Jahn entführt Punkte aus Wackersdorf

Das Gros des 1889er-Kaders hat jetzt Zeit zum Durchschnaufen: Das nächste Spiel steht erst am 8. Februar beim zuhause nur knapp mit 7:5 bezwungenen Aufsteiger SV Pars in Hessen an. Auf Neu-Nationalspieler Alexander Günter wartet derweil in der EM-Qualifikation nächste Woche in Georgien gegen den Gastgeber, Kosovo und Österreich ein Karriere-Höhepunkt. „So eine Chance kommt in meinem Alter nie wieder“, sagt der 32-jährige.

Gehandicapt durch die Rote Karte für Torwart Bobby Stoyanov aus dem letzten Spiel in Penzberg sowie den Ausfall von Stratege Milos Ivic standen die Vorzeichen nicht gut für den TV Wackersdorf, und schon kurz nach Spielbeginn führte die erste Torchance des SSV Jahn Regensburg zum 1:0. Das 1889-Team zeigte erneut jene phasenweisen Nachlässigkeiten, die die Mannschaft durch die Saison begleiten. Flott gingen die Regensburg durch Chris Saur nach 95 Sekunden in Führung, versäumten es aber danach Aushilfskeeper Boris Radisavljevic, den sportlichen Leiter, der den rotgesperrten Bobby Stoyanov vertrat, zu beschäftigen. Stattdessen übernahmen die Hausherren in Gänze die Initiative und beherrschten in der Folge Ball und Gegner. Folgerichtig drehte Wackersdorf durch Ermin Delic (9:14) und Sven Wagner (16:30) verdient das Spiel. Erst eine Traumkombination über Alberto Rodriguez und Chris Saur, die Alexander Günter mit der Hacke abschloss, brachte zehn Sekunden vor der Pause den Ausgleich für den SSV.



Nach 30 Sekunden in der zweiten Hälfte legte erst Günter sein 17. Saisontor nach und dann traf Adi Vrebac (25:49) aus der Drehung. Danach war’s zum Unmut des Trainerduos Thorsten Porkert/Florian Roth aber wieder vorbei mit der 1889-Herrlichkeit. Schien die Partie zugunsten der Gäste bereits entschieden, besann man sich aufseiten der Gastgeber wieder auf seine spielerischen Qualitäten, agierte offensiv mit teils „aufgelösten“ Torwart, und nach etlichen vergebenen Großchancen verkürzte schließlich Ivan Vuletic bei fliegendem Wackersdorfer Torwart (37:42) auf 3:4. Es begannen mehr als zwei 1889-Zitterminuten, ehe der achte Regensburger Sieg im achten Regionalliga-Derby mit Wackersdorf eingetütet war.

Die Gäste aus Regensburg entführten die drei Punkte allerdings auch nicht unverdient. Gepaart mit dem Quäntchen Glück, die Tore zur rechten Zeit zu schießen, führte die effiziente und auf Konterfußball ausgelegte Spielweise zum Erfolg.