2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Andre Meudt steht derweil mit seinem Team in der KOL Wiesbaden auf Platz eins. F: Ig0rZh – stock.adobe/Meudt
Andre Meudt steht derweil mit seinem Team in der KOL Wiesbaden auf Platz eins. F: Ig0rZh – stock.adobe/Meudt

"Hauptsache wir gewinnen sonntags"

"Nachspielzeit" mit Andre Meudt +++ Spielertrainer der SpVgg Sonnenberg ist selbst in guter Form und grüßt von der Tabellenspitze

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Andre Meudt. Der 30-jährige Spielertrainer der SpVgg Sonnenberg befindet sich derweil mit seinem Team an der Tabellenspitze der Kreisoberliga Wiesbaden und ist immer noch ungeschlagen.

FuPa: Hallo Andre Meudt, letzte Saison habt ihr die Saison auf Platz sieben beendet und jetzt steht ihr nach zwölf Spielen noch ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz - wie kommt's?

Andre Meudt: In erster Linie haben wir einen größeren Kader, als in der letzten Saison. Wir haben einen 40-45 Mann Kader, wobei die meisten auch immer im Training sind und somit haben wir halt einen 18-19 Mann Kader für die 1.Mannschaft. Von Verletzungen wurden wir bisher auch verschont. Ich habe immer mindestens vier Spieler auf der Bank, dementsprechend kann ich aus dem Vollen schöpfen und unser Team zeigt sich auch so sehr geschlossen. Einige Spiele haben wir auch mit etwas Glück gewonnen oder noch das Unentschieden geholt, so wie gegen Kastel, als wir in der Nachspielzeit noch getroffen haben.

Sie sind nicht nur Trainer, sondern auch selbst als Spieler aktiv. Da stellt sich die Frage, ob Sie als Spielertrainer vollkommen akzeptiert sind oder ob es auch Kritiker gibt (Funktionäre, Spieler oder Zuschauer) und ob Sie die Trainingseinheiten nur leiten oder auch selbst immer mittrainieren?

Nein. Das ist gar nicht der Fall. Ich spiele mit sehr vielen Freunden zusammen und da ich ein kommunikativer Mensch bin, probiere ich Probleme so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen. Und die Trainingseinheiten leiten an sich mein Co-Trainer Alex Hoppe sowie unser 2.Mannschaft-Trainer Michael Klitzka. Wir besprechen vorher alles miteinander ab, aber danach konzentriere ich mich auf das Training als Spieler.

Und wie kam es dazu, dass Sie in der Saison 16/17 vom Spieler zum Spielertrainer befördert wurden?

Vor der Saison sind Daniel Dillitz und die SpVgg Sonnenberg getrennte Wege gegangen und da ich als Co-Trainer aktiv war habe ich mich auch etwas angeboten, ebenso hat mich der Verein dann auch gefragt. Nach einigen Gesprächen war die Sache dann klar, dass ich als Spielertrainer aktiv werde. Ich danke dem Verein, dass sie mir mit einmal 27 Jahren diese Chance gegeben haben. Ich bin froh, dass mich der Verein auf meinem Weg unterstützt und mir macht das auch Spaß, als Trainer und Spieler gleichzeitig aktiv zu sein.

Nun eine generelle Frage: Wann ist für ein Spielertrainer der Zeitpunkt sich selbst ein- oder auszuwechseln? Dazu sei gesagt, dass Sie selbst schon 14 Scorerpunkte haben in zehn Spielen.

Reines Bauchgefühl. Man merkt es natürlich auch, wenn man von einem Zuschauer oder einem Spieler gesagt bekommt, dass man sich einwechseln soll. Oder wenn man merkt, dass man nicht mehr viel bewegen kann, dann gehe ich runter und bringe frische Kräfte hinein. Am Anfang der Saison habe ich mir eigentlich gesagt, dass ich nur bei Not am Mann spiele und dass ich mich hinten anstellen werde, aber dann hatte ich mit mir selbst ein glückliches Händchen bewiesen, als ich das ein oder andere Tor geschossen habe. Manchmal ist es aber auch einfach Spiel- und Positionsabhängig, denn z.B. im letzten Spiel habe ich mich auch selbst draußen gelassen.

Nun zu guter Letzt: Was sind Ihre persönlichen Ziele und was sind die Ziele des Verein in dieser Saison? Kann man schon von einem Ziel "Aufstieg" reden?

Also ich habe keine persönlichen Ziele, hauptsache wir gewinnen sonntags. Und vor der Saison hätte es niemand erwartet, dass wir dort oben stehen, aber wir nehmen natürlich mit, was geht. Das Ziel war und ist es Platz sieben zu bestätigen und uns eventuell um einen oder zwei Plätze zu verbessern. Vom Aufstieg haben wir nie gesprochen, aber das Ziel bleibt Platz fünf bis sieben.


Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Meudt!

Aufrufe: 010.10.2018, 15:00 Uhr
Tim RespondekAutor