2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Ingelheims Niklas Kubik (grün), hier bei seinem Treffer gegen Zornheim, bekommt von David Klose ein Sonderlob.	 Foto: Thomas Schmidt
Ingelheims Niklas Kubik (grün), hier bei seinem Treffer gegen Zornheim, bekommt von David Klose ein Sonderlob. Foto: Thomas Schmidt

»Drei ganz dicke Punkte«

Spielvereinigung Ingelheim empfängt am Freitagabend Ligaprimus VfR Nierstein

INGELHEIM. Es ist am zehnten Spieltag der Fußball-Bezirksliga Rheinhessen das Knallerspiel: der Tabellendritte Spvgg. Ingelheim empfängt am Freitag (19.30 Uhr) den zwei Punkte besser platzierten Primus VfR Nierstein. FuPa sprach mit Cheftrainer David Klose (40) über Eigenmotivation, Fairplay und die Rolle des Stadionsprechers.

Herr Klose, mit einem Sieg könnten Sie die Tabellenführung übernehmen. Wie verlockend ist diese Aussicht?

Das sind drei ganz dicke Punkte, die zu vergeben sind. Da ist die Tabellenführung zu weit gedacht.

Ihre Motivationsrede vor der Partie dürfte diesmal relativ kurz ausfallen. Wer in so einem Match nicht genügend Eigenmotivation mitbringt, dem ist nicht mehr zu helfen, oder?

Ich denke auch, dass ich eher etwas regulierend einwirken muss. Vielleicht ist sogar auch der ein oder andere dabei, den ich ein bisschen befeuern muss. Generell halte ich sogenannte Brandreden nur zwei- bis dreimal im Jahr. Und diese Spiele sind dann mit viel Bedacht ausgewählt. Man darf nicht unterschätzen, welch eine Langzeitwirkung es auf eine Mannschaft hat, wenn ich durch meine Ansprache jeden mit dem Messer zwischen den Zähnen aufs Feld schicke – und wir dann 0:5 verlieren. Da ist es nachhaltiger, wenn wir als Trainerteam wie zuletzt gegen den TSV Zornheim die Schwachstellen des Gegners genau voraussagen und Vertrauen beim Team schaffen.

Würden Sie sagen, dass die Niersteiner ein anderes Kaliber darstellen als Zornheim?

Das Niersteiner Team ist seit Jahren gewachsen und entsprechend spielstark. Zudem haben sie nun auch einen Trainer, der von außen simultan coachen wird und kann. Ich habe schon ein paar Duelle mit dem VfR bestreiten dürfen und stets sind wir an der Abschlussstärke der Krummecks, Kerz's und Bajramovics gescheitert.

Welchen Matchplan haben Sie sich überlegt, um den VfR zu knacken?

Der Raum zwischen der Kette und den Sechsern vor unserem eigenen 16er ist entscheidend. Über diese Position kommt der VfR hinter die Abwehrreihe und zu Chancen. Gut möglich, dass wir mit einer Raute agieren werden – in jedem Fall aber sehr offensiv ausgerichtet.

Mit welchem Spieler sind Sie aktuell besonders zufrieden?

Niklas Kubik ist eine absolute Granate, der ein riesiges Potenzial hat – das ich in Leistung umwandeln darf. Auch ein Daniel Reiter liefert permanent Topleistungen. Der muss schon beide Schuhe daheim vergessen, um mal einen schlechten Tag zu haben. Aber auch unsere verletzten Spieler gehen vorbildlich mit ihrer Situation um. Der eine filmt für mich das Spiel. Der andere verkauft Getränke. Und der dritte fährt 60 Kilometer zum Auswärtsspiel. Da kann man als Trainer mehr als zufrieden sein.

Inwiefern können Sie Ihre Topbesetzung aufbieten?

Natürlich haben wir wie alle anderen auch Ausfälle zu beklagen. Aber wir sehen uns für das Topspiel gerüstet.

Was wollen Sie von Ihren Jungs sehen?

Entscheidend wird sein, dass wir in der gegnerischen Hälfte in die Zweikämpfe kommen. Dazu gehört Mut und ein gutes Gespür für den Raum. Was ich immer sehen will, ist, dass wir das Fairplay leben und auch den Schiedsrichtern in kniffligen Situationen behilflich sind.

Wie viel Zuschauer hätte dieses Gipfeltreffen verdient?

200 dürften es schon gerne werden. Wünschen würde ich mir, dass unser Stadionsprecher Alex Romanowski – der gegen Zornheim verhindert war – da ist. Er pusht unsere Jungs und sorgt für einen einmaligen Rahmen auf dieser Ebene.

Das Interview führte Michael Heinze



Aufrufe: 04.10.2019, 09:30 Uhr
Michael HeinzeAutor