2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Nach dem ärgerlichen Remis gegen Bamberg und dem Verlust der Tabellenführung, peilt der SV Seligenporten (in rot) in Hof einen Sieg an  Foto: Drenkard
Nach dem ärgerlichen Remis gegen Bamberg und dem Verlust der Tabellenführung, peilt der SV Seligenporten (in rot) in Hof einen Sieg an Foto: Drenkard

SV Seligenporten nimmt die Jägerrolle an

In der Vorwoche ging die Tabellenführung verloren +++ Nun wollen die Klosterer bei der SpVgg Bayern Hof unbedingt gewinnen

Nach zehn Wochen an der Tabellenspitze musste der SV Seligenporten diese aufgrund des mageren 1:1 gegen die DJK Don Bosco Bamberg am vergangenen Wochenende an die DJK Vilzing abgeben. „Das ist für uns sicherlich ein Rückschlag“, weiß Trainer Gerd Klaus zwar um die nicht zuletzt psychologische Bedeutung der Pole-Position, stuft aber deren Verlust angesichts der Vielzahl bis zum Saisonende noch zu absolvierenden Partien als „noch nicht so entscheidend“ ein.

Nun kommt es für ihn darauf an, dass sein Team schnell in die Rolle des Jägers schlüpft und alles dafür gibt, Vilzing weiterhin dicht im Nacken zu sitzen. „Wir müssen in den letzten beiden Spielen bis zur Winterpause alles aus uns herausholen.“ Und diese Aufgaben haben es durchaus in sich. Denn bevor am letzten Spieltag der Tabellendritte SC Eltersdorf zum Schlagerspiel ins Kloster kommt, gilt es an diesem Samstag (14 Uhr) bei der SpVgg Bayern Hof zu bestehen. In den Vorjahren stets nach höherem strebend, peilt der immer mal wieder in finanzielle Schieflage geratene Traditionsverein diesmal mit einer stark verjüngten Mannschaft den Klassenerhalt an. Trotzdem stellten sich schnell die altbekannten Turbulenzen ein, als Trainer Alexander nach nur einem Zähler aus den ersten drei Partien das Handtuch warf. Mit seinem Nachfolger, dem sportlichen Leiter Flavio Bifano, bevorzugten die Verantwortlichen eine vereinsinterne Lösung.

Hofer richten Blick nach vorne
Erst Interimstrainer, soll der 56-jährige nun die Geschicke bis zum Ende der Spielzeit lenken. Mit Rang elf und 22 Zählern befinden sich die Oberfranken durchaus im Soll, sind aber gezwungen, ihre Blicke nach hinten zu richten. Ihre schwärzeste Stunde erlebten die Hofer Anfang Oktober beim 0:7-Heimdesaster gegen die SpVgg Ansbach. In der Folge aber setzte mit sieben Punkten aus sechs Spielen eine gewisse Stabilität ein. Trotz des kompletten Systemausfalls gegen Ansbach ist Hof in der heimischen „Grünen Au“ mit schon 17 erspielten Zählern in der Lage, jeden Kontrahenten ernsthafte Schwierigkeiten zu bereiten. Angeführt wird die im Durchschnitt nicht einmal 22 Jahre alte Mannschaft von den beiden Routiniers Martin Holek und Kapitän Christian Schraps. Indes stellt Adam Hajek so etwas wie eine Lebensversicherung dar. Der 24-jährige zeichnet sich für elf der 26 Hofer Treffer verantwortlich, weshalb ihm Gerd Klaus sogar das Prädikat „Ausnahmestürmer“ verleiht. Überhaupt hat Seligenportens Coach jede Menge Respekt vor dem, was da kommen mag: „Hof verfügt über eine richtig kampfstarke Mannschaft und ist generell ein schweres Pflaster.“ Freilich sind ihm auch die Qualitäten seines Teams bewusst, weshalb er „natürlich einen Sieg“ als Ziel ausgibt, zumal „wir den Punktverlust gegen Bamberg unbedingt wettmachen wollen.“ Helfen sollen die aus jenem Spiel gewonnenen Erkenntnisse. So war Klaus mit der Art und Weise des Auftretens seiner Kicker recht zufrieden, bemängelte aber das Fehlen der letzten Konsequenz vor dem Tor.

Klaus wünscht sich Kunstrasen
Eigentlich ein klassisches Trainingsthema, bleibt ihm das Torschusstraining derzeit verwehrt. Weil der sonstige Trainingsplatz über kein Flutlicht verfügt, muss die Mannschaft auf den extrem holprigen C-Platz ausweichen. „Dort ist keine vernünftige Ballarbeit möglich, weshalb wir fast nur laufen oder Sprints machen“, so Klaus. Um dieses Dilemma zu beheben und den eigenen Ansprüchen gemäß arbeiten zu können, wünscht sich der Coach, dass die Debatte des schon lange angedachten Baus eines Kunstrasenplatzes endlich zielführend weitergeführt wird, zumal ein solcher Platz „ein Gewinn für die ganze Region“ wäre.
Aufrufe: 022.11.2019, 13:00 Uhr
Redaktion NeumarktAutor