2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Ottfinger (gelbe Trikots) kommen einfach nicht in die Spur. Auch am dritten Spieltag gelang es dem Mitfavoriten auf den Titel nicht, den ersten "Dreier" in dieser Saison einzufahren.
Die Ottfinger (gelbe Trikots) kommen einfach nicht in die Spur. Auch am dritten Spieltag gelang es dem Mitfavoriten auf den Titel nicht, den ersten "Dreier" in dieser Saison einzufahren. – Foto: sta (2), gh (1)

Kastriot schockt Ottfingen

SuS Niederschelden dreht 0:2-Rückstand in einen Sieg - Germanen-Motor läuft weiter rund

Verlinkte Inhalte


Der FC Eiserfeld feierte mit dem 2:1-Erfolg beim FC Altenhof seinen ersten „Dreier“ der noch jungen Saison, durfte demnach erstmals jubeln und holte die Gastgeber vom Thron der Bezirksliga, die ihrerseits erstmals Punkte abgeben mussten.

In der Spielanalyse waren sich Jan Fünfsinn und Mike Brado hernach nicht ganz einig, denn Eiserfelds Trainer sprach von einem „hochverdienten Sieg“, während Altenhofs Spielertrainer ein 2:2 als logische Konsequenz der Darbietungen empfunden hätte. Dazu wäre es auch fast noch gekommen, wenn Jonas Schneider in der Nachspielzeit nicht die Latte, sondern etwas tiefer getroffen hätte.

So blieb es nur bei der einen Altenhofer „Hütte“ von Niko Klappert, der kurz vor dem Pausenpfiff einstielte, währenddessen FCA-Hüter Marcel Hagenbäumer nach zehn Minuten einen Elfmeter von Marcel Kirsch hielt und Marc Steffen Freund den Nachschuss vorbei setzte. Der letztjährige Sportfreunde-Akteur machte es dann aber nach 52 und 67 Minuten deutlich besser und drehte die Partie, nachdem zuvor Marlon Ezekwe im Eins gegen Eins gegen Sascha Nies das vielleicht vorentscheidende 2:0 verpasste und zudem Hendrik Stahl im ersten Abschnitt auch einmal das Eiserfelder Aluminiuem auf Standfestigkeit testete.



Auch im dritten Spiel gab es für die letztes Jahr zeitweise furios aufspielende Hünsborner Reserve nichts zu holen, die allerdings auch personell ein völlig anderes Bild abgibt als noch in der abgelaufenen Saison, da gut ein halbes Dutzend Stammspieler in die Landesliga hochgezogen wurden. Türk Geisweid überrollte die Jungs vom Löffelberg deutlich mit 7:0, Gäste-Coach Ansgar Arns sprach von einem gebrauchten Tag und „wieder einmal zu vieler Fehler.“

Deutlich besser gelaunt kam Geisweids-Neu-Trainer Jose Fernandez daher: „Das war sehr eindeutig, wir hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, es war ein Spiel auf ein Tor und wir haben Vieles von dem umgesetzt, was wir trainieren.“

Genau 34 Minuten hielt das Abwehrbollwerk der Hünsborner, dann sprang Christopher Wendland die Kugel im eigenen Strafraum an den Ellbogen und Pascal Jüngst betätigte sich vom Punkt aus als Dosenöffner. Der Stürmer traf sieben Minuten drauf auch zum 2:0, musste aber später ausgewechselt und mit einer Knieverletzung ins Krankenhaus gefahren werden. Kerman Cemal (42. und 52.), Redjep Habibi (45.), Anis Soltani (67.) und Muhammed Erol (84.) besorgten vor etwa 180 Zuschauern die weiteren „Buden“.



Neuling SV Rothemühle sorgt in der Bezirksliga weiter für Furore, verhaute den TuS Plettenberg am „Rothenborn“ vor etwa 150 Besuchern mit 6:1 und hat sich nach drei Spieltagen überraschend an die Tabellenspitze gesetzt.

„Natürlich bin ich mit dem Start hochzufrieden, aber das ist nur eine absolute Momentaufnahme“, hielt Spielertrainer Daniel Morillo die Bälle flach, der trotz des haushohen Sieges nicht ganz zufrieden war. „Wir hatten zwei Phasen im Spiel, wo wir die Kontrolle verloren haben. Insgesamt waren wir aber die spielbestimmende Mannschaft und haben unsere Gelegenheiten heute auch konsequent genutzt“, lautete sein Fazit, der sich auf seinen Keeper Thomas Knorn verlassen konnte, der nach 55 Minuten einen Strafstoß der Plettenberger stark parierte.

