Nach Platz 13 in der Vorsaison sollte es in dieser Spielzeit besser werden. Die Altstadt verstärkte sich im Sommer klug, holte junge, hungrige Spieler wie Julian Kolbeck, Ivan Knezevic oder Patrick Hobsch, die trotz ihres Alters schon über jede Menge Regionalliga-Erfahrung verfügten. Der Start war äußerst vielversprechend und ließ die Fans in Bayreuth schon träumen. Trainer Marc Reinhardt hatte sein Team akribisch vorbereitet und das sollte sich auszahlen. Bis zum elften Spieltag stand das Team aus der Stadt der Wagner-Festspiele immer in der Spitzengruppe. Es gab Heimsiege gegen die starken Teams aus Illertissen (2:0) und Ingolstadt II (3:1). Auch die Profitruppe aus Schweinfurt wurde mit 3:1 nach Hause geschickt. "Da hat die Mannschaft richtig gut gespielt und zum großen Teil sehr gute Leistungen gezeigt. Da waren wir alle der Hoffnung, dass das so weitergeh könnte", erinnert sich Bayreuths Sportlicher Leiter Wolfgang Mahr.
Doch die Hoffnungen erfüllten sich nicht. Ab Septemeber zeigte die Leistungskurve deutlich nach unten. Auch, weil die Verletztenliste immer länger wurde. Kreativakteur Anton Makarenko fiel zum Beispiel ewig aus, Julian Kolbeck brach sich den Mittelfuß und musste operiert werden. Coach Reinhardt war immer wieder gezwungen, die Mannschaft umzubauen. So ging die Kontinuität verloren. "Dadurch haben wir zum Teil blöde Niederlagen kassiert", so Mahr weiter. Die Spiele gingen zum Teil deutlich verloren, die Lage wurde immer prekärer. Bis Ende Oktober wurde kein einziger Punkt mehr geholt. Nach der achten Pleite in Folge, einer 0:3-Heimniederlage gegen den SV Schalding, kam, was viele Experten schon eher erwartet hätten. "Wir haben sicher anders als andere Klubs sehr lange an unserem Trainer Marc Reinhardt festgehalten, weil wir von seiner Arbeit überzeugt waren. Aber nach acht Niederlagen mussten wir reagieren. Denn wir sind da in eine Spirale reingekommen. Wir konnten den Abwärtstrend einfach nicht mehr aufhalten", versucht Mahr zu erklären. Reinhardt durfte seinen Rücktritt erklären.
Mit Christian Stadler übernahm ein erfahrener Trainer, der aber zunächst mit der undankbarsten alles Aufgaben startete. Ein Auswärtsspiel bei den Münchner Löwen. Wenig überraschend gingen die gelb-schwarzen mit 0:3 als Verlierer vom Platz. Dann allerdings konnte Stadler mit einem Last-Minute-2:2 in Illertissen und einem 3:0-Heimsieg gegen den SV Seligenporten den Abwärtstrend zumindest stoppen. Es folgte aber ein böser Rückfall: 0:6 beim FC Ingolstadt II. "Da hatten wir aber am Schluss fünf Spieler aus der zweiten Mannschaft auf dem Platz", relativiert Mahr die Abreibung. Stadlers Engagement war eigentlich bis zur Winterpause befristet. Die letzten beiden Spiele wie auch das Pokalheimspiel im Viertelfinale gegen den TSV 1860 München sind ausgefallen. Wie geht`s nun weiter bei der Altstadt? "Es ist alles noch in der Schwebe, dazu kann ich im Moment nichts sagen", hält sich Bayreuths Sportchef bedeckt. Der gibt sich dennoch zuversichtlich: "Nach der Winterpause kommen alle Verletzten zurück. Dann haben wir wieder den kompletten Kader zur Verfügung. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir an die gute Serie zu Beginn der Saison wieder anknüpfen können." Der Kader habe das Potenzial, um die Liga zu halten. Aber es stehen noch 15 Punktspiele aus, in denen 45 Punkte zu vergeben sind. Gut die Hälfte davon sollte die Altstadt holen, um sich die Klasse zu sichern.