Der zweite Adventssonntag wird sich – rein sportlich gesehen – maßgeblich auf die Weihnachtsstimmung der Fußball-Bezirksligisten auswirken. Zum Abschluss der Hinrunde stehen noch einmal wichtige Begegnungen auf den Spielplan. Allen voran für die Sportfreunde Ippendorf , die den Mitaufsteiger SSV Lommersum empfangen (14.30 Uhr, Netzestraße). Ein Heimerfolg würde der Mannschaft von Trainer Dimitrios Karachalios neue Hoffnungen geben, den angepeilten Klassenerhalt zu verwirklichen.
„Wenn nicht jetzt, wann dann“, fragt sich nicht nur Karachalios, der genau weiß, dass ein einziges Spiel die weiteren Saisonplanungen entscheidend beeinflussen könnte. Die zentralen Fragen: Wer wird neuer Trainer, und soll man sich für die Rückrunde verstärken? Ein Dreier gegen Lommersum könnte für die Entscheidungsfindung hilfreich sein. „Lommersum bringt Kampf- und Laufbereitschaft auf dem Platz. Das müssen wir unbedingt auch hinbekommen, denn wer den größeren Willen hat, wird gewinnen“, ist der Ippendorfer Coach überzeugt. Der SSV präsentierte sich auswärts bis hierhin relativ harmlos: In sieben Spielen erkämpfte sich Lommersum nur drei Zähler – ausgerechnet bei TuRa Oberdrees . Dort sieht man dem letzten Spiel des Jahres relativ entspannt entgegen. „RW Hütte ist doch der Punktelieferant schlechthin“, flachst TuRa-Spielertrainer René Rose angesichts des bevorstehenden Gastspiels des Tabellenführers (Anpfiff 15 Uhr). Doch schnell wird er wieder ernst: „Wir gehen die Partie wie ein Pokalspiel an. Da hat bekanntlich auch der krasseste Außenseiter eine Chance.“ Seit einiger Zeit stellt sich Michael Henseler immer wieder die gleiche Frage: „Sind wir gut genug?“ Was der Trainer meint, spiegelt sich in den Ergebnissen wider.
Ist der SSV Bornheim – derzeit Fünfter – gut genug, um ganz oben anzugreifen, oder nur gut genug, um das Feld der Verfolger anzuführen? Fakt ist: Bisher verlor der SSV gegen sämtliche Teams, die in der Tabelle höher angesiedelt sind – Hütte, Wachtberg, Rheidt. Am Sonntag (14.30 Uhr) hat die Henseler-Elf die nächste Möglichkeit, sich zu beweisen, wenn das Gastspiel beim drittplatzierten FC Spich ansteht. „Es ist wirklich mal an der Zeit, gegen eine Topmannschaft etwas zu holen“, verlangt Henseler, der hierfür sogar etwas von seiner Offensivtaktik abrücken will. „Wir wollen erst einmal kompakt stehen und schauen, was die Spicher so an Ideen entwickeln.“
Zufrieden ist anders. Nach der letzten Niederlage gegen beim SC Uckerath (0:2) erwartet Sascha Mertschat, Assistenztrainer des Oberkasseler FV, vor dem Heimspiel gegen den SV Wachtberg (14.30 Uhr) eine Leistungssteigerung und findet deutliche Worte. „Jeder sollte sich fragen, ob er alles abgerufen hat. Wenn wir nicht 100 Prozent bringen, werden uns die Wachtberger die Grenzen aufzeigen.“ Der OFV muss mit dem Langzeitverletzten Robin Zirwes, Eric Theisen (angeschlagen) und dem gesperrten Valerian Skorobogatko auf drei Kräfte verzichten. Beim SV Wachtberg müssen wohl Thorsten Wessel und Denis Kowalski (beide angeschlagen) passen, doch für Trainer Stefan Behr O'Hara spielt dies für das OFV-Spiel eher eine untergeordnete Rolle. „Es wird wie in jedem Spiel schwierig, aber wir wollen gewinnen, völlig egal, wer aufläuft oder gar auf welchem Untergrund gespielt wird“, hat Behr O'Hara deutliche Anforderungen an seine Elf, die sich wohl mit dem Oberkasseler Naturrasen wird anfreunden müssen. Der Nonstop-Spielbetrieb am Stingenberg lässt selbst bei widrigen Wetterverhältnissen ein Ausweichen auf Kunstrasen nicht zu.