Die Trefferfolge: 1:0 Cihan Yilmaz (4.), 2:0 Oguz-Can Gürkan (20.), 2:1 Nico Spais (29.), 3:1 Gürkan (37.), 4:1 Moritz Schweitzer (65.), 5:1 Nicolas Gerich (79.), 6:1 Dennis Scholemann (87.).




Auch auf sportlichem Weg kann der FC Freier Grund gewinnen: Nach den am „grünen Tisch“ zugeteilten drei Punkten bei RW Lennestadt gelang dem Fusionsverein aus Salchendorf und Neunkirchen nun auch auf dem Platz ein Erfolg, der beim 2:1 in Neuenrade zwar knapp ausfiel, aber keineswegs unverdient zustande kam. Dabei ging es ziemlich schlecht los, denn Marcel Pomme lenkte das Leder nach nur neun Minuten mit der Hacke ins eigene Tor.

„Wir sind aber trotzdem gut reingekommen“, befand Coach Isni Balijaj, der nach 37 Minuten den Ausgleiches seines Sohnes Enrico bejubeln durfte, der eine Flanke antäuschte und clever ins kurze Eck abschloss. War die erste Hälfte noch ausgeglichen, änderte sich das Bild nach dem Seitenwechsel allerdings gewaltig: „Wir haben das Spielgeschehen an uns gerissen, Ball und Gegner sehr gut laufen gelassen und hatte eine Möglichkeit nach der anderen“, analysierte Balijaj und sprach von „fünf, sechs“ Großchancen.

Patrick Diehl, wie Enrico Balijaj vor der Saison aus Ottfingen gekommen, traf nach 52 Minuten zum 1:2, acht Zeigerumdrehungen später sa Neurenrades Latifi „knallrot“. Trotzdem wurde es am Ende nochmal eng, wie Balijaj zugeben musste: „Da hatte Neuenrade noch zwei gute Chancen, sodass es am Ende ein hartes Stück Arbeit war.“



Bereits nach 43 Minuten schien die Messe am Nebenplatz des Hofbachstadions gelesen, denn der SC Listernohl-Windhausen-Lichtringhausen hatte in Person von Pascal Neumann gerade das 3:0 nachgelegt, nachdem bereits Luca Uwe Herrmann (20.) und Pascal Ginter (36.) eingenetzt hatten.

„Das war zu diesem Zeitpunkt schon ein bißchen sehr deutlich, denn wir waren gut im Spiel“, beteuerte VfL-Spielertrainer Steffen Öhm, der den Gästen einige Komplimente aussprach: „Obwohl sie so jung sind, stimmen die Abläufe. Sie haben ein gutes Tempo, sind aber auch clever dabei.“

Dass der Truppe von Frank Keseberg aber doch noch ein klein wenig Erfahrung fehlt, wurde freilich auch deutlich: Denn erst traf Sascha Kocher mit dem Pausenpiff zum 1:3-Anschluss und im zweiten Abschnitt waren dann Yassin Zakkour (60.) und Andreas Schmidt (73.) zur Stelle und egalisierten. „Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass wir jetzt rausgehen und ein Feuerwerk abbrennen und wer nur auf Schadensbegrenzung aus ist, jetzt sofort die Kabine verlassen kann“, gewährte Spielertrainer Öhm Einblick in seine Halbzeitansprache, der von der Moral seiner Truppe begeistert war.

Diese schaffte das Remis schließlich in Unterzahl, nachdem Phillip Vogelsang kurz nach seiner Einwechslung aufgrund einer Notbremse den Roten Karton unter die Nase gerieben bekam (56.). Sogar nur zu neunt beendeten die Fürsten dann die Partie, denn 3:3-Schütze Schmidt sah in der Nachspielzeit auch noch die Ampelkarte.





Einige Ottfinger Spieler und Anhänger haderten nach der bitteren 2:3-Niederlage ihres SVO beim SuS Niederschelden mit Referee Christian Schäffer, der sicherlich in manchen Situationen nicht gerade zum Vorteil der Schwarz-Gelben entschied, gleichwohl aber keine spielentscheidenden Fehler beging. Dafür waren allein die „Wendschen“ zuständig, die sich durch zwei völlig unnötige Platzverweise und einige Unkonzentriertheiten selbst um den Lohn ihrer Bemühungen brachten und dem SuS Niederschelden gestatteten, trotz eines 0:2-Rückstandes zurück ins Spiel zu finden.

