„Steinhagen ist ein seriös geführter Verein mit einer ausgezeichneten Infrastruktur“, sagt Sreckovic. Schon im Winter 2019, als sich der damalige Bezirksligist von Tobias Brockschnieder trennte, war der B-Lizenzinhaber ein Thema. Damals entschieden sich die Verantwortlichen für Mario Lüke. Jetzt folgt Sreckovic auf den ehemaligen Radiomoderator, der beim Drittligisten SC Verl künftig die Kommunikationsabteilung leitet.
Dass vor ihm eine große Herausforderung liegt, wusste Sreckovic schon Anfang März, als er am Cronsbach zusagte. Kurz zuvor hatte der Verein nämlich angekündigt, den Etat zu kürzen. Einige Spieler hatten daraufhin ihren Abgang angekündigt. Ein Umbruch drohte – kurzfristig war sogar der Rückzug in die Bezirksliga ein Thema.
Ein Szenario, das die Steinhagener letztlich abwenden konnten. Auch Dank des Einsatzes von Arno Hornberg. Der Sportliche Leiter in spe schaffte es trotz geringer finanzieller Mittel, einen schlagkräftigen Landesliga-Kader zusammenzustellen und wichtige Korsettstangen der Vorsaison zu halten. In Marcel Rohde (VfB Fichte), Dennis Keller (SV Spexard) oder Robin Bürmann (TuS Brake) etwa verstärken drei zum Teil westfalenligaerprobte Akteure das Team. Die Abgänge von langjährigen Leistungsträgern wie Thomas Winder (Suk Canlar), Marvin Hornberg (SC Peckeloh) oder Rene Schäfer (VfL Holsen) fallen deshalb kaum mehr ins Gewicht.
Die Aufgabe von Igor Sreckovic ist es nun, die Steinhagener in den nächsten Wochen und Monaten zu einer Einheit zu formen. 17 externe Verpflichtungen stehen 16 Abgängen gegenüber. Ein großer Umbruch, der sicher etwas Zeit braucht. Noch will sich Sreckovic deshalb nicht auf ein Saisonziel festlegen. „Wir warten die ersten Spiele unter Wettkampfbedingungen ab“, sagt er. Überhaupt sei er ein Freund davon, sich Etappenziele zu stecken – vor allem in der derzeitigen Situation.
Denn wie seine Trainerkollegen auch startet Sreckovic in eine Saison voller Fragezeichen. Schließlich hat das Coronavirus die Welt noch immer fest im Griff: „Wer weiß also, was morgen oder in einem Monat auf uns zukommt?“, fragt Sreckovic. Die klassische Planung fällt deshalb schwer. Derzeit bereitet er seine Spieler auf den Saisonstart am 6. September vor, den der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen Stand heute anpeilt.
Damit die Kicker zum Ligastart möglichst in Topform sind, bittet er sie seit Dienstagabend dreimal wöchentlich zum Training. Am Wochenende finden Testspiele statt – alles unter strikten Hygienerichtlinien. Die ersten Eindrücke sind „ausschließlich positiv“, wie Sreckovic betont.