2024-05-02T16:12:49.858Z

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Korkgranulat ist als Füllmaterial für Kunstrasen relativ neu und gilt als deutlich nachhaltiger und beständiger als so mancher Kunststoff. Foto: D. Jung
Korkgranulat ist als Füllmaterial für Kunstrasen relativ neu und gilt als deutlich nachhaltiger und beständiger als so mancher Kunststoff. Foto: D. Jung

Eltviller Sportplatz wird mit Kork eingedeckt

Kunstrasen bekommt Schicht aus natürlichem Granulat +++ Zähe Klumpen wurden bereits abgesaugt +++ Kork ist das Material der Stunde

Eltville. Der Sportplatz am Wiesweg war den Sommer über einer der Aufreger im Rheingau-Taunus-Kreis. Mysteriöse Klumpen aus Kunststoffgranulat hielten die Vereinsverantwortlichen und Vertreter der Stadt in Atem. Mittlerweile können die Rosenstädter Fußballer und Schulkinder den Platz wieder nutzen, der Kunstrasen bekam sein neues Gewand - aus Kork.

Mitte Juli stockte der Betrieb auf dem Sportplatz. Der Grund: Das über dem Synthetik-Belag aufgeschüttete Kunststoff-Granulat zeigte seltsame Reaktionen, verklumpte im großen Stil und blieb an den Sohlen den Spieler haften wie zäher Kaugummi. Die 19 Fußballteams des Kreisoberligisten SpVgg. Eltville und die zwei Mannschaften von B-Liga-Vertreter SV Bosporus konnten den Kunstrasen am Wiesweg daraufhin knapp zwei Monate nicht mehr nutzen.

Der Übeltäter: Das Granulat auf dem Sportplatz ist zu dicken Klumpen verschmolzen. Die Gründe sind bis heute unklar. Foto: T. Lang.

Platzsperre und Ausweichzeiten im Sulzbachtal

Die Stadt sperrte den Platz vorrübergehend, eine Spezialfirma rückte an. Die platzlosen Vereine bekamen Hilfe von den Nachbarorten: So erhielt die Spvgg. Eltville übergangsweise Zeiten auf dem Areal des Nachbarn SV Erbach, die Spieler des SV Bosporus konnten auf den Platz der SG Rauenthal/Martinsthal ausweichen.

Spezialmaschiene saugte den Platz ab

Nach einer ersten Untersuchung zeigte sich, dass das Kunstrasenspielfeld nicht komplett erneuert werden musste. Spezialmaschienen rückten an und saugten das verklumpte Granulat komplett ab. Vorrübergehend mussten die Sportler den Belag sogar ganz ohne Granulat bespielen.


Die spezielle Absaugmaschiene sieht nicht unbedingt nach High-Tech aus, ist aber beim Beseitigen von schadhaftem Granulat eine der wenigen in Zentraleuropa. Foto: Stadt Eltville

Kork ist das Material der Stunde

Seit Anfang der Woche wurden nun die Halme aus Kunststoff mit Kügelchen aus Hork eingedeckt. Die ersten Teams trainieren wieder. Aufgrund der elastischen Eigenschaften, der Witterungsbeständigkeit über Jahrzehnte und der Eigenschaft als nachwachsender Rohstoff, gilt es als echte Alternative zu herkömmlichen Materialien und so hoffen die Vertreter beider Eltviller Vereine, wie auch die Stadt, dass bald wieder Ruhe herrscht am Wiesweg und die Fußballer ohne Klumpen an den Füßen gegen den Ball treten können.

Aufrufe: 012.10.2017, 15:20 Uhr
Mike DornhöferAutor