„Die Platzverweise stehen am Ende einer Fehlerkette. Wir haben uns relativ einfach den Schneid abkaufen lassen und damit kommt auch eine emotionale Belastung und dieser sind einige meiner Spieler immer noch nicht gewachsen“, resümierte Ottfingens Coach Thorsten Seibert ruhig, aber doch sehr deutlich, dessen Elf nach 49 Minuten wie der sichere Sieger aussah. Gerade hatte Sebastian Erner einen Strafstoß – SuS-Abwehrchef Thomas Brühl war dem ehemaligen Schelder Fabian Kolb mit gestrecktem Bein in die Parade gefahren und hatte sich dafür den eigenen Sechzehner ausgesucht – sicher zum 2:0 eingestielt und die Führung von Kolb, erzielt nach exakt einer halben Stunde, ausgebaut. Zwar hatten die Schelder vorher durch Tim Fesser (16./Erner rettet auf der Linie) und Leon Boger (17.) zwei Großchancen vergeben, doch ansonsten stand die Defensive der Gäste, gebeutelt durch einige Ausfälle, sehr sicher. Und Luca Valido steuerte dann im vorderen Bereich nach 22 Minuten auch den ersten deftigen Warnschuss bei, doch die Latte verhinderte das 0:1, das Kolb dann kurz darauf, auf Vorarbeit Validos, nachreichte.

Ja, es wirkte durchaus souverän, wie die Seibert-Mannen ihren Stiefel runter spielten gegen im ersten Durchgang aber auch wenig inspirierte Hausherren, die fast immer den Querpass wählten und so kaum voran kamen. Doch nach dem Wechsel und dem 0:2 erhöhte die Truppe von Andreas Wieczorek den Druck. Der SuS-Coach brachte schon vor der Pause Matthias Bachhofer und warf zum zweiten Durchgang auch Christian Jung in die Offensive rein. Das wirkte sich belebend auf das SuS-Spiel aus, das nun variabler wurde, zielgerichteter daher kam, da beide Akteure immer wieder das Eins-gegen-Eins suchten und auch oftmals für sich entschieden.

Entscheidend für die Aufholjagd war dann einerseits der schnelle Anschluss durch eben jenen Bachhofer (52.) und der 2:2-Ausgleich per Strafstoß von Tim Fesser, nachdem Kubilay Basoglu Bachhofer von den Beinen geholt hatte. „Den kann man geben“, sagte Ottfingens Sportlicher Leiter Uwe Kipping, auf Höhe stehend. Andererseits erwies Luca Valido seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er nach 66 Minuten – die Stimmung auf und neben dem Platz hatte sich durch einige Nickligkeiten und auch manch nicht ganz nachvollziehbare Schiedsrichter-Entscheidung erhitzt – beim Einwurf den Ball einem Schelder einfach an den Körper warf, zuvor schon Gelb gesehen hatte und nun mit Gelb-Rot runter musste.

Jetzt übernahm der SuS das Kommando und besetzte die Gäste-Hälfte, hatte durch Fesser einen „Hundertprozenter“ (70.), der dann auch am 3:2-Siegtreffer beteiligt war: Erst wehrten die Ottfinger einen Paulo-Flender-Schuss ab, dann den von Fesser, bevor Alitjaha Kastriot die Lücke fand und den Großteil der 165 Fans zum Jubeln brachte. Der SVO war nicht nur geschlagen, sondern auch niedergeschlagen: Cihan Özsevgec ließ sich noch zu einer Tätlichkeit hinreißen, schubste seinen Gegenspieler und sah „knallrot“. Unfassbar!

„Mit der Truppe, die wir dieses Jahr haben, muss immer alles möglich sein. Wir haben alle füreinander gekämpft und haben das Ding am Ende gerissen und ich denke, wir haben es auch verdient gedreht“, resümierte Matthias Bachhofer, der mit einer Bude und dem „herausgeholten“ Elfmeter großen Anteil am Schelder Erfolg hatte, während die „Wendschen“ nach drei Partien gerade einmal zwei magere Pünktchen auf ihrem Konto vorweisen können.



