Ex-Löwe Wolf mit Kampfansage an den TSV 1860

Das hätte wohl kaum einer gedacht. Die SpVgg Bayreuth ist in dieser Saison so gut, wie schon lange nicht mehr. Bis vor kurzem waren sie hinter dem 1. FC Schweinfurt der Löwen-Jäger Nummer zwei. Einen großen Beitrag dazu geleistet hat auch Chris Wolf. Der Mittelfeldspieler stand in zehn von elf Spielen auf dem Platz und bereitete bereits zwei Treffer vor. Dabei hat Wolf auch eine Löwen-Vergangenheit. Zwei Jahre spielte er für die Amateure und gehörte dort zum absoluten Stammpersonal. Wir haben nachgefragt, wie er die Konkurrenzsituation zu seinem Ex-Club sieht.

Mit der SpVgg Bayreuth steht ihr momentan auf Platz sieben der Tabelle. Bis vor kurzem seid ihr einer der größten Konkurrenten der Münchner Löwen gewesen. Im Moment fehlt euch ein Punkt auf Rang drei. Kommt das für dich überraschend?

Für mich kommt der Tabellenplatz in keinster Weise überraschend. Schon seit Beginn der Vorbereitung hat man gespürt , dass das alles junge, hungrige Spieler sind, die Wert darauf legen, guten Fußball zu spielen. Uns ist das in den ersten Monaten auch sehr gut gelungen.

Was sind die Gründe für euren Erfolg?

Gründe sind für mich zum einen die super Teamchemie, die man auch auf dem Platz spüren kann. Selbst wenn wir mal in Rückstand geraten, oder einen Fehler machen. Zum anderen sind alle top ausgebildete Fußballer, die taktisch und technisch super geschult sind. Auch das junge Alter unserer Mannschaft spielt eine Rolle, weil man in jedem Training eine große Motivation und einen großen Willen spürt.

Du hast eine 1860-Vergangenheit. Wie sehr unterscheidet sich die SpVgg Bayreuth zum TSV 1860 München?

Ich finde, dass sich die beiden Vereine gar nicht so groß voneinander unterscheiden. Beide Klubs sind für mich schlafende Riesen, die mit ihren Fans und Stadien auf jeden Fall Potenzial für den Profifußball haben.

Was traust du deinem Ex-Verein in der Saison zu ?

Ich denke, dass die Löwen bis zum Schluss oben mitspielen werden. Aber leicht wird das mit Sicherheit nicht, weil mit Schweinfurt, den Bayern Amateuren und uns große Konkurrenz herrscht. Die Relegation ist dann sowieso immer ein Tagesgeschäft. Das durfte ich schon am eigenen Leib miterleben. (Wolf verlor mit der Löwen-Reserve die Relegation 2012/13 um die 3.Liga gegen Elversberg, Anmerkung d.Redaktion)

Wohin geht die Reise mit deinem eigenen Club ? Könnt ihr die Löwen und die anderen Etablierten ärgern?

Ich traue uns auf jeden Fall zu, dass wir bis zum Schluss an den Löwen dran bleiben können. Sicherlich wird es in einer so langen Saison auch mal schlechtere Phasen geben, aber wenn wir diese gut überstehen und kurz halten, werden wir auf jeden Fall in Schlagdistanz bleiben.

Was würdest du machen, wenn der TSV 1860 München bei dir noch einmal anrufen würde , um dich von einem Wechsel zu überzeugen?

Das wäre natürlich eine Ehre, weil ich dort eine richtig coole Zeit erlebt habe und auch viele positive Erfahrungen gemacht habe. Allerdings würde das für mich nicht mehr infrage kommen. Ich bin sehr froh, wie alles gelaufen ist und fühle mich in Bayreuth sehr wohl. Meine Zukunft sehe ich in der Arbeitsschutzkleidungs-Firma meines Vaters.

Das Interview führte Jonathan Balzer