2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Zweikampf zwischen dem Siegener Yannick Wolf (r.) und Manuel Dieckmann (Hamm). Nach einem „Kampfspiel“ (O-Ton Trainer Dominik Dapprich), in dem Hamm mehr Ballbesitz und Torchancen hatte, freuten sich die Siegener über den Punktgewinn.	Foto: fst
Zweikampf zwischen dem Siegener Yannick Wolf (r.) und Manuel Dieckmann (Hamm). Nach einem „Kampfspiel“ (O-Ton Trainer Dominik Dapprich), in dem Hamm mehr Ballbesitz und Torchancen hatte, freuten sich die Siegener über den Punktgewinn. Foto: fst

Kampfgeist beschert Punktgewinn

Sportfreunde Siegen holen Remis in Hamm - 200 Fans reisen mit

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Hammer SpVg - Sportfreunde Siegen 0:0
„Ja! Ja! Ja!“ Nach dem Schlusspfiff schrien sich Trainerstab und Spieler kolletiv den Frust der letzten Wochen aus dem Leib. Die Sportfreunde Siegen hatten soeben die Auftaktpartie in der Oberliga Westfalen gegen den Vorjahresdritten Hammer Spielvereinigung mit 0:0 „gewonnen“.

Nach dem Abstieg aus der Regionalliga, den Auswirkungen des bitteren Insolvenzverfahrens, dem Rückzug der zweiten Mannschaft und einem totalen Umbruch in der Mannschaft hin zu einem neuen blutjungen Nachwuchsteam mit einem Durchschnittsalter von unter 21 Jahren, nach all den schweren Wochen und einer ungewissen Zukunft fühlte sich dieses torlose Unentschieden für die Siegener an wie ein Sieg.

Minuten später klatschten die Spieler die mitgereisten Fans in der Kurve ab, insgesamt dürften mehr als 200 Anhänger der Sportfreunde, darunter auch der komplette Vorstand samt Insolvenzverwalter Bernhard Görg zur Unterstützung ins 130 Kilometer entfernte Hamm gereist sein. „Ich habe fast keine Stimme mehr“, krächzte Trainer Dominik Dapprich bei der Pressekonferenz, „es war ein intensives Kampfspiel. Kämpferisch und läuferisch kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen, spielerisch müssen wir in den kommenden Partien natürlich noch einiges besser machen.“ Im Vier-Augen-Gespräch mit FuPa Südwestfalen räumte der 28-Jährige ein: „Natürlich hatte Hamm mehr vom Spiel und auch ein Chancenplus. Unser Sieg ist etwas glücklich, das gebe ich zu, aber die jungen Spieler haben alles für dieses 0:0 getan. Wir müssen uns aber noch viel mehr Ballbesitz erarbeiten.“

Richtig happy über den Punktgewinn war auch der kleine Kapitän Björn Jost, der wieder ein Musterbeispiel für Einsatz und Laufbereitschaft war - einmal hatte er es ein wenig übertrieben und kassierte dafür in der 75. Minute die erste gelbe Karte. „Wir haben heute unser Herz auf dem Platz gelassen und alles reingeworfen. Das 0:0 ist ein Superergebnis. Klar, Hamm hatte mehr Chancen, hatte mehr Ballbesitz, aber wir haben mit Leidenschaft dagegen gehalten. Wir wissen jetzt, dass wir mithalten können.“

In den ersten 30 Minuten mussten die Anhänger der Siegener jedoch die Luft anhalten. Da fehlte die Abstimmung, Hamm kam immer wieder gefährlich vors Tor, allein David Loheider vergab zwei große Möglichkeiten. Erst danach befreiten sich die Siegener. Den ersten Nadelstich setzte in der 31. Minute Gilles Nigel Kühler nach einem Konter und seinem Schuss aus 18 Metern knapp neben den Winkel. In der 35. Minute landete der Freistoß zunächst beim Japaner Massahiro Endo, der einzigen Spitze im Sportfreunde-Spiel, der leitete weiter und bediente Yannick Wolf am Pfosten und der drosch den Ball aus fünf Metern unglücklich genau in die Arme von Torwart Jarno Peters. Nur eine Minute später kam der kleine Endo nur einen Schritt zu spät und Schlussmann Jarno klärte.

Nach dem Seitenwechsel war Hamm zunächst wieder die spielbestimmende Mannschaft mit mehr Ballbesitz, großer körperlicher Präsenz und guten Chancen zur Führung. Zwei Mal rettete Siegens Torwart Christoph Thies mit starken Paraden seinen Mitspielern die Null, in der 62. Minute verfehlte erneut Hamms Loheider mit einem Distanzschuss das Gehäuse und in der 67. Minute war wieder Thies auf dem Posten und klärte starkt gegen beim Schuss von Hamms Tia. Zwei Mal noch blitzte bei schnellen Kontern die Gefährlichkeit der Siegener auf.

In der Schlussphase jedoch hatten die Siegener ihren zwölften Mann an ihrer Seite und gaben ihr letztes Hemd für den dann zwar glücklichen, aber auch nicht völlig unverdienten Punktgewinn.


Schiedsrichter: Philip Holzenkämpfer (GW Rheine) - Zuschauer: 674
Tore: Fehlanzeige



Aufrufe: 013.8.2017, 21:49 Uhr
Frank SteinseiferAutor