2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Denker und Lenker im Hankofener Mittelfeld: Tobias Beck F: Weiderer
Denker und Lenker im Hankofener Mittelfeld: Tobias Beck F: Weiderer

Beck: »Bei uns ist ein brutaler Aufschwung erkennbar«

Hankofens Spielgestalter Tobias Beck hat sich eine schwere Sprunggelenksverletzung zugezogen, ist aber dennoch zuversichtlich, dass die "Dorfbuam" auch kommende Saison Bayernligist sein werden

Trotz seiner erst 24 Jahre hat Tobias Beck mittlerweile bereits 161 Bayernligaspiele auf dem Buckel und zählt bei der SpVgg Hankofen-Hailing zu den absoluten Leistungsträgern. Aktuell ist der technisch versierte Linksfuß allerdings verletzungsbedingt außer Gefecht und wird frühestens im April wieder ins aktive Geschehen eingreifen können. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem in Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau lebenden Klassefußballer zu unterhalten.
FuPa: Tobi, du gehst derzeit auf Krücken und musst eine Zwangspause einlegen. Was genau ist dir passiert?
Tobias Beck (24): Ich habe mich im Training am linken Sprunggelenk verletzt. Zwei Bänder sind angerissen, zudem habe ich mir eine großflächige Kapselverletzung zugezogen, die operiert werden musste. Bis Ende März muss ich auf Krücken gehen, erst dann kann ich wieder mit dem Aufbautraining beginnen.


Also wirst du wohl einen Großteil der Restrückrunde verpassen?
Davon muss ich leider ausgehen. Ich hoffe, dass ich im Saisonendspurt wieder eingreifen kann.


Beim Testspiel in Schalding hat sich auch euer Mittelstürmer Christian Liefke schwer verletzt und einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß zugezogen. Werden die langen Ausfälle von Chris und dir für euer Team kompensierbar sein?
Das hoffe ich natürlich, auch wenn wir keine unwichtigen Spieler sind. Chris wird auch längere Zeit fehlen und uns mit seiner Wucht im Angriffszentrum fehlen. Aber wir haben viele junge Spieler im Team, die sich in den letzten Monaten hervorragend entwickelt haben und ihre Sache bestimmt gut machen werden. Ich hoffe aber, dass wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben, ansonsten wird es richtig eng.


Euer erstes Punktspiel nach der Winterpause habt ihr gleich beim Tabellennachbarn Sonthofen. Das ist gleich eine extrem richtungweisende Partie...
Absolut. Wir dürfen in Sonthofen auf keinen Fall verlieren.


Bis Anfang Oktober habt ihr eine überragende Runde gespielt, seit dem 3:1-Heimerfolg gegen Kottern aber kein Spiel mehr gewonnen. Wie beurteilst du euren bisherigen Saisonverlauf?
Wir haben fußballerisch einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die komplette Hinserie war sehr gut. Wir haben bewiesen, dass wir gegen jeden Gegner mithalten können und uns nicht zu verstecken brauchen. Allerdings haben wir zum Ende der Vorrunde bereits große Probleme in der Chancenverwertung offenbart uns hinten Fehler erlaubt, die man sich in der Bayernliga nicht leisten darf. In den Rückrundenpartien sind wir nicht mehr ganz an unser Leistungslimit herangekommen, vor allem in Holzkirchen haben wir sehr schwach agiert. Jedoch war erkennbar, dass wir uns trotz schwächerer Leistungen Chancen erspielen konnten und damit kein Grund zur Unruhe besteht. Leider haben wir zum Schluss ein paar wichtige Punkte liegen gelassen, aber das hatte auch Gründe. Unter anderem hatten wir in den letzten Wochen vor der Winterpause viele Ausfälle, die wir über Dauer nicht mehr ausgleichen konnten.