„Unser Sieg geht in Ordnung, auch wenn ich in manchen Phasen nicht zufrieden war. Wir haben nicht unser bestes Spiel abgeliefert, aber es gibt Schlimmeres, als 4:1 zu gewinnen“, flachste Germania-Übungsleiter Thomas Scherzer nach dem 4:1-Erfolg an der Grevenbrücker „Habuche“, den „Doppelpacker“ Alexander Völkel (29. und 58.), Thomas Klöckner (50.) und Bayram Basyigit (83.) herausschossen.

„Das Ergebnis ist, gegen eine spielerisch erstklassige Mannschaft etwas zu hoch, denn wir haben kämpferisch und taktisch gut dagegengehalten“, zeigte sich RWL-Trainer Wolfram Wienand nicht gänzlich unzufrieden, der das 1:0 von Labinot Recica nach 14 Minuten bejubeln durfte und nach dem 1:3 der Gäste zwei „super Möglichkeiten“ sah: Unter anderem landete ein Freistoß von Christoper Dietermann nur am Lattenkreuz. Der Neuling überließ den Johannländern die Gestaltung, die somit ein deutliches Plus an Ballbesitz generierten, aber im ersten Durchgang noch zu wenig Druck entfachten.

„Das wurde dann nach dem Wechsel besser, unser Passspiel war genauer. Wir hatten in den 90 Minuten zudem auch einige Chancen“, skizzierte Scherzer, der besonders die Treffer drei und vier von Völkel und Basyigit heraushob, die technisch gekonnt Lennestadts Keeper Björn Raudszus aus jeweils mehr als 30 Metern überlupften.



So richtig von der Stelle kommen weder Fortuna Freudenberg noch die SG Mudersbach/Brachbach mit dem 1:1-Unentschieden, mit dem der Aufsteiger aber dann doch sehr gut leben konnte, der in der neuen Umgebung erstmals Zählbares verbuchte.

„Wir können stolz auf unsere Leistung sein. Wichtig war, dass wir gesehen haben, dass wir mithalten können und uns diesmal auch belohnt haben. Wir haben einige Konterchancen liegen gelassen und es war gewiss auch mehr drin. Aber die Freude überwiegt bei uns“, erklärte SG-Trainer Stefan Häßler, dessen Elf früh durch Marcel Farnschläder in Front zog (4.), aber schon nach 19 Minuten den Ausgleich schlucken musste, nachdem Yannis Freitag einen berechtigen Handelfmeter versenkte.

Die nur 100 Zuschauer in der Wending sahen ein intensives und schnelles Spiel, das aber in einigen Sequenzen auch von technischen Unzulänglichkeiten gestört wurde und richtigerweise keinen Sieger fand, wie Heim-Coach Dominic Solms meinte: „Wir hatten etwas mehr Ballbesitz, dafür die Gäste aber auch zwei Chancen mehr. Schlussendlich hat unser Keeper Sascha Dapprich einen super Tag erwischt, aber Mudersbachs Jonas Prudlo stand ihm bei unseren Tausendprozentern von Sebastian Brras und Jonas Andrick in nichts nach. Vom Spielverlauf geht das Ergebnis in Ordnung.“



Nichts zu holen gab es für den VfR Rüblinghausen, der beim Kiersper SC eine 2:4-Niederlage einstecken musste, die aufgrund des Spielverlaufs auch absolut in Ordnung ging, wie VfR-Übungsleiter Sebastian Wasem fair eingestand.

„Kierspe war besser als wir. Insbesondere offensiv sind sie sehr stark. Die ersten zwei Partien gegen Türk Geisweid und Niederschelden hätten wir statt der Unentschieden auch gewinnen können, heute war aber nicht mehr drin.“

Nachdem Michele Solla (12.) den KSC in Front schoss, glich Samir Selimanjin (28,) aus - es war die einzige Phase im Spiel, wo die Gäste auf Augenhöhe agierten. „Das 2:1 kurz nach dem Wechsel war dann aber der Genickbruch“, konstatierte Wasem, welches Manuel Wolf erzielte (49.) und Hakan Aktas beizeiten nachlegte (60. und 77.), sodass der 2:4-Anschlusstreffer von Timo Dreisbach nur noch Ergebniskosmetik darstellte.



Aufrufe: 020.9.2020, 22:20 Uhr
Stefan StarkAutor