In der dritten Runde des WFV-Pokals im August standen sich beide Mannschaften erstmals gegenüber, gefolgt von der Verbandsliga-Hinrunden im November - und der SSV zog in beiden Fällen mit 1:3 den Kürzeren. Kein Wunder, dass die Kirchbierlinger im dritten Anlauf das bessere Ende für sich haben wollen. „Wir wollen mutig auftreten und ein gutes Spiel abliefern“, sagt SSV-Trainer Michael Bochtler, der damit rechnet, dass Albstadt gegen seine Mannschaft auf dieselbe Taktik ausgeht wie in den beiden bisherigen Aufeinandertreffen. „Das waren fast identische Spiele, Albstadt stand sehr tief mit einer 5:4:1-Grundordnung und hat auf Konter gelauert“, erinnert sich Bochtler. Beide Male war Ehingen-Süd in Führung gegangen und Albstadt hatte in beiden Partien mit einem Doppelschlag - einmal kurz vor der Pause, einmal kurz danach - das Blatt gewendet. „Danach kam unser Spiel nicht mehr ins Laufen“, so Bochtler.
Konzentrationssache
Achten müssen die Kirchbierlinger bei Kontern des FCA vor allem auf Pietro Fiorenza und Nicolas Rodriguez. „Wir dürfen im Spielaufbau wenig Fehler machen“, sagt Michael Bochtler. Außerdem sorgt Albstadt auch bei Standardsituationen immer wieder für Gefahr. Bei Freistoßflanken und Eckbällen waren die Kirchbierlinger zuletzt anfällig, kassierten einige Gegentreffer. Bochtler wies im Training ein weiteres Mal darauf hin und forderte mehr Aufmerksamkeit bei ruhenden Bällen. Standardsituationen zu verteidigen „ist keine Sache der Technik, das ist eine Konzentrationsgeschichte“, sagt der SSV-Coach.
Angespannt bleibt allerdings die Personallage beim SSV Ehingen-Süd - zuletzt gegen Hollenbach saßen nur noch zwei Torhüter und zwei Feldspieler auf der Bank. Zwar sind Filip Sapina und Georgios Sarigiannidis, die vor einer Woche aus beruflichen und privaten Gründen gefehlt hatten, wieder im Kader, doch ist Lukas Schick nicht dabei und der Einsatz von Philipp Schleker fraglich. Schleker habe das Training am Donnerstagabend wegen Leistenbeschwerden abgebrochen, so Bochtler. „Wenn Philipp ausfällt, sind wir in der gleichen Situation wie am vergangenen Wochenende.“ Auch aus der zweiten Mannschaft ist nichts zu holen. „Im Gegenteil“, sagt Bochtler. „Die Zweite hat bei uns schon nachgefragt.“ Auch im Kreisliga-Team ist das Personal somit knapp. Diese Sorgen hat der FC Albstadt derzeit nicht, Trainer Alexander Eberhart kann fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Sportlich ist die Lage hingegen alles andere als entspannt, nach acht Jahren droht dem FCA der Abstieg in die Landesliga. Zuletzt gab es zwei enttäuschende Wochenenden, die den Druck auf die Mannschaft vor dem Heimspiel gegen Süd erhöht haben. Erst ging der FCA beim VfL Sindelfingen unter (0:7), dann kam man zu Hause gegen den Abstiegskonkurrenten Breuningsweiler nicht über ein 0:0 hinaus. „Alles oder nichts, jetzt zählen nur noch Dreier, um die letzte Chance zu nutzen“, heißt die Losung beim FC Albstadt.
Drei Spiele bleiben der Mannschaft von Trainer Eberhart noch, um die Zugehörigkeit zur Verbandsliga weiter zu verlängern. Dazu muss der Tabellenvierzehnte nach zwei Spielen ohne eigene Tore wieder treffen. Nach der Partie gegen Breuningsweiler haderte Eberhart mit der Chancenauswertung seiner Mannschaft. „Wir müssen kompromissloser unsere Chancen nutzen“, sagte der Trainer nach dem 0:0 gegen den Aufsteiger. Dass die Albstädter dazu in der Lage sind, haben sie in dieser Saison schon bewiesen - zum Leidwesen des SSV Ehingen-Süd.