2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
„Die richtigen Schlüsse ziehen“ aus der verkorksten Rückrunde, die mit einer 0:4-Pleite in Duisburg endete, will SpVgg-Präsident Manfred Schwabl. Sven Leifer
„Die richtigen Schlüsse ziehen“ aus der verkorksten Rückrunde, die mit einer 0:4-Pleite in Duisburg endete, will SpVgg-Präsident Manfred Schwabl. Sven Leifer

Schwabl: „Wir werden jetzt jeden Stein umdrehen“

SpVgg Unterhaching zieht Bilanz

Mit einem 0:4 beim MSV Duisburg beendete die SpVgg Unterhaching die Saison in der 3. Fußball-Liga. Die verkorkste Rückrunde wirft Fragen auf.

Unterhaching – Hachings „volle Kapelle“ erlebte den vollen Untergang: Mit einem 0:4 beim MSV Duisburg und auf einem enttäuschenden 11. Tabellenplatz verabschiedete sich die SpVgg aus der Drittliga-Saison. Ein Tiefpunkt zum Abschluss, der die Horrorbilanz nach der Corona-Pause garniert. Es war die höchste Saisonniederlage, das zehnte Spiel in Folge ohne Sieg, seit dem Re-Start war nur noch Tabellen-Schlusslicht Jena um einen Punkt schlechter, Haching holte nur sieben von 33 möglichen Punkten und blieb in fünf von elf Partien ohne eigenen Treffer.

Die Folge: Es gibt jetzt einiges zu besprechen. „Wir werden das hinterfragen müssen, das sind wir allen Beteiligten schuldig“, sagte Trainer Claus Schromm nach dem Spiel bei „Magenta Sport“ im Interview, „wir werden jetzt jeden Stein umdrehen. Das machen wir eigentlich nach jeder Saison, das wird heuer aber ein bisschen intensiver werden.“

Auch Präsident Manfred Schwabl kündigte eine Aufarbeitung der erschreckend erfolglosen letzten Saisonphase an, nachdem die SpVgg bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten in der Rückrunde abgestürzt war. 2019 gerieten die Hachinger sogar noch in Abstiegsgefahr, landeten am Ende aber auf Platz zehn, ein Jahr davor auf Rang neun.

Ausdruck einer fortschreitenden Entwicklung ist die Endabrechnung 2019/20 also nicht, auch wenn in dieser Saison besondere Umstände galten. „Zum Zeitpunkt der Unterbrechung war Duisburg Erster, Mannheim Zweiter, wir Dritter und Meppen Vierter“, gab Schromm zu bedenken, „alle vier hat’s erwischt. Das gab’s noch nie, dass die ersten Vier elf Spieltage vor Saisonenden es alle nicht über die Ziellinie bringen.“ Die Endplatzierungen der betroffenen Klubs: fünf, neun, elf und sieben.

Trotzdem fand Präsident Schwabl, ebenfalls im „Magenta“-Interview: „Das hat sich die letzten drei Jahre durchgezogen. Jetzt muss man einen Tag mal kurz ausschnaufen und dann das Ganze analysieren. Und wir werden jeden Stein umdrehen, auch meinen eigenen. Es hat jeder sein Packerl drin, ich an vorderster Front. Es gilt, genau hinzuschauen, das tut manchmal auch weh.“

Dass über die Personalie des Cheftrainers diskutiert wird, ist nicht zu erwarten, auch Schwabl selbst will sich nicht zurückziehen: „Wenn es eng wird, muss man gerade seinen Mann stehen. Aber es gilt schon genau hinzuschauen, was auch ich vielleicht nicht richtig gemacht habe. Und dann ziehen wir hoffentlich die richtigen Schlüsse draus, ein viertes Mal brauche ich so eine Rückrunde nicht.“

Das abschließende Spiel in Duisburg war irgendwie ein Spiegelbild der vergangenen Wochen, am Ende mit dem gleichen Ergebnis. In die erste Halbzeit startete die SpVgg gut, hatte Chancen, traf das Tor nicht und kassierte in der Nachspielzeit das 0:1 durch den bärenstarken Engin, den Haching nie in den Griff bekam. „Im Fußball muss man sich belohnen, sonst steht man Ende als Verlierer da“, so Schromm.

Verteidiger Christoph Greger, am Samstag Kapitän der Hachinger, fand: „Das hätte definitiv ganz anders ausgehen können. Wir hatten Chancen, in Führung zu gehen. Das späte Tor hat Duisburg dann in die Karten gespielt.“

Die SpVgg hatte im zweiten Abschnitt keine Trümpfe mehr nachzulegen, stattdessen rollten die Gastgeber einem deutlichen Sieg entgegen. Karweina (54.), Sliskovic (67.) und Stoppelkamp mit einem Zauber-Freistoß (72.) erhöhten auf 4:0 und machten Unterhachings Horror-Bilanz auf der Zielgeraden perfekt.

Aufrufe: 05.7.2020, 16:07 Uhr
/ Christian AmbergAutor