2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Der Japaner Masahiro Ende schreit seine ganze Freude heraus. Der 21-jährige Stürmer hatte binnen acht Minuten drei Tore und damit einen lupenreinen Hattrick erzielt. Mit ihm freut sich hier Gilles Nigel Kühler, der mit dem 1:0 das erste Saisontor schoss. Foto: fst
Der Japaner Masahiro Ende schreit seine ganze Freude heraus. Der 21-jährige Stürmer hatte binnen acht Minuten drei Tore und damit einen lupenreinen Hattrick erzielt. Mit ihm freut sich hier Gilles Nigel Kühler, der mit dem 1:0 das erste Saisontor schoss. Foto: fst

Jubel ohne Endo

Drei Tore des japanischen Neuzugangs - Sportfreunde schlagen Eintracht Rheine

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Sportfreunde Siegen - FC Eintracht Rheine 5:2
Was war denn das bitteschön? Wie in einem Rausch spielte die Jungspund-Truppe der krisengeschüttelten Sportfreunde Siegen den Vorjahresfünften Eintracht Rheine phasenweise an die Wand und am Ende stand ein 5:2-Sieg auf der Anzeigentafel des Leimbachstadions. Neuzugang Masahiro Ende, der in wenigen Wochen 22 Jahre alt wird, einer von drei Japanern im Team der Siegener, sorgte allein mit drei Toren für den Erfolg, den dann 791 Zuschauer auf den Rängen des Leimbachstadions in einen Freudentaumel versetzte.

Endo und Endorphine, das passte heute im ersten Heimspiel der Oberliga-Saison 2017/18 wie der Deckel auf den Topf. Endo gelang dabei sogar ein lupenreiner Hattrick, denn der flinke Spieler mit der Rückennummer 19 traf in der 50., 54. und in der 58. Minute drei Mal binnen nur acht Minuten. So etwas nennt man dann wohl Torjäger-Qualitäten. Es war eine furiose Premiere auf dem neu verlegten Rasen.

Trainer Dominik Dapprich tat sich nach dem Spiel dennoch schwer bei der Antwort auf die Frage nach dem herausragenden Spieler des Tages: „Natürlich gehört Endo dazu, wenn man drei Tore macht geht das gar nicht anders. Aber auch Okay Yildirim mit seinen vier Torvorlagen, Björn Jost mit gefühlten 700 Ballkontakten, Tim Geller der hinten alles abgeräumt hat was auf ihn zukam, ein Ryo Kaminishi, der einen Super-Job als Sechser gemacht hat und auch Torhüter Chris Thies gehören dazu.“

Es war ein Sieg eines jungen, eigentlich noch unerfahrenen Kollektivs, das erneut mit viel Leidenschaft, Laufbereitschaft, frühem Pressing und einem überfallartigen Konterfußball überzeugte und so dem oberligaerfahrenen FC Eintracht Rheine den Schneid abgekauft hatte. Lob gab es auch von Rheines Co-Trainer Björn Laurenz, der für den verhinderten Cheftrainer Uwe Laurenz die Verantwortung übernommen hatte: „Siegen hatte eine Super Grundausrichtung, das war eine Mannschat mit einer klaren Idee mit gut ausgebildeten und auch gut eingestellten Spielern.“

Die Sportfreunde begannen recht offensiv, hatten durch den Konter über Horie (8.) und den Kopfball von Geller (12.) die ersten guten Möglichkeiten. Doch Rheine stand in der Abwehr recht abgeklärt und in der 19. Minute konnten sich die Freunde erstmals bei ihrem Schlussmann bedanken, dass die Gäste nicht durch ihren erfolgreichen Torjäger Timo Scherping in Führung gegangen sind - sein Kopfball landete in den Fängen von Thies. Keine zwei Minuten später schlugen die Sportfreunde zum ersten Mal zu: Schöne Kombination, Vorlage Yildirim und dann schoss Gilles Kühler das erste Saisontor für Siegen. Nach starken 30 Anfangsminuten kam es durch die Verletzung und Auswechslung von Rheines Omar Guetat zum Bruch im Siegener Spiel. Jetzt wackelte die junge Truppe, kam mit dem harten Einsatz der Gäste nicht zurecht, doch Torhüter Thies rettete mit starken Paraden den Vorsprung. In der 43. Minute mussten die Sportfreunde verletzungsbedingt wechseln, für Ahmet Dogan, der in einem Zweikampf zwei Zähne verlor, kam Louis Zmitko.

Nach der Pause zündete Stürmer Masahiro Endo seinen Turbo: Drei Mal bekam er den Pass von Yildirim serviert, drei Mal enteilte er Rheines Abwehrspielern - er traf zum 2:0, 3:0, 4:0 binnen acht Minuten. Doch wie „Kai aus der Kiste“ kam Rheine zurück in die Partie: Zuerst grätschte der 19-jährige Louis Zmitko im Sechzehner Rheines Osterhaus in die Beine (Dapprich: „Er weiß selbst, dass er einen Bock geschossen hat“) - den fälligen Elfer verwandelte Scherping zum 4:1 (63.). Als vier Minuten später der eingewechselte van den Berg das 4:2 markierte, ging ein Raunen durchs Stadion. Sollte die junge Siegener Mannschaft nach einem Kräfteverschleiß jetzt doch noch auseinanderbrechen und dem „Hurra-Fußball“ Tribut zollen müssen?

Nach einem Foul an Wüst gab Kapitän Björn Jost die Antwort, er setzte den Elfmeter in die Maschen zum 5:2-Endstand. Kurz vor dem Abpfiff vergab Jost sogar noch die Chance zum 6:2 - doch das wäre dann doch des Guten zu viel gewesen.


Schiedsrichter: Tim Zahnhausen (SpVgg Horst.) - Zuschauer: 850
Tore: 1:0 Gilles Nigel Kühler (21.), 2:0 Masahiro Endo (50.), 3:0 Masahiro Endo (54.), 4:0 Masahiro Endo (58.), 4:1 Timo Scherping (63. Foulelfmeter), 4:2 Emanuel Beckmann-Smith (67.), 5:2 Björn Jost (84. Foulelfmeter)





Aufrufe: 020.8.2017, 21:32 Uhr
Frank SteinseiferAutor