Trotzdem steht ihr immer noch über dem ominösen Strich...
Eben und deshalb gibt es keinen Grund, in Panik zu verfallen. Für Hankofen wird es in der Bayernliga immer primär darum gehen, die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

»Natürlich wäre es schön, wenn wir mal eine Saison hätten, in der wir Anfang April schon gesichert wären. Aber die Bayernliga ist eine verdammt gute Liga, die in meinen Augen Jahr für Jahr anspruchsvoller wird.«


In der Vergangenheit wurde aber auch immer wieder mal publiziert, dass ihr gerne etwas weiter vorne mitmischen würdet....
Natürlich wäre es schön, wenn wir mal eine Saison hätten, in der wir Anfang April schon gesichert wären. Aber die Bayernliga ist eine verdammt gute Liga, die in meinen Augen Jahr für Jahr anspruchsvoller wird. Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass Schwaben Augsburg und Ismaning gegen den Abstieg spielen, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt. Das zeigt, welche Klasse die Bayernliga mittlerweile hat.


Dennoch hat es Hankofen bisher immer geschafft, den Klassenerhalt auf direktem Wege zu schaffen..
Ich gehe fest davon aus, dass wir das auch heuer schaffen werden. Bei uns ist ein brutaler Aufschwung erkennbar. In Sachen Infrastruktur hat sich in den letzten Monaten viel zum Positiven entwickelt und auf dem Platz ist eine Mannschaft zusammengewachsen, die nicht nur toll harmoniert, sondern auch einen guten Fußball spielt. Es macht großen Spaß, ein Teil dieser Truppe zu sein. Mit Gerry Huber haben wir den optimalen Trainer, der immer positiv an die Sachen herangeht, das Team mitreißt und von Co-Trainer Franz Finger optimal ergänzt wird.


Vor eineinhalb Jahren hast du ein kurzes Gastspiel beim SV Schalding-Heining gegeben, dich aber nach nur zwei Monaten wieder für eine Rückkehr nach Hankofen entschieden. Hast du deinen Wechsel an den Reuthinger Weg im Nachgang bereut?
Überhaupt nicht, das war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung. Der SVS ist ein Top-Verein, die Regionalliga eine extrem interessante und coole Liga. Ich wollte den Schritt unbedingt machen, denn für einen Amateurfußballer ist diese Klasse das Nonplusultra. Leider habe ich allerdings schnell gemerkt, dass ich an Grenzen stoße. Von meinem Wohnort Mengkofen sind es 100 Kilometer nach Schalding, zudem war ich in der Endphase meines Studiums. Mir war im Vorfeld klar, dass die Belastung enorm sein wird. Aber es ist wirklich so, dass man das erst mitmachen muss, bevor man es dann letztlich richtig einschätzen kann.


»Hankofen ist mein Herzensverein, mit dem ich die kommenden Jahre noch möglichst viel erreichen möchte.«



Führungsspieler in Hankofen ist aber auch keine so schlechte Sache, oder?
Ich denke nicht (lacht). Ich bin jetzt beruflich in München und pendle jeden Tag, daher habe ich überhaupt keine Ambitionen, mich sportlich künftig anderweitig zu orientieren. Hankofen ist mein Herzensverein, mit dem ich die kommenden Jahre noch möglichst viel erreichen möchte.


Du hast das sportliche Niveau der Bayernliga positiv erwähnt. Würdet ihr euch mehr Derbys wünschen?
Auf alle Fälle. Wir haben eigentlich nur das Spiel gegen Vilzing, das Derby-Charakter hat. Es wäre schön, wenn wir noch zumindest ein, zwei weitere richtige Derbys hätten. Die Spiele gegen Bogen waren immer ein Highlight, auch Landshut gehört eigentlich in die Bayernliga. Aber wir können das nicht beeinflussen und müssen schauen, dass wir unsere Hausaufgaben machen und noch möglichst lange in dieser tollen Liga um Punkte und Tore kämpfen dürfen.
Aufrufe: 021.2.2019, 10:53 Uhr
Thomas SeidlAutor