Blau Weiß 90 erhält Oberliga-Lizenz mit Zehlendorfer Hilfe

Bei einem der NOFV-Meetings von Berliner Vertretern wurde angesprochen, dass sich die Vereine bei Problemen mehr unter die Arme greifen sollten. In den vergangenen Tagen haben vor allem die Zehlendorfer sich daran ein Beispiel genommen.

Konkurrent Blau-Weiß 90 erhielt die Oberliga-Lizenz für die kommende Saison nur unter Auflagen. Es fehlte bei Einreichung der Unterlagen schlichtweg die notwendige U19. Knapp eine Woche blieb den Verantwortlichen, um Spieler aufzutreiben. Gestern endete die Meldefrist - mit positiven Ausgang für die Tempelhofer.

Bereits im vergangenen Jahr gab es Probleme bei der Meldung einer Mannschaft. Während der abgelaufenen Saison 2018/2019 verpasste Blau-Weiß 90 den regulären Aufstieg in die Landesliga, durch eine Relegation erhielt man die erneute Chance. Doch auch diese Hürde konnte nicht übersprungen werden. Viele Spieler der damaligen Mannschaft gehörten zum älteren Jahrgang und rückten in den Herrenbereich hoch, andere verließen den Verein. Auch bereits getätigten Zusagen von externen Spielern wurden durch den verpassten Aufstieg wieder revidiert. Am Ende stand der Verein mit vier, fünf Spieler aber ohne Team da. Die Mannschaft musste nachträglich abgemeldet werden, der Verein daraufhin eine drastische Geldstrafe zahlen. Die Krux an der Sache: wegen einiger Rückzüge wäre die U19 doch in die Landesliga aufgestiegen.

Schlussendlich war es in diesem Jahr dem guten Verhältnis zwischen Michael Meister und Kamy Niroumand zu verdanken, dass Hertha 03 dem Konkurrenten unter die Arme griff. Die bisherige 4.B der Zehlendorfer, die ab der kommenden Saison in den U19 Bereich aufrückt, wird mit der Unterstützung von fünf, sechs Tempelhofern die 1.A von Blau-Weiß 90 bilden.

Klingt logisch und unkompliziert, war es aber nicht, wie Vorstands-Mitglied Benjamin Hendschke gegenüber FuPa Berlin verriet: "Die Jungs wollten natürlich Mitglieder bei Hertha 03 bleiben, also haben wir im ersten Schritt versucht, eine Spielgemeinschaft anzumelden. Dem hat der BFV aber nicht stattgegeben. Auch eine "Leihe" der Spieler kam nicht in Frage. Mit den Argumenten, dass Sie ein Aufstiegsrecht haben und auch am Pokalwettbewerb teilnehmen können, konnten wir die Spieler überzeugen. Dann hieß es ab- und wieder anmelden."

Die Zeit rannte, aber alle Unterlagen wurden fristgerecht eingereicht. "Seit gestern haben wir eine A-Jugend und auch die Lizenz für die Oberliga", so Hendschke zufrieden. Wo der Trainings- und Spielbetrieb stattfinden wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Gemeldet ist die Mannschaft in Tempelhof-Schöneberg, doch es werden noch Gespräche mit dem Sportamt in Zehlendorf geführt.