VON OLIVER RABUSER
Garmisch-Partenkirchen – 15 Treffer hat Maximilian Berwein in der laufenden Saison für den 1. FC Garmisch-Partenkirchen erzielt. Damit ist der Oberauer der Top-Stürmer des Landesliga-Aufsteigers. Wobei sich dieser Begriff momentan ein wenig verbietet. Denn Berweins Torausbeute war bereits vor der Winterpause auf dem jetzigen Stand, und Top ist derzeit im Angriff des 1. FC herzlich wenig. Nichtsdestotrotz weckt ein solcher Wert automatisch Begehrlichkeiten in der Fußball-Szene. Und tatsächlich scheint Berwein im Bestreben, sich weiter zu verwirklichen, fündig geworden zu sein. Der 23-Jährige steht vor einem Wechsel zum VfR Garching.
Entpuppten sich die Wechselgerüchte vor der Winterpause in Richtung TSV 1860 München letztlich als substanzlos, ist die Sache diesmal wohl ernst. „Er ist im Gespräch“, bestätigt zumindest Philipp Bönig. Der aktuelle Trainer von FC-Ligakonkurrent BCF Wolfratshausen übernimmt den Regionalligisten nördlich von München ab der kommenden Saison. Auf nochmalige Nachfrage ergänzt Bönig, in Sachen Berwein sei „etwas im Busch“.
Solche Nebenkriegsschauplätze kann der FC in seiner prekären Situation freilich nicht gebrauchen. Zumal er auf Torerfolge Berweins dringend angewiesen ist. Dementsprechend leidenschaftslos kommentiert Christoph Saller die Angelegenheit. „Wenn er die Chance bekommt, muss er sie jetzt mit 23 nutzen“, sagt der Trainer. Kein Wort des Bedauerns, kein Ausdruck des Entsetzens. Am Gröben herrschen andere Prioritäten. Mit einem Sieg in Kaufbeuren würde sich die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt wieder ein wenig nähren. „Damit wären wir zurück in der Verlosung“, betont Saller. Nicht ohne den Umkehrschluss zu benennen: „Ansonsten rückt die Relegation mit großen Schritten näher.“
Überhaupt gibt sich Saller vor dem Saisonfinale nach außen hin ziemlich gelassen. Anfang der Woche feierte der frühere Torjäger seinen 45. Geburtstag. Ganz offensichtlich ohne unter der sportlichen Situation zu leiden. „So arg belastet mich der Fußball nicht“, stellt er klar. „Es wird gefeiert, was es zu feiern gibt.“ Bestenfalls bald auch den Klassenerhalt. Hierfür benötigt der FC allerdings Lösungen im Abschluss, oder wie Saller präzisiert: „endlich ein dreckiges Tor“. Alles andere scheint ob der abhanden gekommenen Leichtigkeit einem Wunder gleich zu kommen. Übungen mit Torabschluss in Bedrängnis standen im Training an erster Stelle. Allerdings ohne die Vorlagen des üblichen Spielmachers. Stefan Durr leidet seit Wochen an einer Reizung im Bereich der unteren Wade. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Vielmehr strahlt der Entzündungsherd durch die Schonhaltung des Mittelfeld-Akteurs inzwischen auf das gesamte Bein aus. Durr bleibt bis zu einer signifikanten Linderung der Schmerzen außen vor. Defensiv-Spezialist Dominik Schubert kehrt derweil in den Kader zurück.