2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die insgesamt 127 stimmberechtigten Mitglieder der Sportfreunde Siegen erklärten ihr eindeutiges Ja zur Fortsetzung des Traditionsvereins. Foto: fst
Die insgesamt 127 stimmberechtigten Mitglieder der Sportfreunde Siegen erklärten ihr eindeutiges Ja zur Fortsetzung des Traditionsvereins. Foto: fst

127 grüne Karten für Fortführung des Vereins

Sportfreunde werden nicht gelöscht – Keine einstimmige Entlastung des Vorstands

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Der Tagesordnungspunkt 5 der Mitgliederversammlung der Sportfreunde Siegen im Hüttensaal der Siegerlandhalle hatte es in sich. „Wahl zur Fortsetzung des Vereins“ war da vermerkt - es ging um nicht weniger als das Überleben des Traditionsvereins.

Würden die Mitglieder darüber positiv beschließen, dass der Verein fortgesetzt wird oder war der Ärger über die Entwicklung in den vergangenen Monaten so groß, dass der Eintrag „Sportfreunde Siegen“ aus dem Vereinsregister endgültig gelöscht würde?.

Die Nachricht des Abends: Die 127 stimmberechtigten Mitglieder der Sportfreunde stimmten einstimmig für die Fortführung des Vereins - die Arbeit der Kölner Anwaltskanzlei Niering-Stock-Tömp wird fortgesetzt. Die faktische Löschung im Vereinsregister soll am Ende des am 1. August begonnenen Insolvenzverfahrens wieder zurückgenommen werden.

Die Entlastung des Vorstandes mit dem Vorsitzenden Roland Schöler an der Spitze wurde hingegen nicht einstimmig verabschiedet, sechs Mitglieder zeigten der Führungsmannschaft die rote Karte mit der Aufschrift „Nein“ - fünf Vereinsmitglieder enthielten sich bei der Abstimmung.

Galt die Abstimmung zur Weiterführung der Sportfreunde lediglich als Formsache, so interessierten sich die Anwesenden vor allem für die Ausführungen von Dr. Christoph Niering, der extra nach Siegen zur Mitgliederversammlung angereist war, und mit dem für die „Angelegenheit Sportfreunde Siegen“ betrauten Mitarbeiter Dipl. Kaufmann Bernhard Görg über die aktuelle Finanzlage zu informieren.

Zunächst erklärte Dr. Niering: „Wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann sind sie mich vor Abschluss der Saison auch schon wieder los. Ich hoffe, dass der Verein dann im nunmehr zweiten Insolvenzverfahren aus den Fehlern gelernt hat, künftig nur noch das Geld ausgibt, das er auch tatsächlich eingenommen hat und ich dann nicht mehr zu den Sportfreunden nach Siegen wiederkommen muss.“

Den Bericht über die aktuelle Finanzlage überließ Niering dann seinem Mitarbeiter Görg, der durch die vielen Wochen, mit denen er sich nun intensiv mit dem „Sorgenkind“ im Leimbachtal beschäftigt hat, besser im Thema war. Er stellte umfangreich die Etats der Vorjahre im Vergleich vor und erklärte, dass unterm Strich derzeit etwa 50 000 Euro für den Bereich des gemeinnützigen Vereins mit Geschäftsstelle und Spielbetrieb Jugend und Frauen fehlen und dass beim Wirtschaftsbetrieb 1. Mannschaft eine Lücke von rund 80 000 Euro klafft. Bisher ist es den Insolvenzverwaltern gelungen, für die laufende Saison geschlossene Sponsorenverträge in Höhe von 420 000 Euro abzuschließen.

Auf die Frage aus dem Plenum, was denn passiere, wenn eben nicht mehr genügend Sponsorengelder aufgetrieben werden können, antwortete Dr. Niering recht persönlich: „Zum einen glaube ich nicht, dass das passieren wird. Zum anderen habe ich dann ein kleines Problem, denn ich hafte ganz persönlich für das dann vorhandene Loch. In dem Insolvenzverfahren über Sportfreunde Siegen hafte ich tatsächlich, anders als zum Bespiel bei einer Aktiengesellschaft, als Einzelkaufmann mit meinem privaten Vermögen. Wir haben bisher nur eine kleine Vergütung als Aufwandsentschädigung erhalten und wir setzen uns bei den Ausgaben nicht an die erste Stelle.“

Unter TOP 9 „Ergänzungswahlen“ sollte eigentlich ein Nachfolger für das vor geraumer Zeit zurückgetretene Vorstandsmitglied Marketing/Sponsoring/Organisation, Gerhard Bettermann, gefunden werden. Doch es fand sich im Vorfeld niemand für diese Aufgabe, so bleibt der Posten bis zur Neuwahl des Vorstandes nach Abschluss des Insolvenzverfahrens unbesetzt.

Aufrufe: 023.11.2017, 09:00 Uhr
Frank SteinseiferAutor