungs zusammen spielen. Das ist, als würde man mit seinen Brüdern spielen. Wir machen auch privat sehr viel zusammen. Teamspirit, Teamgeist und Zusammenhalt zeichnen mein Team aus, das ist sensationell. Von dieser Sorte gibt es – leider – ganz wenige.

Die Leser dieser Zeitung sollten sich unbedingt mal eines unserer Spiele anschauen, weil in Sechshelden immer eine ganz besondere Stimmung herrscht. Sowohl bei den Fans und Funktionären neben dem Platz als auch auf dem Platz. Es macht einfach Spaß – und unsere Sportanlage ist sehr schön. Nach dem Spiel kann man gemütlich im Sportheim sitzen und den Spieltag ausklingen lassen – wenn wir gewonnen haben, aber auch nach Niederlagen.

Wenn ich nicht Fußball spiele oder trainiere, merke ich, wie in der momentanen Situation, dass Fußball mir unheimlich fehlt, ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben ist und ich diese Sportart sehr gerne ausübe. Das werde ich jetzt mehr zu schätzen lernen, wenn wieder Normalität einkehrt und ich wieder aktiv auf dem Platz stehen kann. Aber ich glaube, ich spreche nicht nur für mich, sondern für alle Spieler bundesweit.



Aufrufe: 011.5.2020, 18:05 Uhr
Lena BrandenburgerAutor