2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Spielbetrieb im Leimbachstadion geht weiter. Foto: pm
Der Spielbetrieb im Leimbachstadion geht weiter. Foto: pm

Spielbetrieb geht weiter

Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren von Sportfreunde Siegen

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Der Spielbetrieb der Sportfreunde Siegen in der Oberliga Westfalen geht weiter und auch der Insolvenzverwalter, Dr. Christoph Niering von der Kölner Kanzlei Niering-Stock-Tömp, kann seine Arbeit fortsetzen. Das ist das Ergebnis der gestrigen Gläubigerversammlung am Amtsgericht Siegen im Rahmen des am 1. August 2017 eröffneten Insolvenzverfahrens über die Sportfreunde Siegen.

Wie der für die Sportfreunde zuständige Kanzlei-Mitarbeiter, Diplom-Kaufmann Bernhard Görg, gestern Nachmittag auf Anfrage von FuPa Südwestfalen mitteilte, waren lediglich zwei Gläubiger zum Termin am Amtsgericht erschienen. Sie hatten ihre Forderungen geltend gemacht, diese wurde auch anerkannt.

Es waren nicht eben weitreichende Entscheidungen, die da gestern in der Berliner Straße 21 getroffen wurden, denn nun geht zunächst das Insolvenzverfahren und auch die Arbeit zur Gesundung des Traditionsvereins weiter wie bisher. Das Ergebnis ist wenig überraschend – und doch hätte alles anders kommen können. Bernhard Görg, den FuPa Südwestfalen kurz nach dem Termin am Amtsgericht auf dem Weg zum nächsten „Sorgenkind“, dem Sportpark Siegerland GmbH in Netphen zum Telefoninterview erwischte, veranschaulichte die Tragweite: „Wenn sich diese beiden Gläubiger, aus welchen Gründen auch immer, zusammengetan hätten und gegen die Fortsetzung des Spielbetriebs gestimmt hätten, dann wäre Feierabend gewesen!“ Doch so geht die Arbeit zur Sanierung in den nächsten Wochen und Monaten unvermindert weiter. Görg: „Wir müssen weiter bei Sponsoren für den Verein werben und immer wieder darauf hinweisen, wie wichtig ein Verein wie die Sportfreunde Siegen für die gesamte Region ist.“

Neben der Sponsorensuche und dem Aufdecken weiterer Einsparpotenziale (Görg: „Die Aufgabe ist, immer weiter aufzuräumen.“) liegt das Hauptaugenmerk auf der Erstellung eines Insolvenzplans und auf der Erstellung eines gegenfinanzierten Saisonetats für die Spielzeit 2018/19. „Ich muss einem künftigen Vorstand ja etwas an die Hand geben, wie er dann die Arbeit im Verein perspektivisch fortsetzen kann. Die Ausgaben müssen komplett durch die Einnahmen gedeckt sein. Wenn wir das nicht hinbekommen, dann muss der Etat eben noch mehr gekürzt werden“, erläuterte Görg. Bislang geht er von einem Saisonbudget von rund 750 000 Euro aus.

In knapp vier Wochen – am Mittwoch, 22. November – stimmen die Vereinsmitglieder über die Fortsetzung des Vereins ab. Auch Ergänzungswahlen stehen dann auf der Tagesordnung. Der Posten des 1. Vorsitzenden steht turnusmäßig erst wieder Ende Mai 2018 zur Wahl. Ende Mai 2015 hatte Roland Schöler die Nachfolge von Ulrich Steiner angetreten. Bis zum Abschluss des Insolvenzverfahrens ist ohnehin Bernhard Görg der eigentliche „Vereinschef“. Für diesen „heißen Stuhl“ stehen die Kandidaten derzeit nicht eben Schlange vor der Geschäftsstelle in der Leimbachstraße. Görg: „Ich wüsste niemanden, der sich im Moment bereit erklärt, es zu machen.“ Sollte sich bereits jetzt ein Kandidat für diesen Job finden, dann hätte der künftige Vereinschef etliche Monate „Schonfrist“. Görg: „Er könnte unter meiner Begleitung Einblicke in den Verein bekommen, ohne sofort durchs offene Feuer gehen zu müssen.“

Aufrufe: 026.10.2017, 09:00 Uhr
Frank SteinseiferAutor