2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Auf Spurensuche bei... Maik Herb

Diese Woche steht uns Abwehrspieler und Spielausschuss Maik Herb vom FV Langenalb Rede und Antwort!

Nach Jahren im sicheren Mittelfeld der Kreisliga Pforzheim findet man den FV Langenalb nun im Abstiegskampf. Mit lediglich zwei Punkten residiert man aktuell auf dem letzten Tabellenplatz. Mit Maik Herb geht FuPa.net gemeinsam auf Spurensuche uns sucht Gründe für den Absturz.

Der Hummelsberg servierte Ihrem Anhang in letzter Zeit durchgehend Kreisliga – Fussball – Maik nun scheint die Macht vom Hummelsberg verflogen zu sein, gibt es im nächsten Jahr nur noch magere A-Klassen Kost für eure Fans?
Ja, das ist richtig. Wir spielen jetzt schon seit genau 20 Jahren in der damaligen Bezirksliga und der heutigen Kreisliga. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Willen, Kampfgeist und vor allem mit einer hervorragenden Kameradschaft einige Punkte holen werden. Was dann dabei am Ende der Saison rausspringt wird man sehen. Von der A-Klasse redet bei uns noch lange niemand.


Am zehnten Spieltag gab es gegen den ebenfalls noch sieglosen 1.FC Dietlingen „nur“ ein Unentschieden. Zugleich war es für dich ein Treffen mit der alten Kameradschaft. Konntest du auf Grund der Brisanz in dieser Partie alle Freundschaften ausblenden, oder bleibt sowas immer im Hinterkopf?
Es war mit Sicherheit ein wichtiges Spiel für beide, schließlich wollte man den Abstand zu den vorderen Plätzen nicht noch größer werden lassen. Das Spiel war wie im Vorfeld schon vermutet sehr umkämpft und nicht von spielerischer Klasse geprägt, es gab gute Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten, die ungenutzt blieben, deshalb ging das Unentschieden so auch in Ordnung. Klar war es für mich kein Spiel wie jedes andere, wenn man gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden spielt, dennoch konnte ich dies 90 Minuten gut ausblenden. Nach dem Spiel wurde die Freundschaft mit meinen ehemaligen Wegbegleitern wieder gepflegt.

Vor der Saison hattet Ihr eine hohe Fluktuation an Kickern. Auf eurer Facebook Seite sieht man jedoch der Zusammenhalt untereinander scheint zu stimmen. Wieso kam es dennoch dazu, dass gleich sieben Spieler den Verein verlassen haben?
Wie ich oben schon erwähnt habe, spielt die Kameradschaft bei uns eine wichtige Rolle.
Bei uns gibt es einmal im Monat ein Mannschaftsessen, das von unserem Sportvorstand Volker „Vocke“ Faaß organisiert wird. Immer wieder wird im Mannschaftskreis ein Kicker- oder Fifaturnier auf der Playstation ausgetragen. Trotz der derzeitigen sportlichen Misere, ist der Zusammenhalt der Mannschaft und des Vereins überragend. Wie es dazu kam, dass einige Spieler den Verein verlassen haben, hat mehrere Gründe: die einen wechselten aus privaten und beruflichen Gründen, die anderen wollten sich einfach sportlich verändern. Nichtsdestotrotz ist der „Langenalber“ Kern zusammengeblieben und mit diesen Spielern, in die wir vollstes Vertrauen haben, gehen wir die nächsten Aufgaben an.

