Manfred Schwabl hat das schon lange nicht mehr erlebt: ein entspanntes Frühjahr. Zumindest nicht, seit er sich als Präsident der SpVgg Unterhaching engagiert. In den Vorjahren rang der Klub um diese Zeit meist um die Lizenz, um die Zukunft, ums Überleben. Heuer herrscht Planungssicherheit. "Die Saat geht mehr und mehr auf", sagt Schwabl. Heute Abend auf der Jahreshauptversammlung (19 Uhr/ VIP-Haus am Stadion) kann er berichten, dass es Zeit wird für größere Gießkannen.
Der Drittligist wächst. Neulich wurde "frostkrone" als lang ersehnter Sponsor präsentiert, der nächste Schritt zur Professionalisierung steht bereits kurz bevor: Schwabl ist in finalen Gesprächen mit einem Gesamtvermarkter, der dem Klub helfen soll, das Projekt Rückkehr in die Zweite Liga zu verwirklichen. "Die würden sich nicht engagieren, wenn sie keine Zukunft sehen würden", so der Präsident. "Wir sind salonfähig und zukunftsträchtig – mit einer ambitionierten ersten Mannschaft und unserer bestens aufgestellten Jugendabteilung. Das hat sich in ganz Deutschland herumgesprochen."
Die Versammlung heute Abend wird im Großen und Ganzen mehr den Charakter einer Informationsveranstaltung haben; vor allem mit Blick auf die Ausgliederung der Profiabteilung, die auf der Jahreshauptversammlung im November dann final vollzogen werden soll. Bereits beim letzten Treffen hatten die Mitglieder einer entsprechenden Satzungsänderung einstimmig zugestimmt. Es soll aber kein Schnellschuss werden, darum dauert es bis zum Herbst mit der Umsetzung.
Die Übernahme des Stadions wird heute ebenfalls zur Sprache kommen. Der Verein hat der Gemeinde seine Voraussetzungen mitgeteilt. Jetzt geht es darum, eine Lösung zu finden, "dass keine Partei der Gelackmeierte ist", so Schwabl, "wir wollen das gemeinsam hinbekommen". Um einmal die DFL-Auflagen für die Zweite Liga zu erfüllen, muss einiges getan werden. Unter anderem bedarf die Osttribüne einer Sanierung. "Wir wollen da die Kosten und Risiken aufteilen“ sagt Schwabl. Der Präsident ist optimistisch, dass Wege gefunden werden. "Der Verein hat seit Jahren eine Entwicklung genommen, die in die richtige Richtung abziel", sagt Schwabl. Und dass endlich mal ein entspanntes Frühjahr ansteht, heißt noch lange nicht, dass man sich zurücklehnt.