2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Das elfmeterreife Foul an Stephan Hain beschert den Hachinger wenigstens einen Punkt. Robert Brouczek
Das elfmeterreife Foul an Stephan Hain beschert den Hachinger wenigstens einen Punkt. Robert Brouczek

Wieder sticht der Joker Stroh-Engel

"Ein Kölner Sieg wäre nicht unverdient gewesen"

Schwache Hachinger verpassen mit dem 1:1 gegen Viktoria Köln eine große Chance.

Unterhaching – Wie vor einer Woche hat Joker Dominik Stroh-Engel der SpVgg Unterhaching einen Punkt gerettet. Der gerade eingewechselte Angreifer verwandelte am Samstag im Heimspiel gegen Viktoria Köln einen Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich, mit diesem Ergebnis endete die Partie schließlich auch. Die Hachinger hatten dabei eine Menge Glück, nach einer der schwächsten Saisonleistungen war es unterm Strich ein schmeichelhafter Punkt.

„Das war wirklich ein schlechtes Spiel von uns“, gab Kapitän Marc Endres nach dem Abpfiff zu, „wir hatten auch nicht gerade große Chancen und am Ende Glück, dass wir keinen Konter mehr gefangen haben. Mit diesem Punkt müssen wir diesmal leben und können damit auch gut leben.“ Auch Torschütze Stroh-Engel fand klare Worte: „Das haben wir in der ersten Halbzeit ganz schlecht gemacht, das war viel zu wenig gegen eine Mannschaft mit der schlechtesten Defensive der Liga.“

In der Tabelle hätte die SpVgg angesichts der übrigen Ergebnisse der große Gewinner des Wochenendes werden können und war mit dem Unentschieden auch immer noch einer der Sieger: Weil Ingolstadt verlor, schlossen die Hachinger nach Punkten zum Tabellenzweiten auf und verteidigten den Vorsprung auf den Vierten Waldhof Mannheim. Für Stroh-Engel ein schwacher Trost: „Unentschieden reichen vielleicht, um oben dranzubleiben, aber nicht mehr. Wir haben zu Hause sehr viele Siege hergeschenkt, es könnte in der Tabellen schon ganz anders aussehen.“

Trainer Claus Schromm konnte sich über die Lage nach dem 24. Spieltag ebenfalls nur wundern: „Wir haben jetzt mehr Unentschieden als Siege und sind trotzdem punktgleich mit dem Zweiten. Da sieht man, wie verrückt diese Liga ist. Vielleicht ist der Punkt von heute aber noch mal etwas wert.“

Pavel Dotchev, Coach der abstiegsbedrohten Gäste, fasste das Geschehen am Samstag treffend zusammen: „Es wäre nicht unverdient gewesen, wenn wir heute drei Punkte mitgenommen hätten.“ Die Kölner erwischten einen Traumstart in die Partie, schon nach 94 Sekunden erzielte Torjäger Albert Bunjaku völlig freistehend das 0:1. „Ein brutaler Fehlstart“, befand Schromm, „und unsere Reaktion auf die Kölner Führung kam viel zu spät, bzw. erst mal gar nicht.“ Vor der Pause zeigten die Hachinger einen erschütternd blutleeren Auftritt. Ein einziger Schuss von Moritz Heinrich (17.) war auf der Offensivseite zu verzeichnen. Torhüter Nico Mantl war es zu verdanken, dass die Gäste da nicht schon mit 2:0 in Führung lagen. Einen Volleyschuss von Bunjaku parierte er bärenstark mit einer Fußabwehr (14.).

Im zweiten Durchgang wurde es nur wenig besser. Eine kurze starke Phase hatten die Hausherren, die dauerte aber auch nur rund zehn Minuten. Felix Schröter traf zunächst das Außennetz (58.), dann scheiterte Endres mit einem Kopfball an Gäste-Keeper Weis (59.). Den besten Spielzug bis dahin hätte Stephan Hain vollenden können, weil er bei seinem Schussversuch aber gefoult worden war, zeigte Schiedsrichter Exner auf den Elfmeterpunkt. Stroh-Engel verwandelte mit seiner ersten Ballberührung souverän zum 1:1 (62.). Drei Minuten später tauchte Sascha Bigalke alleine vor Weis auf, schoss den Kölner Torhüter aber an.

Das war’s mit Hachings Herrlichkeit, am Ende blieb es sogar nur mit viel Glück beim 1:1. Einen Kölner Kopfballtreffer pfiff Exner wegen Abseits zurück, eine Fehlentscheidung. In letzter Minute rettete Jim-Patrick Müller mit einer Monstergrätsche beim Schuss von Koronkiewicz.

Claus Schromm blieb nach einem enttäuschenden Auftritt seiner Elf nur das tiefe Durchatmen: „Ein Kölner Sieg wäre nicht unverdient gewesen, sie hätten das Siegtor machen können. Auch das Abseitstor war regulär, diesmal hatten wir mit der Entscheidung des Schiedsrichters Glück. Klar ist, dass wir mit diesem Spiel und dieser Reaktion auf das 0:1 nicht zufrieden sind.“

Aufrufe: 016.2.2020, 17:09 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor