"Ich bin ein sehr selbstkritischer Trainer und der erhoffte Erfolg ist unter meiner Leitung bislang komplett ausgeblieben. Zudem fehlt mir für die kommende Saison eine vernünftige Perspektive, da es Abgänge geben wird und der Kader ohnehin sehr klein ist. Meiner Meinung nach müsste die Spielerdecke wieder größer werden und auch im Verein müssten sich ein paar Dinge ändern. Aber wir trennen uns nicht im Bösen und ich werde alles daran setzen, dass wir die Saison zu einem anständigen Ende bringen. Ein, zwei Siege sollen auf alle Fälle noch herausspringen", sagt Ertl, über den Kirchdorfs Abteilungsleiter Helmuth Blach kein schlechtes Wort verliert: "Robert hat uns in einer sehr schwierigen Situation geholfen und dafür sind wir ihm sehr dankbar. Wir werden ihn am Saisonende gebührend verabschieden." Trotz der mauen Ertl-Bilanz nimmt Blach den Trainer in Schutz: "Uns sind an manchen Spieltagen nur elf oder zwölf Spieler zur Verfügung gestanden. Unsere Viererabwehrkette mussten wir Woche für Woche umbauen. Vor allem die langfristige Verletzung von unserem Leitwolf Moritz Kollmer konnten wir in keinster Art und Weise kompensieren. An den Trainer gibt es überhaupt kein Vorwurf, bei unserer katastrophalen Personalsituation hätte sogar Pep Guardiola an der Linie stehen können und hätte nichts bewegen können."
Blach macht aber keinen Hehl daraus, dass der Verein und Robert Ertl keinen gemeinsamen Nenner bezüglich der Planungen für die neue Saison gefunden haben: "Robert hätte gerne drei, vier Verstärkungen geholt. Es ist natürlich legitim, dass ein Trainer eine möglichst gute Mannschaft haben möchte, um damit erfolgreich arbeiten zu können. Wir haben aber die klare Politik, dass wir auf unsere eigenen Leute und Spieler aus der näheren Umgebung setzen, für die der finanzielle Aspekt nicht im Vordergrund steht. Verstärkungen kosten heutzutage meist viel Geld, das wir nicht haben und auch nicht mehr bezahlen wollen." Der Kichdorfer Spartenboss möchte künftig gerne wieder auf einen spielenden Coach setzen. "Die Planungen laufen in diese Richtung und ich bin optimistisch, dass wir einen geeigneten Mann finden werden." Wie es mit Robert Ertl sportlich weitergeht, steht komplett in den Sternen: "Ich habe keine Pläne und lasse das entspannt auf mich zukommen. Fakt ist, dass ich keinen Spielertrainer mehr machen werden. Wenn ich eine neue Aufgabe in Angriff nehme, muss ein sportlicher Reiz vorhanden sein."