2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Geht in Zukunft wieder für den SSV Langenaubach auf Torejagd: Sebastian Schneider ist nach einer Saison bei Kaan-Marienborn zurück an alter Wirkungsstätte.	Foto: Nick Fingerhut
Geht in Zukunft wieder für den SSV Langenaubach auf Torejagd: Sebastian Schneider ist nach einer Saison bei Kaan-Marienborn zurück an alter Wirkungsstätte. Foto: Nick Fingerhut

»Die Tür stand immer offen«

VL MITTE: +++ Langenaubachs Sebastian Schneider spricht über die Zeit beim 1. FC Kaan-Marienborn und seine Rückkehr +++

Haiger-Langenaubach. Er ist ein Stürmer mit Gardemaß, eingebauter Torgarantie und stellt den Mannschaftserfolg über die persönlichen Interessen: Sebastian „Basti“ Schneider. Der 31-Jährige kehrt nach einer Saison beim Westfalen-Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn zurück zum heimischen Fußball-Verbandsligisten SSV Langenaubach, wo er zuvor in vier Spielzeiten weit über 80 Pflichtspieltreffer erzielte.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt Schneider, wie es vergangene Saison zum Wechsel zum damaligen Regionalliga-Absteiger kam, zieht eine Bilanz beim Club aus dem Breitenbachtal und blickt auf die nächste Saison bei den „Rombachern“.

Rückblende: Knapp eine Woche vor dem Saisonstart im Juli 2019 brach Schneider seine Zelte beim SSV ab. „Ich habe in Langenaubach immer gesagt, dass wenn ein Angebot aus der Oberliga kommt, ich gesprächsbereit sei“, spielte der 1,90-Meter-Hüne von Anfang an mit offenen Karten. „Zu diesem Zeitpunkt hat dann einfach alles gepasst“, erklärt der in Haiger-Flammersbach wohnende Angreifer: Die Anfahrt zum neuen Club, dessen Mittelstürmer sich kurz vor Rundenbeginn am Knie verletzte, dauerte nur knapp 20 Minuten, beruflich musste der gelernte Industriemechaniker nicht mehr im Schichtdienst arbeiten und im Verein kannte er bereits einige der neuen Kollegen. „Johannes Burk und Daniel Waldrich, mit denen ich beim TSV Steinbach zusammen spielte, haben mich dann dort ins Gespräch gebracht“, erklärt der verheiratete Schneider und ergänzt: „Mit Jochen Trilling, dem Sportlichen Leiter von Kaan-Marienborn, hatte ich dann gute Gespräche und wollte es einfach mal ausprobieren.“

Seine Bilanz beim Siegener Stadtteilclub bis zum coronabedingten Saisonabbruch liest sich auf den ersten Blick ernüchternd: Zwar hat Schneider nahezu alle Spiele absolviert, oft kam er allerdings nur in den letzten Minuten auf das Feld. In 18 Partien stehen für seine Verhältnisse maue drei Tore zu Buche, die bei genauerem Hinsehen aber bemerkenswert sind. Denn: Gerade einmal 80 Minuten im Schnitt benötigte der technisch versierte Modellathlet pro Treffer. „Es ist immer schwer, wenn man nur ein paar Minuten Zeit hat, ins Spiel zu kommen, das war teilweise schon unzufriedenstellend für mich. Ich hätte mir durchaus gewünscht, mal vier, fünf Spiele am Stück das Vertrauen des Trainers zu bekommen. Wenn ich es dann verkackt hätte, hätte ich es ja verstanden, wenn ich draußen geblieben wäre. Insgesamt war es aber eine geile Zeit, ein Riesenspaß und definitiv eine super Erfahrung“, hegt Schneider keinerlei Groll.

Dass sich Schneider, der in der Jugend beim VfL Fellerdilln spielte und vor seiner Zeit in Steinbach und Langenaubach auch für den VfB Aßlar und die damalige SG Mittenaar auf Torejagd ging, zur nächsten Saison neu orientieren wollte, blieb in Langenaubach nicht verborgen. „Mein bester Freund Marvin Hartmann (Kapitän des SSV, Anm. d. Red.) hat das natürlich mitbekommen, dann kam der Anruf von Ralf Theis (SSV-Vorstandsmitglied, Anm. d. Red.) und wir sind uns schnell einig geworden. In Langenaubach stand die Tür immer offen.“

Zwar habe der Fan des FC Bayern München (Schneider: „Nach der achten Meisterschaft in Folge würde ich es durchaus jemand anderem mal gönnen“) auch Angebote aus der Hessenliga und aus Nordrhein-Westfalen für die kommende Saison erhalten, doch den Aufwand mit weiten Fahrten zum Training wollte er nicht auf sich nehmen.

„Jetzt spiele ich wieder mit meinen Freunden“, lacht der Linksfuß, der dem Verein vorerst für ein Jahr seine Zusage gegeben hat, sich aber auch vorstellen kann, wieder eine längere Ära beim SSV einzuläuten. „Das Ziel von Langenaubach für die kommende Saison ist, wieder im oberen Mittelfeld mitzuspielen und eine deutliche Verbesserung zur vergangenen Saison zu erzielen. Ich selbst möchte verletzungsfrei bleiben, viele Tore schießen und den jüngeren Spielern ein Vorbild sein“, sagt Schneider abschließend.



Aufrufe: 020.7.2020, 15:00 Uhr
Christian Pomoja (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor