„Ich weiß das selbst noch nicht richtig einzusortieren. Ich bin lange im Geschäft, bin 55 – aber das habe ich so in meinem Leben auch noch nicht erlebt“, sagt SG-Trainer Rolf Zabel nach einer emotionalen Partie.
Die Heimmannschaft, die auf eine gute Vorbereitung in der Winterpause zurückblickt, startete sehr ordentlich, führte bereits nach 25 Minuten mit 2:0. „Eigentlich hätte man nach dem 2:0 noch das 3:0, 4:0 oder 5:0 machen müssen“, so Zabel mit Blick auf einige nicht genutzte Chancen.
Stattdessen kam der SSV heran und glich kurz vor dem Pausentee sogar auf 3:3 aus. „Das war ein Kollektivschlaf, da haben wir nicht gut genug gespielt“, kommentiert der SG-Trainer die Phase kurz vor dem Kabinengang.
Zwar meldete sich Ehringshausen/Dillheim wieder agiler in Halbzeit zwei zurück auf dem Platz, fing sich aber dennoch das 3:4 in der 51. Minute. Nach einem zwischenzeitlichen Ausgleich (4:4, 58.), gelang es den Gästen dank zweier Tore in der 79. sowie 86. Minute (Foulelfmeter) auf 6:4 aus eigener Sicht davonzueilen.
Die Messe schien gelesen, doch die gastgebenden „Kleeblätter“ waren noch nicht fertig, gaben sich noch nicht geschlagen. Nachdem eine fünfminütige Nachspielzeit signalisiert worden war, warf Rolf Zabel noch einmal alles in die Waagschale, stellte sein Team noch offensiver ein. Noch in der 90. Minute gelang schließlich Daniel Graf der Anschluss zum 5:6, ehe Jan Kneifel das kaum noch für möglich gehaltene 6:6 in der 93. Minute markierte! Und dann das: Der 28-jährige Goalgetter zog im Jubel sein Trikot aus – und musste, da bereits verwarnt, mit Gelb-Rot vom Platz.
Trotzdem die SG hatte Blut geleckt, beanspruchte nun sogar den Sieg – sogar mit nur noch zehn Mann – und brachte tatsächlich noch eine letzte Großchance aufs gegnerische Tor: Ein vielversprechender Kofpball von Jan-Nicklas Will sollte sein Ziel allerdings nicht mehr finden. Und dann war Schluss bei diesem irren und torreichen Kreisoberliga-Spektakel.
„Von meiner Mannschaft wünsche ich mir, dass wir unsere sechs Tore in den Vordergrund stellen – und nie wieder sechs Tore kassieren“, resümierte Zabel augenzwinkernd. Zudem hatte der faire Übungsleiter lobende Worte für den SSV Medenbach parat: „Ich gönne ihnen diesen Punkt von Herzen und hoffe, dass sie diese Leistung auch gegen andere Gegner zeigen werden.“ Auch zum gut moderierenden Unparteiischen Murat Bozkir äußerte sich Zabel positiv.