Bereits an den dürftigen Testspiel-Ergebnissen konnte man sehen, dass es eine unangenehme Saison für euch werden könnte. In der ersten Runde des Kreispokales konntet Ihr dann überraschender Weise das Derby gegen „CoSchwa“ gewinnen. Sollte im Winter noch an Personal nachgelegt werden, oder denkst du Ihr könnt das sinkende Schiff um Kapitän Fabian Faaß auch so noch retten? Fabian selbst erzielte ja in der Runde 13/14 gleich sieben seiner elf Tore in der Rückrunde.
Uns war allen klar, dass die Saison nicht einfach wird, dass wir jedoch jetzt nach einem Drittel der Saison mit nur zwei Punkten da stehen, daran war absolut nicht zu denken. Die Vorbereitung und die ersten Spiele liefen auch alles andere als gut, da wir mit einigen Langzeitverletzten (die zu diesem Zeitpunkt immer noch fehlen) sowie urlaubsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatten. Zu dem erwähnten Pokalspiel kann ich nicht viel sagen, da ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Sommerurlaub verweilte. Wir werden uns umsehen und schauen was im Winter an Neuverpflichtungen machbar ist. Mit so einer Quote, die Fabian damals aufwies, könnte jeder bei uns gut leben. Aber egal ob Fabian oder ein anderer die Tore schießt, die Hauptsache ist, wir sammeln in den nächsten Spielen und in der Rückrunde genügend Punkte, damit wir unser Saisonziel, den Klassenerhalt schaffen.


Du selbst bist im Winter 2015 die dreizehn Kilometer von Dietlingen nach Langenalb gewandert. Wie kam es dazu, und was macht für dich den FVL besonders?
Ich hatte 2,5 schöne Jahre in Dietlingen, in denen ich von Trainerfuchs Adi Zündel und Dirk Mayer viel gelernt habe. Hier wurde ich von Anfang an sehr gut aufgenommen und akzeptiert. Leider haben mich einige Verletzungen gezwungen, des Öfteren zuzuschauen als selbst auf dem Feld zu stehen. Für mich war immer klar, dass irgendwann wieder die Zeit reif ist, zu meinem Heimatverein, in dem ich zuvor über 20 Jahre im Jugend- und Seniorenbereich Fußball gespielt habe, zurückzukehren. Gründe waren sicherlich auch meine engsten Freunde und die Leute um den FV Langenalb herum, die mir die Entscheidung einfach gemacht haben, wieder dorthin zu wechseln. Der FVL war und ist schon immer ein Bestandteil in meinem Leben und wird es immer sein. Bei uns ist jeder willkommen und wird super aufgenommen. Der Verein ist sehr gut aufgestellt, hier hilft jeder jedem!!

Auf die Zehntausend - Seelengemeinde Straubenhardt verteilen sich gleich fünf unterschiedliche Vereine. Siehst du es eher als Vorteil oder als Nachteil – der größte Zuschauermagnet dürfte wohl die Landesliga in Feldrennach sein?
SV Ottenhausen (C-Klasse), VfB Pfinzweiler (B-Klasse), Connweiler-Schwann, FV Langenalb (beide Kreisliga) und die Sportfreunde aus Feldrennach (Landesliga).
Ich wüsste nicht, warum dies ein Nachteil sein soll?! Straubenhardt ist allgemein eine fußballverrückte Gemeinde, hier fiebert jeder für seinen Verein mit. Es gibt des Öfteren brisante, aber stets faire Derbys, die meisten in den letzten Jahren zwischen Langenalb und Coschwa. Solche Spiele ziehen die Menschen an und ist für uns Spieler immer was Besonderes. Ich denke jeder Verein hat seine Anhänger, die ihr Team unterstützen. Egal ob in der C-Klasse oder in der Landesliga. Deshalb ist schwer zu sagen, ob in Feldrennach die meisten Zuschauer an einem Spieltag vor Ort sind. Wir in Langenalb haben einen klasse Anhang, der bei jedem Heim- und Auswärtsspiel in einer großen Anzahl vertreten ist.

Am Sonntag geht es für Maik Herb und seine Mitspieler zum neuen Tabellenführer aus Buckenberg. Anpfiff ist, wie im November wieder üblich, um 14:30 Uhr.
Aufrufe: 027.10.2015, 08:00 Uhr
Steffen HeimAutor