2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Foto: Emmenlauer
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Süd und Trainer Michael Bochtler schreiben Geschichte

Bochtler: „Einfach nur erfolgreichen Fußball gespielt“

Landesliga-Meister Ehingen-Süd und Trainer Michael Bochtler schreiben Geschichte mit dem Aufstieg in die Verbandsliga.

So eindrucksvoll wie der SSV Ehingen-Süd hat schon lange keine Mannschaft mehr der Fußball-Landesliga ihren Stempel aufgedrückt. Die Mannschaft von Trainer Michael Bochtler und Co-Trainer Uli Hymer belegte diese Tatsache in der abgelaufenen Saison nicht nur mit ihren sportlich überzeugenden Auftritten auf dem grünen Rasen, sondern auch mit nackten Zahlen. Die Kirchbierlinger kommen in nahezu allen Statistiken auf Spitzenwerte. „Das ist natürlich ganz toll für den Trainer und die Spieler“, sagt Bochtler. Er freue sich, dass es gleich im ersten Jahr geklappt habe. Es sei sein erster großer Titel als Trainer, betont der frühere Bundesliga-Profi des VfB Stuttgart.

Trainer Bochtler führt den Erfolg auf mehrere Faktoren zurück: „Bei uns herrschte von Anfang an eine sehr gute Stimmung; wir hatten kaum Verletzte, waren ausgeglichen besetzt, hatten durchgehend eine gute Qualität.“ Seine Spieler, ungeachtet wer auf dem Platz stand, hätten eine große Konstanz bewiesen. Man habe den Aufstieg nicht als Ziel gesetzt, sondern einen Platz unter den ersten vier, fünf, sagt Bochtler. Intern habe man sich zwei Punkte pro Spiel zum Ziel gesetzt. Am Schluss kamen 71 Zähler bei 30 Partien heraus. Und dabei verlief der Start im Sommer 2016 mit den Unentschieden gegen Kehlen und Uttenweiler nicht gerade sensationell vielversprechend. Aber auch in solchen Situationen, wenn es mal nicht so lief, hatte seine Mannschaft Stehvermögen ihre Klasse bewiesen.

Wie es sich für ein Spitzenteam gehört, schloss Süd nicht nur die Vorrunde, sondern auch den zweiten Abschnitt als Erster ab. Dies gilt auch für die Heim- beziehungsweise Auswärtstabelle. Und, mit dem Top-Torverhältnis von 92:38 stellten die Pfarrei-Fußballer den besten Angriff und die sicherste Abwehr. „Ich kann keinen Mannschaftsteil hervorheben“, sagt Bochtler angesichts dieser brillanten Bilanz. „Jeder hat seinen Teil zum Erfolg beigetragen“, betont der Coach. Auch für SSV-Fußballchef Helmut Schleker gibt es nur Positives aus der abgeschlossenen Saison: „Die Mannschaft hat sich weiter entwickelt, spielerisch verbessert, einen überragenden Charakter gezeigt und ist verdient Meister geworden.“ Dies sei in erster Linie Trainer Bochtler zu verdanken. Ziel sei, auch weiterhin junge Spieler aus der Region in den Kader zu integrieren.

Als treffsicherste Torjäger stehen Hannes Pöschl (19 Tore) und Michael Turkalj (17) unter den Top-Ten, gefolgt von Martin Schrode (12), Samuel Kollmann (8), Daniel Maier und Gaetano Gaudio (je 7); besser waren nur Martin Bleile (20/SV Weingarten) und Kevin Bentele (37/FV Weiler).

Mit 71 Punkten ging Süd durchs Ziel, Verfolger FV Rot-Weiß Weiler kam auf 64, der FC Ostrach als Dritter auf 56 Punkte. In der Rückrunde ging den Ostrachern zwar etwas die Puste aus, die Topalusic-Elf konnte aber Platz drei halten und damit einen schönen Abschluss feiern. Weiler entwickelte sich dann zum eigentlichen ernsthaften Widersacher des SSV Süd. Aber auch der VfB Friedrichshafen zeigte eine tolle Aufholjagd und belohnte sich mit 54 Punkten mit Platz vier. Eine Duftmarke setzte ferner der TSV Eschach; als Fünfter erreichte der Neuling 48 Zähler und mauserte sich damit zum besten Aufsteiger. Verbandsliga-Absteiger TSG Balingen II schaffte mit Müh’ und Not den Klassenverbleib. Der SV Uttenweiler musste nicht nur mit dem Relegationsplatz Vorlieb nehmen. Das Team von Spielertrainer Christian Sameisla erwischte es noch schlimmer; der SVU musste im entscheidenden Relegationsspiel den Landesliga-Platz an die TSG Ehingen abtreten.

Ehingen-Süd führt zwar bei den für einen Aufstieg markanten Fakten das Feld an, kann aber bei den Zuschauerzahlen noch ordentlich zulegen. So wollten 2016/17 nur insgesamt 2270 Zuschauer den SSV sehen; im Durchschnitt 162 Fans. Damit belegen die Kirchbierlinger nur Rang zehn. Im Vergleich: Der FC Ostrach kam auf insgesamt 4640 Zuschauer und belegt damit klar Platz eins, dahinter folgen in der Zuschauer-Gunst Weiler (4230) und Uttenweiler (3835). In diesem Punkt besteht also noch Nachholbedarf in der Pfarrei. Bleibt zu hoffen, dass Süd auch in der Verbandsliga auf seine treuen Anhänger zählen kann. Vor allem aber, dass es wie in der Landesliga gelingt, erfolgreichen Fußballsport zu bieten.

Aufrufe: 02.7.2017, 11:37 Uhr
Südwestpresse / Roland FladAutor