2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Weidens Sportlicher Leiter Thomas Binner (l.) und Schatzmeister Albert Stowasser (r.) übergaben den Angehörigen von Frantisek Maler nach dem Benefizspiel einen Scheck in Höhe von rund 4800 Euro - eine Summe, die Peter Reifenrath, in Hof ehemaliger Jugendtrainer von Maler, spontan auf 5000 Euro aufstockte. Foto: Landgraf
Weidens Sportlicher Leiter Thomas Binner (l.) und Schatzmeister Albert Stowasser (r.) übergaben den Angehörigen von Frantisek Maler nach dem Benefizspiel einen Scheck in Höhe von rund 4800 Euro - eine Summe, die Peter Reifenrath, in Hof ehemaliger Jugendtrainer von Maler, spontan auf 5000 Euro aufstockte. Foto: Landgraf

Der Fußball verbindet auch in schweren Tagen

Gemischte Truppe gewinnt Benefizspiel gegen "Frantis Friends" mit 5:4 (3:0) +++ Aktionen zugunsten der Angehörigen des tödlich verunglückten Torhüters Maler bringen 7350 Euro ein

Ein Ergebnis ist am Mittwochabend absolut zweitrangig gewesen: Dass die Auswahl des SV Kulmain/TSV Reuth/SpVgg SV Weiden gegen „Frantis Friends“ mit 5:4 (3:0) gewann, interessierte nämlich im Weidener Sparda-Bank-Stadion von den rund 300 Zuschauern kaum jemanden. Viel wichtiger war die Tatsache, dass durch den Erlös des Benefizspiels für den vor fast fünf Wochen tödlich verunglückten Torhüter Frantisek Maler sowie durch all die anderen Aktionen eine Gesamtsumme, inklusive der 2000 Euro von der BFV-Sozialstiftung und der 350 Euro aus dem Pokal-Halbfinale zwischen Sorghof und Kulmain, von 7350 Euro an dessen Angehörige überreicht werden konnten – der Fußball verbindet eben angesichts solcher Schicksalsschläge.

Es war nochmals ein ungemein emotionaler Moment, als Malers Mutter Jana Büttner (43), seine Lebensgefährtin Nikola und die kleine Tochter Nina Valentyna – sie wird am 16. Juni vier Jahre alt – das Geld von Weidens Sportlichen Leiter Thomas Binner und Schatzmeister Albert Stowasser bekamen. Sie wurden von Elke Redondo, der Mutter von Fernando Redondo, der Fußballer des Regionalligisten SpVgg Bayern Hof ist, Malers bester Freund war und auch am Benefizspiel teilnahm, begleitet. Nachdem es eigentlich insgesamt knapp 4800 Euro waren, die gesammelt wurden, stockte Peter Reifenrath, in Hof ehemaliger Jugendtrainer von Maler, spontan die Summe auf 5000 Euro auf.

Rund 40 Akteure aus ganz Nordbayern gingen bei dem Benefizspiel, das musikalisch mit dem Song „You’ll never walk alone“ eingeleitet wurde, zwischen der Auswahl des SV Kulmain/TSV Reuth/SpVgg SV Weiden und „Frantis Friends“ an den Start und sorgten somit am Mittwochabend nochmals für einen mehr als würdigen Abschied vom verstorbenen 23-jährigen Maler. Für Weidens Sportlicher Leiter Thomas Binner und Kulmains Fußball-Abteilungsleiter Thomas Schmidt, die die Begegnung im Vorfeld organisiert hatten, ein „voller Erfolg und der perfekte Rahmen, um die in die Wege geleitete Hilfsaktion offiziell abzuschließen“.

Beim sportlichen, durchaus flotten und kurzweiligen Schaulaufen der beiden Mannschaften – zum Schluss standen alle Akteure auf dem Feld – gab es viele Kabinettstückchen zu bewundern. Was aber angesichts der fußballerischen Qualität der angemeldeten Akteure auch klar war. Denn so kickten bei „Frantis Friends“ der Ex-Hofer Trainer und ehemalige Bundesliga-Profi Daniel Felgenhauer, der von Malers ehemaligen Jugendcoach Peter Reifenrath begleitet wurde, zusammen mit einer großen oberfränkischen Fraktion und den Bayernliga-Spielern Michael Plänitz, Benjamin Werner, Oliver Gorgiev und Alexander Konjevic vom FC Amberg. Die Vilsstädter übergaben übrigens dann auch 250 Euro, die sie am Samstag im Heimspiel gegen den TSV Aubstadt gesammelt und aus der Teamkasse und seitens der Vereinsführung aufgestockt hatten, und die erste Mannschaft der SpVgg SV Weiden 800 Euro.


Timo Rost (l.), Trainer des Fußball-Bayernligisten FC Amberg, ersteigerte sich das signierte Trikot des National-Keepers Manuel Neuer, um es schließlich Nico Binner (vorne), Sohn des Weidener Sportlichen Leiters Thomas Binner (hinten) zu schenken. Neuers Handschuhe schnappte sich Martin Köllner (r.) vom TSV Reuth. Foto: Landgraf

Bei „Frantis Friends“ standen jeweils eine Halbzeit lang der Weidener Co-Trainer Markus Dagner und Matthias Jahn von der SpVgg Pirk zwischen den Pfosten. Gecoacht wurde das Team vom Amberger Bayernliga-Trainer und Ex-Profi Timo Rost und von Dominik Baschnagel, der beim Kreisligisten SV Altenstadt/WN auf der Bank sitzt. Wobei beide nicht wirklich viel Arbeit mit der taktischen Ausrichtung ihrer Truppe hatten, sondern vielmehr damit beschäftigt waren, allen Akteuren ausreichend Spielzeit zu geben.

Gleiches traf auf die Auswahl aus Kulmain, Reuth und der SpVgg SV zu, die Weidens Coach Christian Stadler und der Kulmainer Fußball-Chef Thomas Schmidt betreuten. Die Partie leitete der erfahrene Referee Klaus Seidl vom TSV Flossenbürg, ihm zur Seite standen die Assistenten Florian Trißl vom SV Plößberg und Maximilian Pleier vom SV Etzenricht, die im Gegensatz zu regulären Partien logischerweise einen eher ruhigen Abend verbrachten – eben absolut passend zum Anlass.

Beim Benefizspiel wurden in der Halbzeit das von Christian Huhn aus Kirchroth, Physiotherapeut der deutschen Herren-Nationalmannschaft, zur Verfügung gestellte und signierte Original-Trikot des FC Bayern München-Spielers Manuel Neuer sowie die mit einem Autogramm versehenen Torwart-Handschuhe Neuers versteigert. Die Handschuhe schnappte sich Martin Köllner vom TSV Reuth mit seinem Höchstgebot von 90 Euro.

Für eine äußerst sympathische Aktion sorgte schließlich Ambergs Coach Rost. Nach einem heißen Steiger-Marathon bot er 250 Euro für Manuel Neuers Trikot. Aber etwa nicht, um das Shirt für sich zu behalten, sondern es dann seinem mietbietenden „Konkurrenten“, dem neunjährigen Nico Binner aus Weiden, zu schenken.

Aufrufe: 021.5.2014, 21:13 Uhr
Stephan LandgrafAutor