Die SpVgg Pfreimd spielte in 2016/2017 eine hervorragende Saison, die mit dem dritten Platz abgeschlossen wurde – das beste Ergebnis seit über 15 Jahren. Doch dann tat sich personell so einiges, denn Spielertrainer und Top-Torjäger Christian Zechmann, der sage und schreibe 38 Treffer beisteuerte, verließ nach vier überaus erfolgreichen Jahren den Bezirksligisten und heuerte beim Kreisligisten TSV Stulln an. Ihm folgte mit Christian Bergler auch ein erfahrener Defensivspezialist.
Schwer traf die Verantwortlichen zudem der Verlust der beiden Schreyer-Brüder Lukas und Maximilian, die beide ihr Glück beim Landesligisten SC Ettmannsdorf versuchen wollten. Als neuer Trainer wurde schließlich Alexander Götz vorgestellt, der zuvor die DJK Gleiritsch betreute. Von dort brachte er den 23-jährigen Abwehrmann Philipp Schön mit. Vom Ligakonkurrenten 1. FC Schmidgaden konnte die SpVgg mit Sebastian Sebald einen jungen Offensivallrounder verpflichten, der variabel einsetzbar ist.
Es kam anders als gedachtDementsprechend positiv lautet Götz‘ Zwischenbilanz zur Winterpause: „Bis jetzt bin ich mit unserem Abschneiden natürlich richtig zufrieden. Die Mannschaft spielt einen tollen und attraktiven Fußball, daher hatten wir gerade bei den Heimspielen immer viele Zuschauer. Jetzt stehen wir mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter auf Platz zwei – mit einem Spiel weniger als Hahnbach.“ Götz will es aber nicht versäumen, ein Lob an seine beiden Vorgänger Christian Zechmann und Christian Most loszuwerden: „Das Duo hat mir eine absolut funktionierende und intakte Mannschaft übergeben, dafür bin ich natürlich dankbar.“ Für ihn war es aber auch immens wichtig, dass Christian Most vor der Saison die Zusage gegeben hat, weiterhin als Spieler zur Verfügung zu stehen. „Mit dieser Konstellation gibt es auch keinerlei Probleme – im Gegenteil“, so Götz.
Neben dem erfolgreichen Abschneiden auf dem Platz imponiert dem Trainer aber auch der Zusammenhalt außerhalb des Spielfelds, denn der Teamgeist und die Kameradschaft seien in Pfreimd stark ausgeprägt. „Da macht es einfach richtig Spaß, ein Teil davon zu sein“, schwärmt der ehemalige Landesligaspieler. Natürlich ist ihm aber auch bewusst, dass es immer Dinge gibt, die es zu verbessern gilt. Als Erstes fällt Götz das Auslassen klarer Torchancen ein, wodurch man in der Hinrunde den ein oder anderen Punkt hatte liegenlassen. Darüber hinaus fehlte dem Tabellenzweiten oftmals auch die nötige Cleverness, eine knappe Führung über die Zeit zu bringen. So kassierte die Mannschaft aus der Landgrafenstadt gegen Hahnbach, Vohenstrauß und Inter Bergsteig Amberg jeweils in der Nachspielzeit einen entscheidenden Gegentreffer – ohne die hätte die Spielvereinigung jetzt fünf Punkte mehr auf dem Konto. Gerade in der Defensive sieht Götz generell noch Steigerungsbedarf, denn 28 Gegentore seien einfach zuviel. Zum Vergleich: Die direkten Konkurrenten Hahnbach (17), Schirmitz (21) und Ensdorf (23) stehen in dieser Statistik besser da.
Das Umschaltspiel verbessernIn der Vorbereitung wird dann im dreitägigen Trainingslager in Crailsheim hart dafür gearbeitet, um die Weichen für eine erfolgreiche Restrückrunde zu legen. Allerdings weiß nicht nur Trainer Alexander Götz, dass es diese noch mal in sich haben wird, denn von den 13 Spielen muss seine Elf achtmal auswärts ran – unter anderem bei den heimstarken Teams aus Ensdorf, Hahnbach oder Schwarzhofen. Das Ziel „Aufstieg“ will in Pfreimd niemand so wirklich ausgeben – das wäre aufgrund der Ausgeglichenheit in der Liga zu vermessen. Trotzdem will die Götz-Truppe natürlich versuchen, so lange wie möglich in der Bezirksliga Nord ganz vorne mitzumischen. Dazu soll auch Neuzugang Michael Gottfryd beitragen, der bereits in der Winterpause von der SpVgg Vohenstrauß kommt. Und wer weiß: Wenn die Pfreimd-Elf ihre bisherigen Leistungen bestätigen kann, reicht es am Ende vielleicht zum ersehnten Landesliga-Aufstieg.