Sulzbacher Traum wird Wirklichkeit

Beide Mannschaften hatten die Scheuklappen mit dem Anpfiff abgelegt, legten munter los. Und auch Tore ließen nicht lange auf sich warten. Einen Eckball von der rechten Seite drückte Florin Negru am ersten Pfosten über die Linie zur frühen Sulzbacher Führung (11. Minute). Auf der anderen Seite stellte sich Renner blöd an, verursachte einen Strafstoß. Diesen versenkte Michael Riester (15.).

Ebenso auffällig wie Riester war auf Weidener Seiten Moritz Zeitler. Beide kurbelten das Spiel der blutjungen Mannschaft ordentlich an. Und dann durfte sich auch Zeitler in die Torschützenliste eintragen. Bytomski traf den Ball nach einer Flanke erst nicht richtig, legte dann ab für Zeitler und der versenkte aus elf Metern (30.). Doppelt bitter für Sulzbach, weil man sich gerade in dieser Phase leichte Vorteile herausspielen konnte. Wichtig war der Ausgleichstreffer noch vor der Pause. Danny Mak verwertete Sicherts klugen Pass in die Gasse per Flachschuss (45.).

Dann wieder Weiden. Sebastian Bilz, welcher einen scharfen Ball von rechts perfekt traf, besorgte die erneute Führung (48.). Es blieb keine Zeit zum Verschnaufen. Nach einer knappen Stunde kam Sulzbachs Spielertrainer Nico Beigang ins Spiel. Und der eroberte sich in der 62. Minute den Ball, setzte Papilion auf rechts in Szene. Er brachte den Ball an den ersten Pfosten, wo Florin Rus vollendete. Danach gab es weitere Chancen auf beiden Seiten, die allesamt vergeben wurden.

Verlängerung. Nochmal zwei Mal 15 Minuten Nervenkitzel und Drama pur. Den besseren Start erwischte wieder Weiden. Michael Riester staubte nach einer Ecke und einer Meier-Parade ab (96.). Sulzbach, unbeeindruckt, antwortete prompt. Beigang köpfte Papilions Freistoß ein (99.) – vier zu vier! In der zweiten Hälfte der Overtime gelang keinem der beiden Teams, stehend k.o., der Lucky Punch. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.

In diesem sah es zunächst gut für Weiden aus, weil Kausler den Versuch von Florin Negru entschärfen konnte. Dann schoss Weidens Michael Riester links vorbei. Der letzte Schütze auf beiden Seiten trat an. Moritz Zeitler scheiterte an Kevin Meier; Sulzbachs Letzter, Patrick Sichert, behielt die Nerven. Um 17.33 Uhr brachen im Sulzbacher Lager alle Dämme.

„Hut ab, was die Jungs in allen drei Relegationsspielen rausgehauen haben“, sprach Nico Beigang seiner Mannschaft anschließend ein Riesenkompliment aus. In einem Spiel „auf absoluter Augenhöhe“ sei der Gegner zwar spielerisch besser gewesen, „aber wir haben mit allem dagegengehalten, was wir hatten.“

Und nach der Rückfahrt konnte gleich weitergefeiert werden, nämlich auf der Hochzeit von Spieler Matthias Scherm. Am Sonntag ging es für die Sulzbacher Kicker dann im Anschluss an ein Abschlussessen mit dem Traktor durch das Dorf.

„Ich glaube, nach so einem legendären Spiel ist es fast noch geiler, aufzusteigen, als nach einer ganzen Saison“ – die perfekten Schlussworte für einen aus Sulzbacher Sicht perfekten Tag.

Die Liveticker-Highlights zum Nachlesen...