2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Blaue Sorgen, wie so oft zu Beginn eines Sommers: Kann Mölders gehalten werden? Diese und andere Personalien sind weiterhin ungeklärt. Foto: sampics
Blaue Sorgen, wie so oft zu Beginn eines Sommers: Kann Mölders gehalten werden? Diese und andere Personalien sind weiterhin ungeklärt. Foto: sampics

Sascha Mölders: Flirt mit der SpVgg Unterhaching

Es gibt Argumente, die für einen Wechsel des Torjägers sprechen

Trotz Ismaik-Darlehen: Abschluss mit dem Fanliebling der Löwen wackelt – Greift Schwabl zu?

München – Mallorca war früher. Diesmal sind einige der 1860-Profis nach Kroatien geflogen, um am Ende einer langen Saison noch mal Dampf abzulassen, zu feiern – und sich dem Müßiggang hinzugeben. Motto: Regeneration statt Relegation.

Nicht mitgereist ist Sascha Mölders, 35, der in diesen Tagen wichtigere Sachen zu tun hat. Es gilt, seine Zukunft zu regeln, denn seit dem Wochenende ist der zweitbeste Scorer der 3. Liga vertragslos. Ob er weiter im Löwen-Trikot auf Torejagd gehen wird, ist plötzlich wieder fraglich, denn die Dinge haben sich auf für 1860 ungünstige Weise verschoben. Die Mölders-Aktie stieg noch mal im Wert (15 Tore, 15 Assists). Unglücklicherweise konnten die Finanzen der Löwen da coronabedingt nicht mithalten.

Und so verbrachte Mölders den Wochenanfang nicht an der kroatischen Adria, sondern – ein Hammer – im Hachinger Sportpark. Wie ein Augenzeuge unserer Zeitung bestätigte, saß das Ehepaar Mölders mit Manni Schwabl im Hachinger Wirtshaus zusammen, und das ganz sicher nicht, weil man die gemeinsame Vorliebe für obergärige Braukunst teilt. Wurde da etwas ausgelotet, ob der 35-Jährige künftig vielleicht nicht Tore gegen, sondern für die Spielvereinigung schießen möchte? Mölders-Berater Serafino Luzzi sagte freundlich am Telefon: „Dazu gebe ich keinen Kommentar ab.“ Auch Haching-Boss Schwabl machte von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Er befinde sich bis zum Abend in einer Sitzung des AG-Aufsichtsrats, teilte er per WhatsApp mit.



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Der wird doch nicht... Sascha Mölders wurde bei einem Treffen mit Haching-Boss Manfred Schwabl gesichtet Alle Infos zu dem brandaktuellen Gerücht, mit Aussagen seines Beraters, findet Ihr im Artikel auf FuPa/fussball-vorort.de (Link in der Bio @fussballvorort ) #fussballvorort #breaking #news #saschamölders #transfergerücht #löwen #elil #haching #tsv1860 #münchen #schwabl #fupa

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Unsere Zeitung weiß: Ein Wechsel in die Vorstadt wäre für Mölders attraktiv, weil er so nicht umziehen müsste. Aber: Zum einen ist unsicher, ob Haching das aufgerufene Gehalt bezahlen kann oder will. Und zum anderen hat der Stürmer nach seiner furiosen Saison noch andere Anfragen auf dem Tisch.

Ähnlich wie Mölders ergeht es derzeit einem weiteren Dutzend 1860-Profis, von denen einige am Wochenende mit blauen Säcken das Vereinsgelände verließen. Inhalt der Mülltüten: Dinge, die im Spind der Spieler lagern – und die nach dem Sommer womöglich woanders hingepackt werden müssen. Sportchef Günther Gorenzel bestätigte, dass trotz des erneuten Darlehens von Hasan Ismaik nicht geklärt sei, wie und mit welchen Profis weiter geplant werden kann. „Wir haben Anfang Juli, und viele Spieler wissen noch nicht, wie es in der nächsten Saison weitergeht“, sagte er. In den anstehenden Gesprächen werde man sehen, ob sich die Forderungen der Spieler mit den veränderten finanziellen Rahmenbedingungen in Einklang bringen lassen. „Wir haben ein wirtschaftliches Basispaket verabschiedet, ich betone Basispaket“, sagte der Österreicher und präzisierte: „Es gibt eine Kompensation, eine wirtschaftliche Absicherung möglicher Risiken und Schäden durch Corona – und da gilt es jetzt, eine sehr realistische Erwartungshaltung an den Tag zu legen.“

Frei übersetzt: Der Gürtel muss weiterhin sehr eng geschnallt werden. Es ist jedenfalls interessant, wie unterschiedlich das am 30. Juni verabredete „Rettungspaket“ interpretiert wird. Ismaik wird derzeit nicht müde, den Zusammenhalt zu beschwören und von der 2. Liga zu träumen. „Ich denke, wir als Gesellschafter haben zuletzt mit gemeinsamen Entscheidungen den Anfang für einen erfolgreicheren Kurs gemacht“, schrieb er bei Facebook. Es gibt aber auch Leute im Verein, die das Basispaket so bewerten: Zum Sterben zu viel, zum Überleben in der Spitzengruppe der 3. Liga zu wenig. Der unveränderte Etat ist nämlich schnell ausgeschöpft, wenn man sich mit Mölders einigen würde und Tim Rieder nicht nur vom FC Augsburg loseist, sondern ihm auch ein Gehalt anbietet, auf das er als Kopf dieses Teams ein Anrecht hätte.

Eine für heute angekündigte Pressemitteilung könnte für ein bisschen Klarheit sorgen. Oder auch nicht.

Aufrufe: 07.7.2020, 09:10 Uhr
Münchner Merkur / Uli KellnerAutor