Ein gebrauchter Tag

DSC Arminia Bielefeld II - Sportfreunde Siegen 1:0
Zum zweiten Mal kehren die Sportfreunde Siegen in dieser Oberligasaison nach einer weiten Auswärtsfahrt mit leeren Händen zurück. Mit 0:1 (0:0) unterlag das Team von Trainer Dominik Dapprich bei der Nachwuchsmannschaft von Arminia Bielefeld, die mit immerhin vier Spielern aus dem Profikader (Torwart Baboucarr Gaye, Leandro Putaro, Henri Weigelt und David Ulm) bestückt war.

Mit welchem Leistungsniveau die Bielefelder auf dem Rasen des Rußheidestadions gegen die Siegener angetreten waren, das wird bei einem Spieler wie David Ulm deutlich. Der gebürtige Elsässer, den die langjährigen Sportfreunde-Fans noch aus seiner Spielzeit in Siegen (2006 bis 2008) kennen, kann die Erfahrung von 97 Zweitliga- und 131 Drittliga-Partien sowie 13 DFB-Pokaleinsätze aufbieten.

Und doch war es am Ende nicht die Qualität auf dem Papier, die den Ausschlag zugunsten der Bielefelder gab. „Es war ein Duell auf Augenhöhe, man hat absolut keinen Leistungsunterschied gesehen. Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir mit den jungen Spielern ein oberligataugliches Team haben und mit allen Mannschaften der Liga mithalten können“, so das Fazit von Trainer Dapprich. Nein, die Sportfreunde waren nicht am starken Gegner zerbrochen, sie hatten sich die Niederlage durch einen dicken Abwehrpatzer selbst zuzuschreiben. „Wir haben das Spiel durch eigene Dusseligkeit verloren. Wir haben uns das Tor selbst reingelegt“, ärgerte sich Dapprich nach der Partie, die aufgrund der Chancenverteilung keinen Sieger verdient gehabt hätte und ein typisches 0:0-Spiel war.

Die 52. Minute war die Schlüsselszene des Spiels: Die Sportfreunde vertändeln an der Eckfahne den Ball, verlieren danach auch den zweiten Zweikampf, der Ball kommt als Querpass in den Sechzehner, auch im Zentrum fehlt dann das entschlossene Zupacken der Hintermannschaft und dann ist Leandro Putaro mit seinem ersten Saisontor zur Stelle. Trainer Dapprich: „Drei, vier Fehler hintereinander und auch Chris Thies, der vielleicht zwei, drei Bälle im ganzen Spiel zu klären hatte, hätte den wahrscheinlich an einem anderen Tag gehabt. So war es ein gebrauchter Tag für uns. Es nervt mich, dass wir wieder gut gespielt haben, es aber vergeigt haben. Trotzdem kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen.“

Bielefeld hatte in der ersten Hälfte mehr Ballbesitz und war durch Profi Putaro immer wieder gefährlich. Doch Siegen hielt mit, hatte Chancen durch Masahiro Endo (6.), Björn Jost und Yannik Wolf (17.). Nach der Pause war Siegen agiler, gab sich auch nach dem 0:1 nicht auf. Vor allem Endo hatte noch Möglichkeiten, doch etliche Konter verpufften und auch einen Freistoß in der 84. Minute konnte Siegen nicht nutzen. Auch die Gastgeber blieben bis zum Abpfiff gefährlich.

Schiedsrichter: Marian Zabell - Zuschauer: 231
Tore: 1:0 Leandro Putaro (52.)